Sonntag, 12. Januar 2014

Ronny Riese vom Dusterwald-Teil 1



Vorbemerkung:

Hier beginnt nun eine neue Fortsetzungsgeschichte.Die einzelnen teile werden diesmal etwas länger sein,weil sie Kapitelweise geteilt ist.Selbstverständlich ist alles meiner Fantasie entsprungen.Etwaige Ähnlichkeiten von Namen und örtlichkeiten wären also reiner Zufall.und nun viel Spass. 

 

Das Geheimnis des Medaillons

 Tief im Harz, mitten zwischen dunkelgrün bedeckten Bergen und Hügeln, lag das Örtchen Dusterwalde und an seinem Rand stand ein schönes ,großes und altes Haus mit einem großen Garten, der ebenso gepflegt war, wie das Haus. Gut ,genau genommen standen viele schöne gepflegte Häuser dort, aber in dieser Geschichte geht es ja um dieses spezielle Haus, das anfangs erwähnt wurde.

In diesem Haus, wohnte ein Junge. Sein Name war Ronny, eigentlich Ronald Riese, aber ein Riese war er nicht. Er war Dreizehn Jahre alt, und für sein Alter ein wenig klein. Hatte einen dichten, braunen Haarschopf und dunkelblaue Augen,die ein wenig träumerisch blickten .Sein Gesicht konnte man weder als besonders Hübsch noch als besonders hässlich bezeichnen. Es war in vieler Hinsicht ein durchschnittliches Gesicht mit grüblerischen ,aber weichen, gutmütigen Zügen.

So durchschnittlich wie seine Züge war er auch sonst. ein Durchschnittsjunge ,wie seine Altersgenossen, außer das er für sein Alter schon geistig sehr weit war.

Ronny war ein Waisenkind gewesen. Am Waldrand in einem Körbchen aufgefunden, hatten ihn die Rieses, die ihn auch gefunden hatten, bei sich aufgenommen. Nun war er Dreizehn Jahre alt, das heiß, heute war sein dreizehnter Geburtstag und es war ein schöner Geburtstag gewesen.

Nun am Abend saß er in seinem Zimmer und betrachtete Müde und zufrieden die Geschenke und die Karten ,die er bekommen hatte. Seine Pflegeeltern,  Hans und Lina Riese, Waren nach der Feier noch ausgegangen. Ronny war es recht gewesen, es war so ausgemacht und da er reif genug war,das man ihn allein lassen konnte, war er nun hier allein in seinem Zimmer. Das Fenster, durch das man den Waldrand sehen konnte, war geöffnet und lies die laue Frühlingsabendluft herein.

Sein Blick schweifte durchs Zimmer ,an den Wänden entlang, und blieb schließlich am Kopfende seines Bettes hängen. Dort, über dem Bett hing jenes Medaillon ,das er getragen hatte ,als man ihn fand, und dessen Rätsel man bis heute ebenso wenig lösen hatte lösen können, wie das Rätsel seiner Herkunft.Der ganze Ort ,vom Bürgermeister bis zum örtlichen Historiker, sogar ein Historiker von Außerhalb, hatten das Geheimnis zu enträtseln versucht, doch ohne Erfolg.

Oft hatte Ronny sich Gedanken gemacht wer wirklich war, und wer seine richtigen Eltern waren. Nun betrachtete er das Medaillon .Es war rund und bestand aus Bronze. An den Rändern waren die zwölf Tierkreiszeichen eingeritzt ,in der Mitte eine große Sonne, in deren Mitte ein Halbmond und Sterne zu sehen waren. Plötzlich stutzte er. Das Medaillon leuchtete! Er ging näher heran. Tatsächlich, es leuchtete grünlich blau ! Er berührte es kurz. Es war kalt. Er nahm es von der Wand. Und drehte es in der Hand. Es leuchtete jetzt noch stärker. Er sah es sich von beiden Seiten an, dann ,einem plötzlichen Antrieb folgend, hing er es sich um den Hals.

Auf einmal fuhr er auf. Waren da nicht leise Stimmen unter seinem Fenster ? Da, jetzt hörte er es eindeutig. Es waren unterschiedliche Stimmen ,die da leise miteinander sprachen.
„Ist er da?“, “Mach doch mal Platz!“, „Hat er es und leuchtet es ?“ „Trampel, drängel doch nicht so!“

.Ronny wandte den Blick zum Fenster und hätte beinahe vor Schreck aufgeschrien. Mit geweiteten Augen und offenen Mund sah er eine Reihe kleiner Köpfe durch sein Zimmer in sein Zimmer schauen. In der Mitte war einer mit rundem Gesicht, und braunem, von grauen Strähnen durchzogenem ,Kinnbart ,roter Knollennase und blauer Zipfelmütze, an der eine Feder hing, zu sehen .

