Sonntag, 26. Januar 2014

Ronny Riese vom Dusterwald-Teil 3



Das Sternenorakel

Sie trat auf ihn zu, von einer leuchtenden Aura umgeben. “Dein Vater war Romuald der König der Elfen von Dusterwald, deine Mutter Juwalda ,die wunderschöne Elfenkönigin und sie hatten einen Sohn, sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu, der ,noch ein Baby eines Tages verschwand. Romuald begab sich auf die Suche nach seinem Kind. Er zog durch die Wälder ,doch sein Kind fand er nicht. Schließlich stieg er auf den Nachtberg ,ging in die Minen und schließlich zum Sternenorakel ,in der Hoffnung, das es ihm sagen könne, wo sein Kind sei, und das Orakel antwortete…“,damit drehte sie sich um, zog eine ,etwa Handtellergroße Scheibe, mit einem leuchtenden Saphir in der Mitte und richtete es auf den Nachthimmel .Im nächsten Augenblick entfuhr ihr ein hellblauer Lichtstrahl, der sich am Himmel verdichtete zu einer Gestalt- nein, einem Gesicht! Ein großes Hellblaues Gesicht, umgeben von sprühenden Funken. Zwei Augen öffneten sich und darunter ein Mund, und eine tiefe ,volle wohl tönende Bassstimme erklang:“ „Romuald, König der Elfen ,dessen Geschlecht die Finsternis schon einmal bezwang :dein Sohn der dir geboren, ist auserkoren. Geschützt ist er im Licht, bis die Finsternis anbricht. Dann kehrt, als Menschenkind er wieder auf die Erde nieder. Wenn das dreizehnte Lebensjahr vergangen, seine  Kräfte wird er erlangen ,um sein Schicksal zu erfüllen und dem Schattenfürsten sich zu stellen und die Finsternis zu erhellen. Dein Sohn lebt, soviel kann ich dir sagen. Suche nicht länger, gehe nach Hause. Ein weiterer Sohn wird dir geboren.“
Das Orakel verstummte und löste sich auf.  
Lucina steckte die Scheibe wieder ein. „Das war eine magische Aufzeichnung des Orakelspruchs ,der vor langer Zeit getan wurde“, sagte sie „Und die Prophezeiung erfüllte sich. Im Wald stand eines Tages, vor Dreizehn Jahren, ein Korb mit einem Menschenkind, das Romualds Geburtssiegel trug, das Medaillon ,das du jetzt um den Hals trägst “Ronny griff unwillkürlich danach. Ich lies dich an den Waldrand bringen, zum Haus der Rieses, denn ich wusste ,das er dort am sichersten war. die Finsternis kannten nämlich auch die Prophezeiung und waren auf der suche nach dir. Dreizehn Jahre lang, wachten die Wesen des Waldes und ich über dich ,bis zum heutigen Tag, damit du deine Aufgabe erfüllen kannst.“ „Meine Aufgabe erfüllen? Aber wie ,und von welchen Kräften hat das Orakel gesprochen?“ „Von denen ,die dir inne wohnen ,und die du jetzt entdecken wirst. Und du sollst deine Aufgabe auch nicht allein erfüllen. Du wirst Gefährten an deine Seite bekomme, denn du hast eine lange, gefahrvolle Reise vor dir.“  „Eine lange Reise? Wohin denn?“ Ronny wurde immer unwohler. wie sollte er, ein dreizehnjähriger Junge, denn große Taten vollbringen ,wie die Finsternis besiegen.? Er erhob sich und sagte: „Seid ihr sicher ,das ihr den richtigen gefunden habt?“ „Ganz sicher“ ,warf Lichtfang ein“ sieh an deinen Hals“ „Körpergröße ist nebensächlich“, sagte Lucina „Deine Stärke ist tief in dir, und es ist die Stärke deines Vaters. Ich weiß, jetzt wirkt es ,als türmt sich alles wie ein Berg vor dir auf , doch wenn du dich mit dieser ,für dich neuen, Welt und mit deinen Kräften vertraut gemacht hast, wirst du es mit Hilfe deiner Gefährten schaffen. Und nun: deine Reise führt dich zum Nachtberg. In seinen Minen, in der Orakelhöhle, liegt die einzige Waffe verborgen, die den Schattenfürsten stoppen und die Finsternis bannen kann, die Sternenscheibe ,die Waffe des Lichts.“ „Aber ich bin nur ein Junge, glaubt ihr nicht, das ihr zuviel von mir fordern könnt? Wie soll ich so etwas schaffen?“ „Habe Mut, werde vertraut mit dieser Welt, werde vertraut mit deinen Kräften und vertraue deinen Freunden.“, sagte Lucina. Dann trat sie in die Mitte und breitete die Arme aus.“ Wie eine Pest breitet sich die Finsternis aus. Ihre Boten durchstreifen die Wälder und sogar die Behausungen der Menschen. Der Schattenfürst erstarkt. Wird sie nicht aufgehalten, sind nicht nur die Wälder sondern auch die Menschen in Gefahr.“ „Wir haben sie schon gesehen“, sagte ein, in ein türkisfarbenes Gewand gekleideter, Elf „Nachtmare schweben über unserem Wald und Trolle durchstreifen ihn, unheimliche Geistergestalten zeigen sich des Nachts jetzt öfter.“ „Meine Späher haben in den Wäldern auch die schwarzen Wölfe umher streifen sehen“, sagte eine wohl tönende volltönende Stimme, in der man Schalk mitschwingen hören konnte. Ronny drehte sich um. Es war der Fuchs ,der gesprochen hatte. „Auch die meinen haben mir haben Abtrünnige gesehen“ ,ergänzte der Wolf mit tiefer ,knurrender, aber keinesfalls unangenehmer Stimme. “Auch die Hexen werden unruhig. Über dem Nachtwald sieht man Funken sprühen“, sagte Agrak
