Sonntag, 28. April 2013

Goldfieber in Ostfriesland-oder: das Vermächtnis des Heinrich Klüterboom-Teil 3

  2.
Peter Hentz,Rechtsanwalt und Notar,saß am Steuer seines Borgward Isabella Kombi und fuhr die Landstrasse über das ostfriesische Flachland hin.Alte Autos waren seine Schwäche und dieser Borgward war sein ganzer Stolz.Halbwegs als Ruine hatte er ihn gekauft und  mit viel Hingabe liebevoll restauriert.

Hentz war ein schlanker,hochgewachsener Mann von 57 Jahren mit kantigem,sonnengebräuntem Gesicht und etwas längerem,grauem Haar.
Neben ihm saß seine Sekretärin Pia Stark,37 Jahre alt,ein wenig pummelig,dunkelblond mit blauen Augen und einem vollen,sommersprossigen Gesicht.Hentz schätze sie ,sie war fleissig,intelligent und hatte ihm bei manchen Fall schon entscheidende Hilfe gelieistet.Darum begleitete sie ihn grundsätzlich bei Aufträgen,wie diesem.

Hinten im Fond,saßen eine dunkelhaarige Frau, und ein blondes,etwa zwölf Jahre altes Mädchen,Friederike und Lisa Klüterboom,Tochter und Enkelin und die einzigen,bekannten,lebenden Verwandten Heinrich Küterbooms.
Die Testamentseröffnug hätte auch in Hentz´Kanzlei in Bremen statt finden können,aber es war der ausdrückliche Wunsch des Verstorbenen,das sie in seinem Haus in Veddergroden...oder war es doch Vedderfehn?...na,ist ja auch egal,jedenfalls also in seinem Haus vorgenommen werden sollte.

Hentz hatte Klüterboom als etwas schrägen,aber sympatischen Sonderling kennen gelernt.Er hatte ihn als Anwalt vertreten und seinen Besitz in Bremen treuhänderisch verwaltet,bei dem es sich genau genommen um ein kleines Haus handelte,das Klüterboom von seinem Vater geerbt,allerdings nie für sich selbst verwendet hatte.

„Zu weit vom Meer weg.Ich brauche das Meer in meiner Nähe",hatte er immer gesagt.Zunächst hatte Hentz es im Auftrag seines Mandanten vermietet,nun stand es leer,wurde aber weiter gepflegt.Ausserdem war da noch ein gewisses Geldvermögen,das er zu einem bestimmten Zweck angelegt hatte,den Hentz aber nicht genau kannte.

Erst vor einem Monat hatte der Alte seinen Anwalt zu sich kommen lassen,um ihm sein Testament ,nebst Instruktionen zu seiner Eröffnung zu übergeben.
"Die werden sich hier alle noch wundern ,ich hab´mehr von meinen Fahrten mitgebracht,als sie denken."
 „Und ihre Tochter und ihre Enkelin?",fragte der Anwalt,
"Oh,für die wird gesorgt.Glauben sie mir."

Daran dachte Hentze zurück,als er jetzt auf dem Weg in die friesische Provinz war,bzw.schon mitten durch fuhr.
"Oh dann sind wir ja bald da"meinte Hentz nach einem Blick auf ein vorbeiziehendes Ortsschild,"Aber das Haus liegt etwas ausserhalb auf der anderen Seite,wir müssen also noch das Dorf durchfahren."

Das bedeutete,das sie wirklich bald da waren.Vedddergroden zu durchfahren,nimmt nicht all so viel Zeit in Anspruch (sebiges gilt natürlich auch für Vedderfehn,aber da fuhren sie ja nicht durch ).

Unmittelbar hinter dem Ausfahrtsschild führte der Weg wieder durch Grünland und Felder,bis auf der Rechten Seite eine Gruppe Bäume erschien,in der sich eine Einfahrt befand.KLÜTERBOOM,stand da auf einem schlichten Schild über einem Pfeil.Hentz bog in die Einfahrt ein,an deren Ende nach etwa zweihundert Metern ein kleines Windschiefes Fachwerkhaus stand.

Vor dem Haus standen schon einige Wagen.Zweifellos die der Gemeinderatsmitglieder,die Hentz auf Wunsch seines Mandanten herbestellt hatte."Sind also schon da",murmelte Hentz.Er stellte seinen Wagen dazu stieg aus,und betrat mit seinen Begleiterinnen das Haus.