Links neben ihm war ein schmaler Kopf mit Hakennase zu sehen, der von einem schwarzen Vollbart umgeben war. Darauf saß ein dunkelgrüner, leicht krummer Zylinder mit einer großen ,roten Schnalle auf einem Schwarzen Band über der Krempe.
Zur Rechten war ein kleiner, bartloser Kopf mit feinen Zügen zu sehen, auf dem ,etwas schief, eine hellgrüne Zipfelmütze saß , und der gemütlich auf seine Hände gestützt war. Das Auffälligste an ihm jedoch ,waren die großen ,spitzen Ohren .

Ronny traute seinen Sinnen nicht. Träumte er jetzt schon mit offenen Augen? Das es kein Traum war, stellte er im nächsten Augenblick fest ,als nämlich der bärtige in der Mitte sagte :“Hmm , ist vielleicht besser wenn du ihn erstmal vorbereitest“ ,dabei sah er nach unten“

Ronny hatte keine Zeit, sich Gedanken zu machen ,mit wem der kleine Bärtige sprach ,denn im nächsten Moment hatte der schon Platz gemacht und mit einem Satz hüpfte etwas ins Zimmer hinein .Es war –sein Kater! Thore war eine norwegische Waldkatze, jene schöne Rasse, die sich durch halblanges Fell und eine Halskrause auszeichnet. Thores Fell war dunkelbraun bis auf die Halskrause und die Gesichtsmaske, die gelblich weiß waren .Ronny hatte ihn als Jungtier am Waldrand gefunden, und die Erlaubnis erhalten ihn zu behalten. Der Kater war ein Freigänger und oft am Waldrand unterwegs.

Nun saß er auf dem Bett vor ihm und sagte : „Hallo Ronny“, „Hallo Tho…“ zum zweiten mal sperrte er Augen und Mund auf „Du sprichst !“ „Äh, ja ich spreche ,das heißt, du kannst mich verstehen. Das hängt mit dem Ding zusammen ,das du um den Hals trägst, aber meine Freunde hier“ -er wies mit der Vorderpfote auf die drei kleinen Gesichter, die jetzt wieder nebeneinander ,neugierig ins Zimmer sahen-„können es dir besser erklären.“

Ronny wusste nicht was er sagen sollte und sah verdattert zum Fenster zu den Dreien hin. „Ähm, wer sind denn deine Freunde?“ „Nun, ach kommt doch mal rein, der in der Mitte mit der blauen Mütze ist Baugin, König der Zwerge“ .Der Genannte, der nun hereinkam und sich neben Thore auf dem Bett Niederließ, nickte ihm zu. „Der mit dem Zylinder ist Fenrick ,König der Kobolde“.

Der Vorgestellte schwang sich über die Fensterbank ,zog den Hut und verbeugte sich, dann begann er sich neugierig im Zimmer umzusehen. Und der mit der grünen Mütze und den spitzen Ohren ist Matti Lichtfang ,ein Elfenfürst. Der Elf kletterte hinein ,zwinkerte ihm zu ,und nahm ,sich ebenfalls umschauend, neben Baugin Platz. Ronny musterte die kleinen Wesen.

Elfen Zwerge, und Kobolde gab es doch eigentlich nur im Märchen oder im Fantasyroman und nun standen sie leibhaftig vor ihm. Nun, da er sie im Ganzen sah , stellte er fest, das sie tatsächlich sehr klein waren. Der größte war der Kobold, der wohl einen halben Meter groß war.Der Zwerg und der Elf waren wohl 25 cm groß, doch wirkten sie nicht weniger Respekteinflößend. Baugin trug ein Wams ,das genauso blau war, wie seine Mütze, dazu eine schwarze Hose und braune Stiefel. Matti  Lichtfang trug hellbraunes Wams und Hose mit schwarzen Gebilden,halb Stiefel-halb Pantoffeln an den Füssen, und darüber einen ausgefransten, grünen Umhang, der ein wenig wie Fledermausflügel wirkte.

Der Kobold schließlich trug einen grünen Frack und Hose mit schwarzen Schnallenschuhen, unter dem Frack ein weißes Hemd.  „Also schön und gut“, sagte Ronny, „ich muss wohl einsehen, das ihr tatsächlich da seid ,aber was wollt ihr von mir?“ „ Du weißt es nicht?“, fragte Baugin mit tiefer Stimme „Oh, woher auch ?“,Nickte er „Also…-ach warte mal“ Der Zwerg schloss fest die Augen und tippte auf seinen blau bemützten Kopf ,und im nächsten Moment wuchs er bis er Ronnys Größe hatte. „So“, meinte er „Jetzt können wir auf Augenhöhe reden, dann kannst du mich auch verstehen“ Krach ! Alle sahen sich um in die Richtung aus der der Lärm kam.