„Du siehst, Ronny, sagte Lucina, „die Finsternis zieht auf und nur du kannst sie aufhalten. Freunde ,wir müssen nun beschließen. Ronny ist der prophezeite Junge. Er muß zum Nachtberg gelangen und zur Sternenscheibe ,doch er soll nicht allein ziehen. wir müssen nun beschließen, wer ihn begleiten soll.
Baugin erhob sich nun ebenfalls und trat an seine Seite. Wir haben dieses Abenteuer zusammen begonnen und werden es auch gemeinsam beenden, ich gehe mit dir „ Lichtfang und Fenrick traten ebenso an seine Seite „Du glaubst doch nicht, das ich dich im Stich lasse“ sagte Tore und sprang ebenfalls an seine Seite. Nun erhob sich der Wolf und kam auf ihn zu. Jetzt ,da er ihn aus der Nähe sah ,konnte er an vielen Stellen seines Körpers Narben sehen ,so auch über dem  linken Auge .Er sah Ronny scharf an ,und sagte: „Ich weiß nicht ,ob du wirklich der auserkorene bist, denn ich glaube nicht ,das so ein kleiner Junge die Finsternis aufhalten kann, doch da sie alle ihr Vertrauen in dich setzen, werde ich dich begleiten und dir beistehen ,was immer auch kommt. In deinen  Händen liegt nun unser aller Schicksal, kleiner Mann.“ Na klasse, dachte Ronny, jetzt rutscht mir mein Herz völlig in die Hose.
Auch der Fuchs erhob sich, kam an seine Seite „Auch meinen Beistand hast du“ „So soll es sein“, sagte Lucina „Ihr seid die Gemeinschaft der Sieben. Alle wesen die reinen Herzens sind, setzen ihre Hoffnung in euch. Ich werde euch zur Seite stehen. Ich und meine Schwester Lusaga werde über eure Wege wachen.“ „Ach äh, eine Frage“, sagte Ronny „Wieso reisen wir nicht mit einem, wie heißt das Ding, Wegestein zum Nachtberg?“ „Keine schlechte Idee“, antwortete Lucina „Nur haben diese Wegesteine nicht so eine große Reichweite, das sie bis dahin kommen ,so stark ist ihre Magie nicht. Ich könnte euch natürlich ein Stück weit schicken ,doch da Wegesteine selten sind und ich nicht viele habe, sollte man sie klug anwenden .Ihr werdet einen mitbekommen ,doch nur für den Fall, das ihr euch aus einer Gefahr retten müsst. “Nun, da alles besprochen ist ,beende ich die Konferenz.“ Und Lucina entschwand ,wie sie gekommen war.
Ronny hatte weiche Knie und ihm war schlecht .Langsam lies er sich nieder .Die anderen kamen zu ihm. “Hey Ronny ,alles in Ordnung,?“ fragte Thore „Wie soll ich das schaffen, das kann ich gar nicht schaffen“, stammelte Ronny „Nicht doch, sagte Lichtfang ,wir helfen dir doch .Morgen machen wir mit dem Wald vertraut und mit deinen Kräften ,das kommt dann schon“ „Am Besten schläfst du erstmal eine Nacht drüber .Morgen früh wird dann schon alles besser aussehen, wirkt bei mir auch immer“, sagte Fenrick. „Schlafen?“ ,sagte Ronny“ wie sollte ich jetzt schlafen können?“ „Och, das geht schon, leg´ dich erstmal hin und du wirst sehen ,wie schnell du eingeschlafen bist. “Wenn die Reise losgeht werden wir wieder da sein“, unterbrach sie Grauwyn,  und  der Fuchs verschwanden im Dickicht. “Ja, dann wollen wir auch mal schlafen gehen“, sagte Baugin „Ja ,für die Elfen-Behausungen bist du zu groß“ .,meinte Lichtfang „Er kann doch hier unten…““Nein sagte Lichtfang oben in den Bäumen ist er sicherer und außerdem ist er ja eigentlich ein Elf“ „Nun gut, Ronny, streich mal über dein Medaillon ,schließ fest die Augen und stell dir vor ,du schrumpfst auf Elfengröße“. „Aber ich…“begann Ronny „Tu´s einfach“, sagte Lichtfang. Also tat Ronny ,wie ihm geheißen, und plötzlich verspürte er ein kribbeln, das ebenso schnell wieder nach lies. Und als er die Augen öffnete ,konnte er Lichtfang in die Augen sehen und bekam fast einen Schreck ,als Thore neugierig an ihn herantrat und ihn ansah. “Ich bin ja so klein wie ihr“, staunte er.“ Ja, von wegen keine Kräfte“, sagte Lichtfang vergnügt. „und nun nimm meine Hand und heb die Rechte „Ronny tat es ,und plötzlich erhob er sich und schwebte nach oben . „Gute Nacht“ riefen Baugin ,Fenrick und Thore „Gute Nacht“, sagte Lichtfang  und mühte sich auch Ronny zu sagen ,obwohl ihm, was hier geschah, die Sprache verschlug. Sie schwebten nach oben, in die Elfenbehausung. Sie war einfach eingerichtet. Tisch und Stühle aus Baumrinde, eine Kochstelle mit einem Feuer, über dem ein Kupferkessel hing und hinter einem Vorhang ,drei ,aus Moos und Baumrinde gebaute Schlaflager. Sie ließen sich nieder und Ronny stellte fest,das Fenrick Recht gehabt hatte. Eh er sich Versah, schlief er ein. 