Im Wohnzimmer,das den größten Teil der unteren Etage bildete,hatte man zu den Vorhandenen Sitzmöglichkeiten noch ein paar Klappstühle bereitgestellt und für den Anwalt  ein kleines Pult.Hentz nahm dahinter Platz,seine Sekretärin neben ihm ,Frederike und Lisa Klüterboom bei den anderen.

"Einen schönen guten Morgen",begann der Anwalt."Ich freue mich,das sie alle erschienen sind.Es handelt sich hier um die Eröffnung des Testamentes von Heinrich Klüterboom,der... nun ja irgendwie Bürger ihrer beiden Orte war,und dem es wichtig war,das Vertreter beider Orte zur Verlesung seines Testaments anwesend sind.""Verstehe nicht ,was die Vedderfehner hier sollen,von wegen Bürger beider Orte.",grollte Kuddel Brackmann.
"Wohl eher,was die Veddergrodener hier wollen",gab Fidi Menks spitz zurück."
„Meine Herren“,sagte  der Notar,"warten sie doch die Testamentseröffnung ab,dann wird sich alles klären."
Die beiden Bürgermeister nickten zustimmeltend, grummelten,und warfen sich ,wie ihre Gemeinderäte,mißtrauische Blicke zu.
Hentz nahm nun einen großen Umschlag aus seinem Aktenkoffer und begann zu lesen:

"Ich ,Heinrich Klüterboom,der ich mich,im Gegensatz zu vielen meiner Zeitgenossen im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte befinde,erkläre folgendes zu meinem letzten Willen und Testament
:
Mein Haus in Bremen vermache ich ,zusammen mit einer Lebenslangen Rente von 5000€  aus einem von mir eigens dafür angelegtem und von Herrn Dr.Hentz treuhänderisch verwalteten Geldvermögen meiner Tochter Frederike und meiner Enkelin Lisa,so ist für euch gesorgt.

Das Haus ,in dem ich bis zum Ende gelebt habe,sowie das dazu gehörige Grundstück,vermache ich zu gleichen Teilen den Orten Veddergroden und Vedderfehn." Hierbei holte jemand tief Luft und jemand anders knurrte "Und nun zu meinem Schatz,oh ja ,es gibt einen -Schatz,einen großen Schatz,einen Schatz ,der hier,in dieser Gegend versteckt ist.Ich vermache ihn Demjenigen,der ihn zu finden vermag und meine Rätsel lösen kann.Wer also bereit ist,dem werden meine große Leidenschaft  und der Stern des Nordens den Weg weisen ,den er zu beschreiten hat.

Mit der Vollstreckung dieses Testamentes, und Überwachung aller darin enthaltenen Verfügungen, beauftrage ich Herrn Rechtsanwalt und Notar Dr.Peter Hentz.

Veddergroden/fehn,d.13.März 2013,
Heinrich Klüterboom

Der Anwalt legte das Papier zur Seite und einen langen Moment herrschte nur Stille.

                                                       Demnächst geht´s hier weiter

Freitag, 26. April 2013

Das Geheimnis von helmburg-Teil 2

Ich wusste nicht recht,was ich denken,was ich sagen sollte,und ob ich glauben sollte,was ich eben gehört hatte.Gut ,es kam von einer alten Dame,aber die die wirkte nun keinesfalls wirr oder senil auf mich,sondern im Gegenteil ziemlich fit und der Glanz ihrer wasserhellen blauen Augen verriet,das sie auch geistig noch sehr beweglich war.

Auch zeigte die Bestimmtheit ihrer Worte,das sie von dem überzeugt war,was sie sagte".Hey,du bist hier,um dich von genau solchem Kram zu erholen",sagte meine innere Stimme"also sag´ihr,das du nicht dienstlich ,sondern gast wie sie,darum soll sich die hiesige Polizei kümmern."
Damit hatte sie im Prinzip Recht,dennoch siegte die Neugier,und so beschloss ich meine innere Stimme zu ignorieren.

"Wer sind denn diese Toten und warum halten sie ihren Tod nicht für einen Unfall ?"
"Ach wie dumm von mir,ich habe ja der Polizei keine genaueren Angaben gemacht.Am Telefon ist das nicht so gut möglich,wissen sie,und offen gesagt,so wie der Beamte reagiert hat,habe ich gar nicht gedacht,das sie überhaupt jemanden schicken."
Sie holte Luft und ich nickte verständnisvoll.

"Also,da war zuerst dieser nette Herr...Harting,richtig,Herr Harting,der Hausmeister,der neue ist nicht ganz so nett.
Er starb an einem Stromschlag,als er ein defektes Kabel austauschen wollte,aber ich bitte sie,der Mann war gelernter Elektriker!Würde so jemand an einem defekten Kabel arbeiten,ohne vorher dafür zu sorgen,das kein Strom fließt?"
"Wohl sicher nicht",entgegnete ich,"aber könnte er es im Stress nicht mal vergessen haben?"

"Nein, nein,"sagte sie energisch"Der Mann war äußerst gewissenhaft und die Ruhe selbst.Und diese arme Frau Kläring,die beim Fenster putzen abgestürzt ist,obwohl sie immer äußerst vorsichtig und außerdem schwindelfrei war,und dann ist da auch noch dieses breite Sims,da muss man sich schon sehr weit herauslehnen,um abzustürzen.Da muss jemand nachgeholfen haben!"

Und der dritte Fall?",fragte ich",
"Ach ja,ist erst ein paar Tage her.Lydia...Lydia Braun hieß sie.War ,glaube ich, nach einem Nervenzusammenbruch hier her gekommen.Habe mich ein paar mal mit ihr unterhalten.War gerade Anfang vierzig,das arme Ding.Man fand sie erhängt in ihrem Zimmer.

Es hieß,sie habe sich das Leben genommen,aber sie war in letzter Zeit so fröhlich und lebendig.So lebendig habe sie sich lange nicht mehr gefühlt,sagte sie mir einmal.Wenn ich mich nicht irre,hat sie hier sogar einen Mann kennen gelernt.Mal ehrlich,begeht so jemand Selbstmord?"

"Sehr unwahrscheinlich",mußte ich zugeben,"und diese Todesfälle sind alle innerhalb eines Monats passiert?"
"Morde",korrigierte sie sanft"Morde.Na ja,etwas mehr als einen Monat vielleicht.Aber sie müssen ja meinen Namen haben,ich heiße Agnes-Elsa Balg" kichernd fügte sie hinzu:"Und der Name Balg war vor allem,als ich Kind war sehr treffend."

Ich lächelte"Hansen ,Finn Hansen,Kriminalkomissar. Haben sie außer mir schon jemandem von ihrem Verdacht erzählt?",fragte ich,und stockte kurz,weil ich das Gefühl hatte,hinter uns in der Tür eine Bewegung und einen Schatten bemerkt zu haben,schien aber wohl doch Einbildung gewesen zu sein.

"Ja, mit dieser Schwester Lily...Voss heisst sie.Ja wir unterhalten uns öfter.Sie ist so eine nette,aufmerksame Person,mit ihr habe ich auch darüber gesprochen.Sie findet auch,das all dies kein Zufall sein kann und hat mir versprochen,die Augen auf zu halten.Ansonsten habe ich damit sehr zurückgehalten,man will ja nicht als wirre,alte Schachtel gelten.Aber,was denken sie denn nun darüber?"

"Nun,"antwortete ich"diese Häufung ist tatsächlich auffällig ,auch scheinen mir in den einzelnen Fällen,die einen oder anderen Umstände verdächtig.Also werde ich ein paar vorsichtige Nachforschungen anstellen,verdeckt natürlich,als Gast und vielleicht könnten sie mich Morgen mal mit dieser Schwester Lily bekannt machen.Sie könnte interessante Beobachtungen gemacht haben,außerdem kennt sie sich beim Personal aus.""Mann Gottes ,was redest du da",protestierte die innere Stimme,"du bist hier zur Kur,schon vergessen?"

"Sicher,das tue ich gern" Sie schaute auf die Uhr ,auf dem Kamin."Oh,es ist schon so spät,ich muß nun wirklich ins Bett.Gute Nacht und vielen Dank,das sie so geduldig zugehört haben.Ich werde Morgen früh gleich mit Schwester Lily reden."
"In Ordnung,Gute Nacht",entgegnete ich 

Den Rest des Abends,der mir noch blieb,laut Hausordnung war ab 22:30 Uhr Nachtruhe,versuchte ich die Zeitung zu Ende zu lesen,doch fand ich nicht mehr die Konzentration dazu.Zu sehr wirkte das heutige Gespräch auf mich.
Als ich an der Rezeption vorbei kam, befand sich Selma blank gerade im Gespräch mit der jetzt Schicht habenden Rezeptionistin. Sie wünschten mir eine gute Nacht.Ich erwiderte, und ging hoch.