Nun,eine große,gefahrvolle Reise steht bevor .dafür sind aber noch Vorbereitungen nötig und Ronny erfährt neues.Mehr davon in der nächsten Folge,hier im Blog

Sonntag, 19. Januar 2014

Ronny Riese vom Dusterwald-Teil 2



Zwerge, Kobolde, Elfen

Erst drehte sich alles, dann konnte Ronny durch den gelben Lichtschein, der sie einhüllte ,Wipfel und Hügel sehen, über die sie zu fliegen schienen. Der Stein in ihrer Mitte schien sie zu ziehen und irgendwann senkte er sich, zwischen den Bäumen hindurch, und schließlich landeten sie ,schlugen auf den Boden auf und kullerten durcheinander.
„Tja“, meinte Baugin „Das ist der Nachteil dieser Wegesteine, die Landung ist nicht so toll. Na ja, und man sie nur einmal verwenden“. Und er wies auf den Stein, der jetzt nur noch ein schwarzer Klumpen war und aussah, wie verbrannt.
Er sah sich kurz um ,und meinte dann munter: “Aber er ist sehr zielsicher ,da hinauf !“Er wandte sich nach Rechts und stieg eine sanfte Böschung hinauf, und bahnte sich den Weg durch ein Gebüsch. Die anderen folgten ihm.
Als sie auf der anderen Seite aus dem Gebüsch wieder hinauskamen, ging es bergab und sie fanden sich in einer Senke wieder ,die von Bäumen und Büschen umstanden war. An mehreren Stellen standen Fackeln, die sie in ein warmes Schummerlicht tauchten. Ronny starrte wie gebannt auf die Szene, die sich ihm hier darbot.
Viele kleine Gestalten standen, oder saßen da oder lagen am Rand der Senke, die Kopfbedeckungen tief im Gesicht. Anhand ihrer Gesichter und Kleidung und dem Vergleich mit Baugin, Fenrick oder Lichtfang, konnte er die Wesen als Zwerge, Elfen oder Kobolde identifizieren ,die lebhaft miteinander schwatzten und lachten ,aus Krügen oder Pflanzenkelchen tranken oder aßen oder sich ausruhten. In einigen Bäumen am Rande der Senke, waren unten Luken, wie Fenster eingeschnitten, aus denen hier Zwerge, da Kobolde hervorschauten. Ein großer ,an einem Baumstamm wuchernder, Pilz, wurde  als eine Art Schirm verwendet, unter dem sich ein Kobold zur Ruhe gelegt hatte. Aus einem großen Baumstumpf war ein Haus geworden, dessen Dach zu einer Terrasse geworden war, auf der nun zwei Zwerge sich mit Bierkrügen zuprosteten. In den Kronen einiger Bäume befanden sich ,gleich Nestern, Hausartige Gebilde. Aus einigen sahen Elfen hervor, die er an den großen, spitzen Ohren erkannte,die er von Lichtfang kannte.
„Wir sind gut in der Zeit „,meinte Fenrick vergnügt „Es hat noch nicht angefangen“ „Ja“, bestätigte Lichtfang „Lucina ist noch nicht da. Aber dass ist ist gut ,da kann sich Ronny ein wenig mit den Wesen des Waldes vertraut machen.“
Als sie die Senke betraten, drehten sich die dort befindlichen nach den Neuankömmlingen um. einige bekamen große Augen und zeigten auf Ronny. ein Zwerg ,der eine hellbraune Zipfelmütze trug, kam auf sie zu. sein Bart war schwarz ,seine Augen von einem klaren blau und seine Nase wies eine ähnliche Form auf, wie die Baugins. „Da seid ihr ja“, rief er mit voller Stimme“ und das ist er also. “Ja, das ist er“, bestätigte Baugin und zu Ronny geneigt sagte er: Fargin, mein Sohn. Der Zwerg reichte ihm die kleine Hand, was bei seiner Größe
Schon ein Problem war. Ronny kniete sich nieder und nahm sie. “Nimm doch dort Platz“, sagte Fargin und wies auf eine freie Ecke ,in der Nähe einer großen Tanne .Ronny, Baugin ,Lichtfang und Thore, taten wie geheißen. Fenrick war zu seinesgleichen auf der anderen Seite gegangen. Sie bekamen drei Krüge, die eine Art  Malzbier enthielten. Ronny zog es vor lieber nicht zu fragen, woraus es genau bestand, doch es schmeckte gut.
Plötzlich raschelte es im Unterholz und ein großer grauer Wolf, gefolgt von einem alten Fuchs brachen durch das Gehölz. Als der Wolf Ronny sah, blieb er stehen und  musterte ihn scharf aus seinen gelben Augen, ebenso taxierte ihn der Fuchs. Dann begaben sich beide in eine freie Ecke der Senke, wo sich niederließen.
Mit der Zeit füllte sich die Senke mit noch mehr Zwergen, Elfen und Kobolden und Tieren .Rehe ,Hirsche ,Dachse, Marder, auf den Ästen der bäume sammelten sich Vögel, darunter ein großer Uhu und ein Rabe., die nebeneinander auf einem dicken Ast eines Baumes in ihrer Nähe saßen.
Fenrick  kam mit einem anderen Kobold auf sie zu, der in ähnliche Kleidungsstücke gehüllt war wie er, die jedoch eine dunkelrote Farbe hatten. „Dies ist mein Bruder Agrak“ Der andere Kobold zog den Hut und verneigte sich. “Es freut mich euch kennen zu lernen, besonders dich Ronny“ „Freut mich ebenfalls“ ,erwiderte Ronny etwas unsicher, während er fasziniert das bunte Treiben beobachtete. Dabei fiel sein Blick auch auf den Wolf ,der in der Ecke liegend ihn genau zu beobachten schien und nicht aus den Augen lies. „Warum sieht mich dieser Wolf so genau an ?“,fragte Ronny „Das ist Grauwyn, der König der Wölfe von Dusterwald.“, antwortete Lichtfang“ Auch er kennt die Prophezeiung, darum ist er hier .Er ist aber sehr skeptisch ,ob ein Junge ,und noch dazu ein Mensch, sie erfüllen kann. Eigentlich ist er immer ein wenig misstrauisch, obwohl er im Grunde seines Herzens ein guter Kerl ist“ „Welche Prophezeiung denn nun ?“,fragte Ronny ungeduldig. “Das wird dir …ah ,sie kommt, dann geht es los“ Plötzlich herrschte Stille .alle sahen gebannte nach der einen Stirnseite der Senke hin, wo der sternenklare Nachthimmel nun zu flirren begann. Ein Gewirr von orange-gelben Funken erfüllte jetzt den Himmel, die immer dichter wurden und sich schließlich zu einer Gestalt verdichteten, der Gestalt einer überirdisch schönen Frau in einem langen, tannengrünen Kleid, das ein ebensolcher Umhang mit einer Kapuze bedeckte, die nun auf ihrem Rücken lag. Das Aschblonde Haar fiel offen über ihre Schultern. Sie hatte sanfte, grüblerische Gesichtszüge. Ihre Augen, von einer warmen, braunen Farbe, blickten freundlich in die Menge und blieben schließlich auf Ronny liegen.
„Es ist schön ,das ihr euch eingefunden habt, “sagte sie mit hoher, wohlklingender Stimme,
 „Und auch du Ronny, Romualds Sohn, auf dem so viele Hoffnungen liegen. Viel gibt es heute zu beschließen ,doch zuerst Ronny, sollst du erfahren, was du schon so lange zu erfahren begehrst“

Und was Ronny erfährt und was sonst noch auf der Konferenz im Dusterwald besprochen und beschlossen wird,erfahrt hier im dritten Teil:Das Sternenorakel,demnächst hier im Blog

Sonntag, 12. Januar 2014

Ronny Riese vom Dusterwald-Teil 1



Vorbemerkung:

Hier beginnt nun eine neue Fortsetzungsgeschichte.Die einzelnen teile werden diesmal etwas länger sein,weil sie Kapitelweise geteilt ist.Selbstverständlich ist alles meiner Fantasie entsprungen.Etwaige Ähnlichkeiten von Namen und örtlichkeiten wären also reiner Zufall.und nun viel Spass. 