Die Nacht war unruhig,viel Schlaf fand ich nicht,und stand darum verhältnismäßig früh auf.Nach dem Frühstück,kam der leitende Arzt,Dr. Möller zur Visite,ein hochgewachsener Mann mit dunklem,an den Schläfen angegrauter Mann,Anfang Fünfzig mit lebhaften braunen Augen hinter randlosen Brillengläsern.Er untersuchte mich gründlich und ging den Plan meiner Kur mit mir durch."heute machen wir ein paar Routinetests. Morgens gibt´s eine Visite.Ansonsten ist Ruhe und Entspannung das Zauberwort"

"Tja,das mit der Ruhe ,hast du ja schon vermasselt",nörgelte die innere Stimme.
"Der Kurschatten muß wenigstens noch ne´Woche warten",grinste der Arzt und verließ mich.
Bis Mittag absolvierte ich also verschiedene Tests,wie EKG,Ultraschall,Röntgenbilder vom Brustkorb,Blutabnahme,etc..

Ein wenig geschlaucht saß ich nun am Mittagstisch,als eine Gruppe von Schwestern hereinkam ,sich etwas zu essen holte und sich nicht weit von mir an einen Tisch setzte,so das ihre Gespräche halbwegs mithören konnte.Ich hörte zunächst gar nicht richtig hin,war mit mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt und die drehten sich wieder um das Gespräch,gestern Abend.

Doch plötzlich horchte ich auf::"Habt ihr das mitbekommen mit der armen Agnes? ist heute Nacht gestorben.sie war so eine liebe alte Dame.Sie wirkte noch so Gesund und fit und plötzlich Herzschlag."
Ich wandte mich an die Schwestern:

"Entschuldigen sie,ich kam nicht umhin ,ihnen zuzuhören,meinten sie zufällig Agnes Balg?"
"Ja",antwortete die ,die vorhin gesprochen hatte,ein,blondes,etwa Fünfundzwanzig-jähriges Mädchen,
"Kannten sie sie?"
Irgendwie hatte ich plötzlich keinen Appetit mehr...

                                                   Wird demnächst auf diesem Blog fortgesetzt      

Sonntag, 21. April 2013

Goldfieber in Ostfriesland-oder: das Vermächtnis des Heinrich Klüterboom-Teil 2


Kuddel Brackmann,seines Zeichens Bürgermeister von Veddergroden, sah die Gemeinderatsmitglieder, und Pastor Trams erwartungsvoll an.Er war ein großer,bulliger Mann,47 Jahre alt, mit rotblondem Bürstenschnitt und eben solchem,buschigen Schnurrbart,der sich allein durch seine kräftige Statue Respekt zu verschaffen wusste,obgleich er ein ruhiges Gemüt hatte.

"Nun,irgendwelche Vorschläge,wie wir das nun Regeln sollen,mit dem Begräbnis und mit denen von Vedderfehn?"fragte er noch einmal in die Runde "Immerhin war Heinrich unser ältester Bürger,es muss schon was Besonderes sein".
"Nun ja ,das werden die in Vedderfehn auch so sehen",sagte Jan Klaesen,ein kleiner,untersetzter kahlköpfiger Mann in den Fünfzigern,der neben dem Posten im Gemeinderat auch den Kaufladen im Dorf besaß.
"Die werden ihn sicher bei sich beerdigen wollen.".
"Kommt nicht in Frage",donnerte Brackmann,"wär´ja noch schöner.Er wird auf unserem Friedhof beigesetzt,da wird es diesmal keine Kompromisse geben."

"Nun ,meinte der Pastor,ein kleiner,schmächtiger,älterer Mann mit grauem Haarkranz und einer goldenen Nickelbrille mit runden Gläsern auf der Nase "Ihr Pastor Klöden und ich sind gut miteinander befreundet. Ich glaube ,wir können zu einer Regelung kommen,das er hier beerdigt wird, und wir gemeinsam die Zeremonie durchführen werden.Er hat einen guten Draht zu ihrem Bürgermeister und könnte ihn überzeugen."

"Du bist befreundet mit einem von...",begann Brackmann,unterbrach sich ,schnaubte und sagte :"Nun gut,das ist ein Vorschlag,rede also mit Klöden und dann sehen wir weiter."Auch die anderen stimmten diesem Vorschlag zu.

"Was ist eigentlich an den Gerüchten dran,das Klüterboom ein großes Vermögen besaß,und gibt es ein Testament und irgendwelche Erben?",
fragte Gustav Dungbart, seines Zeichens der Bauer mit dem größten Hof im Ort.
Ein Mann,ebenso groß,wie er dick war,mit blondem Haarschopf,einem genauso blondem kurzen Vollbart, Anfang der vierzig.

"Was das Vermögen angeht,kann ich auch nichts genaues sagen"antwortete der Bürgermeister
„Aber ich habe gestern einen Brief bekommen,von einem Notar aus Bremen. Er hat angekündigt Morgen mit Klüterbooms Verwandten hier her zu kommen und das Testament zu eröffnen.Da werden wir dann mehr erfahren.

In Vedderfehn saßen Bürgermeister Fidi Menks,Anfang Vierzig,rothaarig,bartlos und mit Sommersprossen,mittelgroß und kräftig, und der Gemeinderat ebenfalls zusammen.Menks hatte gerade einen Brief vorgelesen,den ein Notar aus Bremen geschickt hatte.

„...erwarte ich sie übermorgen bei der Testamentseröffnung und verbleibe mit vorzüglicher Hochachtung,mit freundlichen Grüßen,Peter Hentz,Rechtsanwalt und Notar",endete er gerade.
"Weiß jemand,ob der Alte viel zu vererben hatte?"fragte Tammo Klausen,Viehhändler,Ende Dreßig,mittelgroß und korpulent.
"Keine Ahnung", entgegnete der Bürgermeister."aber darüber geredet wurde ja oft,ich habe ihn ja auch regelmäßig besucht,aber darüber hat er nie geredet.Nun Morgen werden wir ja mehr erfahren,und dann müssen wir auch über sein Begräbnis reden.Kann ja nicht sein ,das die das in Veddergroden allein machen wollen.Schließlich ist er genauso gut unser Bürger".

„Ihr Pastor ist mein Freund“,meldete sich Pastor Klöden,ein hagerer,bartloser Mann,mit schütterem braunen Haar.
"Ich glaube ,wenn ich mit ihm rede können wir sicher eine Einigung erzielen,das Heinrich bei uns beerdigt wird und wir gemeinsam die Zeremonie abhalten.Er versteht sich gut mit ihrem Bürgermeister, müsst ihr wissen".
 „Was,du bist mit einem von denen...ööhm na gut“,meinte Menks," Rede mit ihm.Vielleicht sind sie vernünftig".
Sie merken schon,es war nicht ganz einfach zwischen den beiden Dörfern.


Weit weg,an einer erhöhten Stelle,von der er jedoch er alles mit bekam,saß jemand ,beobachtete alles was sich dort abspielte und rieb sich vergnügt die Hände."So,so",kicherte er in sich hinein,"Es beginnt also.Und richtig losgehen wird es ,wenn morgen das Testament eröffnet wird.Wird das noch ein Spass werden!"
                                                  To be continued,hier auf diesem Blog  

Donnerstag, 18. April 2013

Das Geheimnis von Helmburg-Teil 1


Vorbemerkung

Hiermit startet eine zweite Geschichte,Bei der es sich um einen Krimi handelt.Wie bei der letrzten Geschichte sind Orte und Handlung frei erfunden.Jede Ähnlichkeit mit echten Personen und Orten ist reiner Zufall und nicht beabsichtigt.Und viel Spass!

1

Jetzt waren wir bald da.Vor uns erhob sich Schloss Helmburg.Vom Bahnhof in Helmburg/Ort mitten im Harz  hatte uns ein Shuttle-Bus abgeholt und brachte uns nun hoch zum Schloss ,das auf einem Berg über dem Ort thronte,dem es seinen Namen gegeben hatte.In den 1990er Jahren war das damals baufällige Schloss renoviert , restauriert und zu einer Reha-Klinik umgebaut worden,wobei Wert darauf gelegt wurde möglichst viel vom Mittelalterlichen Flair zu bewahren,so stand es im Prospekt.

Ich,Kriminalhauptkommissar Finn Hansen von der Kripo Bremen,war nach einem Herzanfall hierhin eingewiesen worden,um mich vernünftig zu erholen.Ein Herzanfall! und das ,wo ich gerade mal Anfang vierzig war,nicht übermäßig trank(eher im Gegenteil) und nicht rauchte.