 

Das Geheimnis des Medaillons

 Tief im Harz, mitten zwischen dunkelgrün bedeckten Bergen und Hügeln, lag das Örtchen Dusterwalde und an seinem Rand stand ein schönes ,großes und altes Haus mit einem großen Garten, der ebenso gepflegt war, wie das Haus. Gut ,genau genommen standen viele schöne gepflegte Häuser dort, aber in dieser Geschichte geht es ja um dieses spezielle Haus, das anfangs erwähnt wurde.

In diesem Haus, wohnte ein Junge. Sein Name war Ronny, eigentlich Ronald Riese, aber ein Riese war er nicht. Er war Dreizehn Jahre alt, und für sein Alter ein wenig klein. Hatte einen dichten, braunen Haarschopf und dunkelblaue Augen,die ein wenig träumerisch blickten .Sein Gesicht konnte man weder als besonders Hübsch noch als besonders hässlich bezeichnen. Es war in vieler Hinsicht ein durchschnittliches Gesicht mit grüblerischen ,aber weichen, gutmütigen Zügen.

So durchschnittlich wie seine Züge war er auch sonst. ein Durchschnittsjunge ,wie seine Altersgenossen, außer das er für sein Alter schon geistig sehr weit war.

Ronny war ein Waisenkind gewesen. Am Waldrand in einem Körbchen aufgefunden, hatten ihn die Rieses, die ihn auch gefunden hatten, bei sich aufgenommen. Nun war er Dreizehn Jahre alt, das heiß, heute war sein dreizehnter Geburtstag und es war ein schöner Geburtstag gewesen.

Nun am Abend saß er in seinem Zimmer und betrachtete Müde und zufrieden die Geschenke und die Karten ,die er bekommen hatte. Seine Pflegeeltern,  Hans und Lina Riese, Waren nach der Feier noch ausgegangen. Ronny war es recht gewesen, es war so ausgemacht und da er reif genug war,das man ihn allein lassen konnte, war er nun hier allein in seinem Zimmer. Das Fenster, durch das man den Waldrand sehen konnte, war geöffnet und lies die laue Frühlingsabendluft herein.

Sein Blick schweifte durchs Zimmer ,an den Wänden entlang, und blieb schließlich am Kopfende seines Bettes hängen. Dort, über dem Bett hing jenes Medaillon ,das er getragen hatte ,als man ihn fand, und dessen Rätsel man bis heute ebenso wenig lösen hatte lösen können, wie das Rätsel seiner Herkunft.Der ganze Ort ,vom Bürgermeister bis zum örtlichen Historiker, sogar ein Historiker von Außerhalb, hatten das Geheimnis zu enträtseln versucht, doch ohne Erfolg.

Oft hatte Ronny sich Gedanken gemacht wer wirklich war, und wer seine richtigen Eltern waren. Nun betrachtete er das Medaillon .Es war rund und bestand aus Bronze. An den Rändern waren die zwölf Tierkreiszeichen eingeritzt ,in der Mitte eine große Sonne, in deren Mitte ein Halbmond und Sterne zu sehen waren. Plötzlich stutzte er. Das Medaillon leuchtete! Er ging näher heran. Tatsächlich, es leuchtete grünlich blau ! Er berührte es kurz. Es war kalt. Er nahm es von der Wand. Und drehte es in der Hand. Es leuchtete jetzt noch stärker. Er sah es sich von beiden Seiten an, dann ,einem plötzlichen Antrieb folgend, hing er es sich um den Hals.

Auf einmal fuhr er auf. Waren da nicht leise Stimmen unter seinem Fenster ? Da, jetzt hörte er es eindeutig. Es waren unterschiedliche Stimmen ,die da leise miteinander sprachen.
„Ist er da?“, “Mach doch mal Platz!“, „Hat er es und leuchtet es ?“ „Trampel, drängel doch nicht so!“

.Ronny wandte den Blick zum Fenster und hätte beinahe vor Schreck aufgeschrien. Mit geweiteten Augen und offenen Mund sah er eine Reihe kleiner Köpfe durch sein Zimmer in sein Zimmer schauen. In der Mitte war einer mit rundem Gesicht, und braunem, von grauen Strähnen durchzogenem ,Kinnbart ,roter Knollennase und blauer Zipfelmütze, an der eine Feder hing, zu sehen .

Links neben ihm war ein schmaler Kopf mit Hakennase zu sehen, der von einem schwarzen Vollbart umgeben war. Darauf saß ein dunkelgrüner, leicht krummer Zylinder mit einer großen ,roten Schnalle auf einem Schwarzen Band über der Krempe.
Zur Rechten war ein kleiner, bartloser Kopf mit feinen Zügen zu sehen, auf dem ,etwas schief, eine hellgrüne Zipfelmütze saß , und der gemütlich auf seine Hände gestützt war. Das Auffälligste an ihm jedoch ,waren die großen ,spitzen Ohren .

Ronny traute seinen Sinnen nicht. Träumte er jetzt schon mit offenen Augen? Das es kein Traum war, stellte er im nächsten Augenblick fest ,als nämlich der bärtige in der Mitte sagte :“Hmm , ist vielleicht besser wenn du ihn erstmal vorbereitest“ ,dabei sah er nach unten“

Ronny hatte keine Zeit, sich Gedanken zu machen ,mit wem der kleine Bärtige sprach ,denn im nächsten Moment hatte der schon Platz gemacht und mit einem Satz hüpfte etwas ins Zimmer hinein .Es war –sein Kater! Thore war eine norwegische Waldkatze, jene schöne Rasse, die sich durch halblanges Fell und eine Halskrause auszeichnet. Thores Fell war dunkelbraun bis auf die Halskrause und die Gesichtsmaske, die gelblich weiß waren .Ronny hatte ihn als Jungtier am Waldrand gefunden, und die Erlaubnis erhalten ihn zu behalten. Der Kater war ein Freigänger und oft am Waldrand unterwegs.