Es war wohl eher übermäßiger Stress ,wie auch mein Arzt sagte
"Sie arbeiten zuviel und nehmen sich zuwenig Zeit für sich ,um mal abzuschalten,da zeigt ihnen ihr Körper irgendwann die Rote Karte ".
Was sollte ich da noch sagen?Ich war Single und kniete mich stattdessen voll in meinen Job rein.
Die Mörder nahmen sich ja auch keine Auszeit.Wie dem auch sei ,Nun war es also passiert und mein Kreislauf hatte sich verabschiedet.Und so sollte  ich jetzt also hier,in einem Schloss im entlegensten Winkel des Harzes mal zur Ruhe kommen. 

Wir hatten Helmburg/Ort hinter uns gelassen  und folgten nun einer geschlängelten Strasse nach oben zur Burg,die zunächst von Grass und Sträuchern,später zunehmend von Bäumen gesäumt wurde.Bald war der Bewuchs so stark,das man den Ort unten nicht mehr sehen konnte.

Wir fuhren immer höher,bis vor uns ein großes Portal erschien ,hinter dem unser Ziel,Schloss Helmburg sich in den rotglühenden Sonnenuntergang erhob.Durch das Portal,fuhren wir auf einen sehr gepflegten Hof,wo unser Kleinbus vor dem Eingang anhielt.Wir stiegen,aus,luden unser Gepäck aus und traten ein.
Hatte man von Außen kaum etwas verändert,so erwartete uns drinnen eine gelungene und geschmackvolle Mischung aus Mittelalter und Moderne.

Wir erledigten die Formalitäten an der Rezeption,wo uns eine dunkelhaarige Frau  ,Anfang Vierzig.empfing, die sich uns als Selma Blank, Sekretärin des Chefarztes vorstellte,die hier gerade Pausenvertretung machte.

Danach trennten sich meine beiden Mitreisenden von mir.Ich begab mich erstmal nach oben in mein Zimmer,um mich frisch zu machen und meine Habseligkeiten zu verstauen.Morgen früh würde mich der Arzt aufsuchen zu einer Untersuchung um den Verlauf der Kur mit mir zu planen.

Ich beschloss noch einmal hinunter zu gehen und mich in meinem Heim für die nächsten drei Wochen um zu sehen. Man hatte sich wirklich viel Mühe gegeben,das mittelalterliche Flair zu bewahren,wie die Ritterrüstungen,die Gemälde an den Wänden und die Wandteppiche ,wie auch die schweren Läufer auf dem Boden der Gänge zeigten.

Ich ging an der Rezeption vorbei und kam zu einem urgemütlich eingerichteten Kaminzimmer.Ich trat ein.Vor dem Kamin nahm ein großer,niedriger Tisch den meisten Platz ein,an dem wuchtige Ledersitzmöbel,zwei Sessel ,ein großes, und ein kleines Sofa, standen.

Auf dem kleinen Sofa saß eine alte  Dame ,die den siebzigsten Geburtstag schon etwas länger hinter sich hatte,deren Augen aber lebendig leuchteten,als sie den Neuankömmling lächelnd ansah.Sie war in ihrer Jugend sicher mal schön gewesen,aber jetzt sah man in dem freundlichen,faltigen Gesicht auch Spuren großer Entbehrungen. 
.
Ich erwiderte das Lächeln,setzte mich in einen Sessel ,nahm mir eine Zeitung vom Tisch und begann zu lesen."Sie sehen intelligent aus",begann sie unvermittelt.
 "Bitte?"antwortete ich erstaunt.
Das hatte man mir allerdings noch nie gesagt.

"Ja,sie sehen richtig intelligent aus,ich glaube,sie könnten ein Wissenschaftler sein.Sind sie Wissenschaftler?"
"Nein" erwiderte ich lachend,"ich bin Polizist,Kriminalkommissar".
"Oh",sagte sie  "Dann habe ich ja Glück,dann kann ich mir den Weg zur Polizei ja sparen.Sie kommen doch wegen der Toten oder?"
"Ääh...Tote?",fragte ich und traute meinen Ohren nicht recht.
"Ja drei Tote in diesem Monat,aber es sind vielleicht noch mehr,es waren nämlich keine Unfälle,müssen sie wissen!"

Fortsetzung demnächst auf diesem Blog

Sonntag, 14. April 2013

Goldfieber in Ostfriesland-oder:Das Vermächtnis des Heinrich Klüterboom,Teil 1



 Vorbemerkung:

Orts-und Personennamen in dieser Geschichte sind erfunden.Etwaige Ähnlichkeiten wären rein zufällig und unbeabsichtigt.Wenn die Ähnlichkeit nicht passt reicht schon ein Hinweis in der Kommentarspalte und ich werde es ändern.
So,und nun viel Spass mit Teil 1!

                                                        1.Kapitel


Das Dorf war ein Dorf. Nun ja ein Dorf wie viele entlang der Küste. Mit einem Bürgermeister, einem Pastor, einem Polizisten…oder nein zwei, einem Postamt, samt Postbeamten, sowie einem kleinen Hafen(große Pötte suchte man da vergeblich) außerdem auch noch ein paar Bauern, Kaufmann…was halt zu einem Dorf noch dazugehört. Oh…,der Name des Dorfes ,der war Veddergroden und es stand am Anfang von Ereignissen, die es völlig auf den Kopf stellen sollten.
Der Anfang dieser Ereignisse war zugleich ein Ende ,nämlich das Ende von Heinrich Klüterboom.

Das Heinrich Küterboom starb,kam nun wirklich nicht unerwartet.Er war ja immerhin schon 102 Jahre alt  und damit ältester Bürger Veddergrodens.Halt-nein,er war ja auch ältester Bürger Vedderfehns.Ja,das war ja nun so:Heinrich Klüterbooms Haus stand Quasi auf der Grenze zwischen Veddergroden und seinem Nachbardorf Vedderfehn, zu dem sie schon immer in einer gewissen Rivalität gelebt hatten,die zwischenzeitlich so groß war,das jungen Frauen und Männern aus Veddergroden verboten wurde ,solche aus Vedderfehn zu heiraten und umgekehrt.

Und so lagen sich beide Dörfer auch in den Haaren ,wessen Bürger der bekannte Kapitän Heinrich Klüterboom nun war .An seinem 75.,80,90 und 100.Geburtstag stritten sie darum,wer die Feierlichkeiten dazu ausrichten sollte-mit dem Ergebnis,das sie es am Ende zusammen taten.

Wie schon gesagt war Heinrich Klüterboom Kapitän, und Seemann mit Leib und Seele.Er hatte in der Handelschifffahrt Große Pötte und sogar noch Windjammer kommandiert und hatte fast die ganze Welt gesehen..Auch nach seiner Pensionierung,saß er jeden Tag im Hafen auf einer Bank und blickte auf´s Meer und die ein-und auslaufenden Schiffe(also die diejenigen ,die noch ein-und ausliefen,Veddergroden war halt kein großer Hafen) und erinnerte sich an die Zeiten,als er selbst noch auf den Planken stand.
Manche erzählten sich,das Klüterboom von seinen Fahrten allerhand wertvoller Dinge mitgebracht hatte und ,obwohl er eher bescheiden lebte ,doch recht reich sein sollte.

Heinrich Klüterboom war also gestorben,und nun sassen im Rathaus von Veddergroden Bürgermeister,Gemeinderat und Pastor zusammen ,um über das Begräbnis zu beraten und das Gleiche taten sie in Vedderfehn.Und bald würde es den obligatorischen Streit geben,wer es ausrichtet.Aber es würde demnächst noch größeren Streit geben,wenn Klüterbooms Testament bekannt würde.


                                                       Teil 2 demnächst in diesem blog

Zur Einführung

Dieses Blog will Geschichten Erzählen.Ich werde hier das Experiment durchführen,Fortsetzungsgeschichten zu schreiben,die sich mit jeder Fortsetzung weiterentwickeln.Ich habe nur einen ungefähren Plot im Kopf ,aber  Handlung und Figuren entwickeln sich mit jeder Fortsetzung weiter und ich weiss selber nicht wie die Geschichten enden.Ich plane wöchentliche Fortsetzungen und zur Auflockerung ist auch mal eine abgeschlossene Kurzgeschichte dazwischen.Ich hoffe habt genauso viel Freude wie ich daran.Die Kommentarfunktion lasse ich bewusst offen,da ich für Feedback,Tips und Anregungen dankbar bin.
M.f.G.Thorsten Schumann