Nun saß er auf dem Bett vor ihm und sagte : „Hallo Ronny“, „Hallo Tho…“ zum zweiten mal sperrte er Augen und Mund auf „Du sprichst !“ „Äh, ja ich spreche ,das heißt, du kannst mich verstehen. Das hängt mit dem Ding zusammen ,das du um den Hals trägst, aber meine Freunde hier“ -er wies mit der Vorderpfote auf die drei kleinen Gesichter, die jetzt wieder nebeneinander ,neugierig ins Zimmer sahen-„können es dir besser erklären.“

Ronny wusste nicht was er sagen sollte und sah verdattert zum Fenster zu den Dreien hin. „Ähm, wer sind denn deine Freunde?“ „Nun, ach kommt doch mal rein, der in der Mitte mit der blauen Mütze ist Baugin, König der Zwerge“ .Der Genannte, der nun hereinkam und sich neben Thore auf dem Bett Niederließ, nickte ihm zu. „Der mit dem Zylinder ist Fenrick ,König der Kobolde“.

Der Vorgestellte schwang sich über die Fensterbank ,zog den Hut und verbeugte sich, dann begann er sich neugierig im Zimmer umzusehen. Und der mit der grünen Mütze und den spitzen Ohren ist Matti Lichtfang ,ein Elfenfürst. Der Elf kletterte hinein ,zwinkerte ihm zu ,und nahm ,sich ebenfalls umschauend, neben Baugin Platz. Ronny musterte die kleinen Wesen.

Elfen Zwerge, und Kobolde gab es doch eigentlich nur im Märchen oder im Fantasyroman und nun standen sie leibhaftig vor ihm. Nun, da er sie im Ganzen sah , stellte er fest, das sie tatsächlich sehr klein waren. Der größte war der Kobold, der wohl einen halben Meter groß war.Der Zwerg und der Elf waren wohl 25 cm groß, doch wirkten sie nicht weniger Respekteinflößend. Baugin trug ein Wams ,das genauso blau war, wie seine Mütze, dazu eine schwarze Hose und braune Stiefel. Matti  Lichtfang trug hellbraunes Wams und Hose mit schwarzen Gebilden,halb Stiefel-halb Pantoffeln an den Füssen, und darüber einen ausgefransten, grünen Umhang, der ein wenig wie Fledermausflügel wirkte.

Der Kobold schließlich trug einen grünen Frack und Hose mit schwarzen Schnallenschuhen, unter dem Frack ein weißes Hemd.  „Also schön und gut“, sagte Ronny, „ich muss wohl einsehen, das ihr tatsächlich da seid ,aber was wollt ihr von mir?“ „ Du weißt es nicht?“, fragte Baugin mit tiefer Stimme „Oh, woher auch ?“,Nickte er „Also…-ach warte mal“ Der Zwerg schloss fest die Augen und tippte auf seinen blau bemützten Kopf ,und im nächsten Moment wuchs er bis er Ronnys Größe hatte. „So“, meinte er „Jetzt können wir auf Augenhöhe reden, dann kannst du mich auch verstehen“ Krach ! Alle sahen sich um in die Richtung aus der der Lärm kam.

Der Kobold war auf einRegal geklettert und hatte dabei ein Dampfmaschinenmodell hinuntergestoßen. „Hey, pass doch auf „,rief Ronny „Ähem Fenrick",knurrte Baugin säuerlich ,"wir haben hier einen Auftrag ,vielleicht möchtest du dabei mitmachen .“Aber das ist alles so interessant hier, na gut, ich komme“ ,sagte der Kobold mit hoher Stimme und hüpfte mit einem Satz vom Regal ,dann nahm er die herunter gefallene Dampfmaschine und ließ sie an ihren Platz zurück schweben. Schließlich setzte er sich neben die anderen aufs Bett.

„Also“, sagte der Zwerg mit leicht missmutigem Blick auf den Kobold „Du fragst dich doch bestimmt ,warum dieses Medaillon leuchtet“, und er wies auf Ronnys Hals. „Nun, dies ist ein Geburtssiegel, ein magisches Geburtssiegel, dessen magische Kräfte  aber erst jetzt geweckt sind ,mit deinem dreizehnten Geburtstag, so ist es prophezeit“ „Prophezeit ?“ Ja“, “sagte jetzt der Elf. Seine Stimme war voll und wohltönend. „Es wurde Prophezeit vor vielen hundert Jahren. Du bist das verschwundene Kind ,der Sohn des Elfenkönigs Romuald. Verschwunden und in menschlicher Obhut aufgewachsen und jetzt, an deinem dreizehnten Geburtstag ,ist die Zeit gekommen, da du dein Schicksal erfüllen musst.“ „Mein Schicksal erfüllen?“ „Ja, das wird dir jemand anders erklären. Wir sind hier ,um dich zu ihr zu bringen.“ „Zu wem?“ „Oh, zu  Lucina, der Fee. Der Königin der Waldfeen. Von ihr wirst du alles erfahren ,aber dafür sollten wir  jetzt aufbrechen- was ist jetzt wieder los?“ Fenrick hatte auf dem Bettpfosten die Fernbedienung für das Fernsehgerät gefunden und auf den Knöpfen herum gespielt und das Gerät war angegangen. Der Kobold blickte ganz begeistert auf das Bild „Hey, wusste gar nicht das ihr Menschen auch zaubern könnt“ „Das ist nicht wirklich Zauberei“, meinte Ronny, nahm ihm die Fernbedienung aus den kleinen Händen, deren Nägel, wie er jetzt bemerkte ,Klauen waren, und schaltete das Gerät aus. „Können wir uns jetzt auf unsere Aufgabe konzentrieren?“, fragte Baugin mürrisch.“ Also nun mach dich fertig Ronny, wir müssen los“ „Los? ich kann nicht einfach los ,ich habe Eltern, ich habe hier ein leben ,ich habe Schule. Ich kann doch nicht einfach weg!“ „Hab´ dir gesagt, es wird nicht einfach“ ,raunte der Kobold dem Zwerg zu „Ronny“, sagte Lichtfang „Ich kann verstehen, das dich das alles ziemlich überrumpelt und du nicht einfach weg willst und meinetwegen bleib hier und geh zur Schule, doch deinem Schicksal davon laufen kannst du nicht. Wenn du wissen willst, wer du eigentlich bist, wer deine richtigen Eltern waren ,und was mit ihnen passiert ist, dann musst du mit uns kommen. Und wenn du dann sagst ,es ist dir egal und du möchtest dein normales Leben weiter führen, dann bringen wir dich sofort wieder zurück.“ Ronny dachte nach. Wie oft hatte er sich gewünscht, das Geheimnis seiner Herkunft zu erfahren und hier bot sich ihm die Möglichkeit, obwohl er es immer noch glauben konnte ,das er hier mit Zwergen ,Kobolden und Elfen zusammen saß. Doch gleichzeitig dachte er daran, das er hier ein Leben hatte,das es so nicht mehr geben könnte, wenn er nun mit diesen Wesen ging. Plötzlich wurde alles anders und davor hatte er ein wenig Angst. Doch schließlich überwog der Drang, zu erfahren, woher er kam und wer seine Eltern waren.
„Also gut, ich komme mit euch“, sagte er.“ Hervorragend, rief Baugin, du wirst es nicht bereuen, übrigens der Kater kommt auch mit “ Thore nickte. „Nun zieh dir was festes an, es geht in die Wälder. Allerdings reisen wir nicht zu Fuß  zu Lucina,sie hat uns etwas mitgegeben..." und er kramte in seinen Taschen “...Ah hier. Es ist ein Wegestein, er bringt uns zu ihr. “Der Gegenstand, den er aus seiner Tasche geholt hatte war eine Art Bernstein ,aber viel größer, etwa Faustgroß .Der Zwerg  führte die Bewegungen die er vorhin gemacht hatte ,um zu wachsen noch einmal durch und schrumpfte wieder auf seine normale Größe. Ronny zog sich um Eine Wetterfeste Jacke, seine Waldlauf- Jeans, die er trug, wenn er mal den Waldrand erkundete  ,sowie seine Wanderschuhe. „In Ordnung, wir machen es draußen“ ,sagte Baugin sie gingen nach draußen in den Garten, hinter dem gleich auf der andern Seite des Weges der Wald begann. Ronny betrachtete die dunklen Wipfel, die dort aufragten. In der abendlichen Dunkelheit wirkten sie unheimlich und erhaben zugleich. Ein leichter Luftzug bewegte die Baumkronen und lies sie leise rauschen. Er sog die würzige luft durch die Nase ein, die nach Tannen und Erde roch.
„Gut, alle im Kreis um den Stein aufstellen“ ,sagte Baugin und sie stellten sich auf. Ronny sah auf den Stein und auf Baugin ,der laut sagte „Es ist soweit, erfülle deine Aufgabe, bring uns zu Lucina! “Im nächsten Moment begann der Stein hell zuleuchten, dann kamen mehrer Strahlen aus ihm, die die Fünf einhüllten und im nächsten Moment fühlte Ronny, das sich alles um ihn drehte. Die Reise begann. 

Tja,die Reise beginnt.Und wo sie vorläufig endet und was Ronny dort erlebt ,lest ihr im nächsten Kapitel
demnächst auf diesm Blog 

Sonntag, 5. Januar 2014

Das Geheimnis von Helmburg-Teil 21


Vorbemerkung:

Hier wird der Fall aufgelöst und der Mörder entlarvt.Wer jetzt erst jetzt dazu gestossen ist,und sich die Spannung nicht verderben möchte,sollte also erst die anderen Teile lesen.allen Anderen viel Spass.

8.


Als ich erwachte,fand ich mich auf einem kalten Steinboden in einem dunklen Raum wieder.Ich versuchte auf zu stehen. Meine Glieder waren schwer, mir war schwindelig, und mein Kopf tat weh. Wo  befand ich mich hier?auf den ersten Blick schien es eine Art Verlies zu sein. Nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich Steinwände erkennen. Ein viereckiger Raum. Allmählich verging auch mein Schwindelgefühl. Ich sah mir mein Gefängnis genau an. So weit ich konnte. Ein rechteckiger Raum mit rohen Steinwänden. Jetzt konnte ich auch eine schwere ,hölzerne Tür erkennen.

Ich ging darauf zu ,drückte auf die Klinke und warf mich dagegen, doch die Tür blieb zu.
Resigniert ging ich zurück und setzte mich an der Mauer nieder. Wer hielt mich hier gefangen und warum? Der Mörder? Aber warum hatte er mich nicht gleich getötet. Ich verfiel in Gedanken.

Vielleicht um mir die Zeit meiner Gefangenschaft zu vertreiben, lies ich mir alle Ereignisse ,seit ich hier im Schloss war, durch den Kopf gehen ,durchdachte, was wir herausgefunden hatten. Ich weiß nicht,wie lange ich dort in Gedanken gesessen hatte, aber irgendwann fügte sich alles zu einer Kette zusammen, an deren einem Ende das Wort Mord stand ,während am anderen Ende ein Gesicht hing,ein Gesicht das ich kannte.

 Ja, ich wusste jetzt ,wer die Morde begangen hatte und ich wusste auch warum. eigentlich musste ich mich tadeln, weil ich nicht eher darauf gekommen war.Wenn man genau nachdachte, sprang es sogar ins Auge.
Ich musste hier raus! Da lief eine höchst gefährliche Person frei herum, die weiter morden würde ,denn sie stand mit dem Rücken zur Wand.

 Ich begann wieder mein Gefängnis zu erkunden, rüttelte an der Tür und tastete die Wände ab. Sie bestanden aus roh gehauenem Stein. Wand für Wand tastete ich ab. Da, an der hinteren, der Tür gegenüberliegenden Wand, ertastete ich so etwas wie einen eisernen Ring, von vielleicht zwanzig Zentimeter Durchmesser. Ich betastete ihn genau. Ob man ihn irgendwie nutzen konnte, eventuell ,um die Tür aufzubrechen? Eine schwache Hoffnung zwar ,aber immerhin eine Hoffnung.

So zog ich kräftig  daran. Nanu, als ich zog, stellte ich fest,das der Ring an einem Seil hing. aber was noch viel wichtiger war :durch das ziehen an dem Ring, hatte sich eine Nische in der Mauer geöffnet .Mein Herz begann zu klopfen. Ich zog weiter, es ging schwer ,aber das Seil lies sich Stück für Stück herausziehen und gleichzeitig vergrößerte sich die Öffnung in der Mauer immer mehr. Eine Geheimtür!

Nun Geheimtüren und Geheimgänge waren ja in einem Schloss nichts ungewöhnliches. Schon war die Öffnung groß genug ,das man hindurchschlüpfen konnte.Ich zwängte mich durch die Öffnung, es ging so gerade, und fand mich in einem dunklen ,feuchten Gang wieder. Wo lang jetzt? Einer Eingebung folgend, wandte ich mich nach Links und begann dem Gang zu folgen.

 Meine Augen hatten sich inzwischen gut an die Dunkelheit gewöhnt ,so das ich einiger maßen zügig dem Gang folgen konnte .hier und da musste ich mich um Kurven tasten und berührte mit dem Kopf die stellenweise, niedrige Decke. Nach einiger Zeit führte der Gang leicht bergan und endete schließlich in einer Treppe, die zu einer Lukenähnlichen Tür führte .Herrgott, lass sie nicht verschlossen sein!

Ich betastete sie und stellte freudig fest,das sie keine Klinke  besaß, nur einen Riegel der vorgeschoben war.Ich begann ihn langsam zurück zu ziehen. Er war wohl Jahrhunderte lang nicht betätigt worden. Langsam, Stück für Stück ,gelang es mir ,ihn zurück zu ziehen, dann drückte ich mit aller Kraft gegen die Tür und Zentimeter für Zentimeter ging sie auf. Vorsichtig schob ich mich hindurch und kroch ,zu meiner Überraschung aus einem dichten Gebüsch hervor.

 Ich blinzelte im Sonnenlicht, erhob mich ,und sah mich um. Ich stand vor einem bewachsenen Berg und als ich ein wenig zurücktrat ,stellte ich fest,das ich unterhalb der Aussichtsplattform stand, an der ich gestern betäubt worden war.Ich sah hoch oben die Zinnen. Dann senkte ich den Blick und besah mich selbst und stellte fest ,das ich staubig und voll Spinnweben war.Ich klopfte mich ab, dann begann ich den geschlängelten Weg bergan zu laufen.
*
Es dauerte wohl eine halbe Stunde, bis ich oben war.Ich lief über den Schlosshof und betrat das Schloss. Die junge Frau an der Rezeption sah auf und als sie mich bemerkte rief sie:
“ Herr Hansen, da sind sie ja ,sie werden schon groß gesucht.“ Bevor ich antworten konnte, kam Kommissar Voss durch die Halle gestürmt und rief:
“Finn ,ein Glück, sie leben, wir fürchteten schon das Schlimmste,. Wo waren sie?“
“ Ich berichtete ihm mein Abenteuer und er hörte staunend zu.
“Unglaublich ,was hatten sie für ein Glück "
“In der Tat“, stimmte ich zu“
"Wie spät ist es eigentlich?“
“ Halb zehn Morgens “
“Dann hab ´ich die ganze Nacht da drin gesessen ,aber ich weiß jetzt ,wer unser Mörder ist“

“ Voss sah mich ungläubig an
 “Wer?“, fragte er nur
“gleich“ ,sagte ich. "zuerst, wo ist Lily?“
“Äh, im  Park. Sie hat Frühdienst und gerade Pause. Selma fragte sie gerade,ob sie nicht Lust auf einen Spaziergang hat“
“Rasch ,verlieren wir keine Zeit!“ ,rief ich und rannte los.
„Wieso, was hat das zu bedeuten?“ ,fragte Voss Atemlos „ist das noch nicht klar? Selma hat die Morde begangen, sie ist die Person, die wir suchen!"

 “Voss riss die Augen auf“Selma?Das kann nicht sein ,sie ist doch selber vergiftet worden“
„Ja, raffiniertes Frauenzimmer was?“ ,meinte ich „Sie hatte die vergifteten Pfefferminzpralinen mitgebracht und dann behauptet ,das sie geliefert worden waren. Das sie die angebotene nahm, war kluge Berechnung.Sie ging ja auch kein Risiko ein, dann sie hatte ja einen fähigen Arzt direkt parat. Auf diese Weise hatte sie den Verdacht sowohl von sich ,als auch ihrem Bruder abgelenkt“

Wir liefen weiter, waren inzwischen im Park angekommen und sahen uns um. Wo konnten sie sein? Hoffentlich war es noch nicht geschehen, denn es war ja klar, warum Selma Lily zum Spaziergang im Park überredet hatte, hier war es um die Zeit ruhig. Da, war das ein Hilferuf? Voss hatte ebenfalls den Kopf in die Richtung gedreht ,die zum Pavillon führte. Jetzt ganz deutlich. wir liefen wieder los.

Da war der Pavillon. Ich war als erster dort und stürmte hinein .Da waren sie Lily lag am Boden. Selma war über ihr und hatte eine Spritze in der Hand. Ich packte Selma ,die im Kampf nicht darauf achtete, wer hinter ihr war. Da war auch schon Voss, der sie mit festhielt und ihr die Spritze aus der Hand wand und ihr dann Handschellen anlegte. Ich ging zu Lily und nahm sie in den Arm, während ich zu Selma aufsah, in deren Blick etwas Bösartiges lag.

 “Sie“ ,fragte sie ungläubig“ sie sind da raus gekommen?“
 “Ja ,ich hatte wohl mehr Glück, als sie geplant hatten“, erwiderte ich“ Schon ne` enorme Leistung, mich darunter zu schleppen“
Sie lächelte “Gar nicht mal. Unmittelbar dort, wo ich sie betäubte ,gibt es eine Falltür, durch die ich sie rutschen lies .Der Rest war dann einfach. Es steckt eben mehr in mir, als man mir zutraut“
“Selma“ Wisperte jetzt Lily “Du? Warum? “
“Für ihren Bruder, Dr. Möller“ ,sagte ich
Selma nickte “Ich musste mich immer um ihn kümmern, ihn beschützen .Ihn und sein Werk. und wer das zerstören wollte, musste sterben.“   

*
„Ich hätte früher darauf kommen müssen, es sprang doch ins Auge Wer ausser Dr. Möller wusste von den Versuchen, und das jemand davon wusste. und wer hätte am ehesten Grund gehabt ihn zu schützen? Selma, sie assistierte ihm ja dabei, und sie half auch Lydia Brauns Tod wie einen Selbstmord aussehen zu lassen"sagte ich.

Wir sassen im Kaminzimmer an jenem Tisch ,an dem ich damals mit Agnes geredet hatte. Bei mir waren Lily und ihr Bruder, Kommissar Voss.
 “Ja, meinte dieser nun “Sie hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Ich habe auch mit Dr. Möller gesprochen ,der bereits gekündigt hat .Dadurch liessen sich einige Dinge ergänzen und so haben wir jetzt ein klares Bild.

Es ging tatsächlich um die Versuche, :Hausmeister Harting war bei bei einer Routinewartung auf der Station darauf gestoßen. Er war zwar kein Mediziner, aber nicht dumm. Er war ein Mann mit Prinzipien, daher wollte er damit zur Polizei. er vertraute sich aber erst Dr. Möller an, weil er nicht wusste ,das der selber derjenige war, der die Experimente durchführte, und der besprach sich darüber mit Selma, ahnte aber nicht, das sie die Sache auf ihre Weise zu lösen gedachte.

Sie bot Harting an ,ihm beim Wechsel des defekten Kabels zu helfen, indem sie darauf achtete ,das niemand die Sicherung einschalten Würde. Es war so einfach. Als er am Arbeiten war, schaltete sie den Strom an ,und er bekam den tödlichen Schlag. Danach schlug sie Alarm und gab vor grade erst angekommen zu sein und ihn gefunden zu haben.“

"Aber es gab noch eine andere Person, die von den Versuchen wusste“ ergänzte ich“Anna Kläring. Sie muss das Gespräch zwischen Dr.Möller und Harting belauscht haben. sie hatte aber nicht seine Prinzipien“ “Richtig“, sagte Voss „Sie hat ihn erpresst, er hat das bestätigt. Er wollte auch zahlen. Selma sah das anders und sie hatten einen Streit deswegen.“

„Und sie nahm die Sache in die eigene Hand" sagte Lily “Sie sägte die hölzerne Fensterbank an, wo Anna die Fenster putzte und stellte sich in eine Nische dahinter. Da sie alle Verwaltungstechnischen Dinge erledigte kannte sie auch Annas Arbeitsplan. Und als Anna dann auf der beschädigten Fensterbank das Gleichgewicht verlor, brauchte sie ihr nur noch einen kleinen Stoß zu geben und sie fiel.“

“Ja“, ergänzte Voss "Sie kam hervor ,gab vor sie retten zu wollen und stieß sie in Wirklichkeit hinunter und als die anderen kam ,gab sie die schockierte nach einem vergeblichen Rettungsversuch “

“Lydia starb infolge der Versuche, das wissen wir.“, sagte ich “und natürlich war die Person, die ich im Pavillon mit Dr. Möller belauschte Selma, die ihrem Bruder, sagte, was sie getan hatte.“
“So ist es“ ,sagte Voss“ und sie hat sie auch an dem Abend hier belauscht, als sie ankamen ,bei ihrem Gespräch mit Agnes Balg. Sie erkannte ,das Agnes Verdacht geschöpft hatte und ihr gefährlich werden konnte und brachte sie noch in der selben Nacht um, indem sie ihr eine Überdosis Morphium spritzte.“

“Dabei verlor sie die Fiole ,die Lily und ich dann fanden. Sie war es ,die dann Agnes `Zimmer durchsuchte, als wir uns im Bad versteckten“
“Und als sie hörte, das man nun wegen Mordes ermittelte ,geriet sie in Panik und wollte die Nachtschwestern töten, aus Angst ,eine könnte sie gesehen haben, sagte Lily, “Aus ihre Sicht ist das rational. Sie kam zu Schwester Inge zum Kaffee ,brachte sie dazu sich weg zu drehen und gab ihr ein starkes Schlafmittel in den Kaffee. Als Inge dann bewusstlos war, legte sie sie aufs Bett, deckte sie zu und erschoss sie“

 “Wir haben ihre Wohnung durchsucht und die Waffe gefunden “,sagte Voss “Tja ,und sie wissen doch noch ,das wir Selma im Postamt, in der Nähe von Katja Blocks Wohnung antrafen. Sie gab vor Post für die Klinik besorgt zu haben ,in Wirklichkeit aber, hatte sie ein Paket geliefert, nämlich das mit den vergifteten Pralinen an Frau Block ,das hat der Postbeamte bestätigt. Sie war kurz vor uns ins Postamt gekommen und hatte sich umgesehen, auf diese Weise konnte sie erklären, warum sie gerade jetzt hier war. Ihr Pech, das Katja Block gerettet werden konnte ,weil einer meiner Leute dort war.“

"Nun ja und der Rest ist auch klar. Ich wusste von den Versuchen ,ich hatte sie ja belauscht, darum musste ich beseitigt werden, und nachdem der erste Versuch nicht geklappt hatte ,wollte sich in diesem Verlies verrotten lassen. Vielleicht wäre sie aber auch noch runtergekommen und hätte mir den Rest gegeben. Sie wähnte mich da unten ja sicher und wollte sich wohl erst um Lily kümmern“
“So war es tatsächlich", sagte Voss, "das hat sie im Verhör gestanden.“

„Nun,“, sagte ich,“ damit wäre der Fall abgeschlossen“
“Und was hast du nun vor?“ ,fragte Lily und sah mich mit schmelzendem Blick an. “Tja, eine gute Frage. Ich glaube, ich werde den dienst in Bremen quittieren und hierher ziehen. Hier  ist es schön, und hier wohnt die Frau, die ich liebe“ ,sagte ich und legte den arm um sie
“Gute Idee“, hauchte sie, schmiegte sich an  mich, umarmte und küsste mich.
Voss grinste von einem Ohr zum anderen.
 “Nun, wenn das so ist, bei uns ist noch eine Stelle frei. Ach ,und dann sollten wir uns doch jetzt duzen, Schwager. Ich heisse Daniel!“

ENDE