Der Kobold war auf einRegal geklettert und hatte dabei ein Dampfmaschinenmodell hinuntergestoßen. „Hey, pass doch auf „,rief Ronny „Ähem Fenrick",knurrte Baugin säuerlich ,"wir haben hier einen Auftrag ,vielleicht möchtest du dabei mitmachen .“Aber das ist alles so interessant hier, na gut, ich komme“ ,sagte der Kobold mit hoher Stimme und hüpfte mit einem Satz vom Regal ,dann nahm er die herunter gefallene Dampfmaschine und ließ sie an ihren Platz zurück schweben. Schließlich setzte er sich neben die anderen aufs Bett.

„Also“, sagte der Zwerg mit leicht missmutigem Blick auf den Kobold „Du fragst dich doch bestimmt ,warum dieses Medaillon leuchtet“, und er wies auf Ronnys Hals. „Nun, dies ist ein Geburtssiegel, ein magisches Geburtssiegel, dessen magische Kräfte  aber erst jetzt geweckt sind ,mit deinem dreizehnten Geburtstag, so ist es prophezeit“ „Prophezeit ?“ Ja“, “sagte jetzt der Elf. Seine Stimme war voll und wohltönend. „Es wurde Prophezeit vor vielen hundert Jahren. Du bist das verschwundene Kind ,der Sohn des Elfenkönigs Romuald. Verschwunden und in menschlicher Obhut aufgewachsen und jetzt, an deinem dreizehnten Geburtstag ,ist die Zeit gekommen, da du dein Schicksal erfüllen musst.“ „Mein Schicksal erfüllen?“ „Ja, das wird dir jemand anders erklären. Wir sind hier ,um dich zu ihr zu bringen.“ „Zu wem?“ „Oh, zu  Lucina, der Fee. Der Königin der Waldfeen. Von ihr wirst du alles erfahren ,aber dafür sollten wir  jetzt aufbrechen- was ist jetzt wieder los?“ Fenrick hatte auf dem Bettpfosten die Fernbedienung für das Fernsehgerät gefunden und auf den Knöpfen herum gespielt und das Gerät war angegangen. Der Kobold blickte ganz begeistert auf das Bild „Hey, wusste gar nicht das ihr Menschen auch zaubern könnt“ „Das ist nicht wirklich Zauberei“, meinte Ronny, nahm ihm die Fernbedienung aus den kleinen Händen, deren Nägel, wie er jetzt bemerkte ,Klauen waren, und schaltete das Gerät aus. „Können wir uns jetzt auf unsere Aufgabe konzentrieren?“, fragte Baugin mürrisch.“ Also nun mach dich fertig Ronny, wir müssen los“ „Los? ich kann nicht einfach los ,ich habe Eltern, ich habe hier ein leben ,ich habe Schule. Ich kann doch nicht einfach weg!“ „Hab´ dir gesagt, es wird nicht einfach“ ,raunte der Kobold dem Zwerg zu „Ronny“, sagte Lichtfang „Ich kann verstehen, das dich das alles ziemlich überrumpelt und du nicht einfach weg willst und meinetwegen bleib hier und geh zur Schule, doch deinem Schicksal davon laufen kannst du nicht. Wenn du wissen willst, wer du eigentlich bist, wer deine richtigen Eltern waren ,und was mit ihnen passiert ist, dann musst du mit uns kommen. Und wenn du dann sagst ,es ist dir egal und du möchtest dein normales Leben weiter führen, dann bringen wir dich sofort wieder zurück.“ Ronny dachte nach. Wie oft hatte er sich gewünscht, das Geheimnis seiner Herkunft zu erfahren und hier bot sich ihm die Möglichkeit, obwohl er es immer noch glauben konnte ,das er hier mit Zwergen ,Kobolden und Elfen zusammen saß. Doch gleichzeitig dachte er daran, das er hier ein Leben hatte,das es so nicht mehr geben könnte, wenn er nun mit diesen Wesen ging. Plötzlich wurde alles anders und davor hatte er ein wenig Angst. Doch schließlich überwog der Drang, zu erfahren, woher er kam und wer seine Eltern waren.
„Also gut, ich komme mit euch“, sagte er.“ Hervorragend, rief Baugin, du wirst es nicht bereuen, übrigens der Kater kommt auch mit “ Thore nickte. „Nun zieh dir was festes an, es geht in die Wälder. Allerdings reisen wir nicht zu Fuß  zu Lucina,sie hat uns etwas mitgegeben..." und er kramte in seinen Taschen “...Ah hier. Es ist ein Wegestein, er bringt uns zu ihr. “Der Gegenstand, den er aus seiner Tasche geholt hatte war eine Art Bernstein ,aber viel größer, etwa Faustgroß .Der Zwerg  führte die Bewegungen die er vorhin gemacht hatte ,um zu wachsen noch einmal durch und schrumpfte wieder auf seine normale Größe. Ronny zog sich um Eine Wetterfeste Jacke, seine Waldlauf- Jeans, die er trug, wenn er mal den Waldrand erkundete  ,sowie seine Wanderschuhe. „In Ordnung, wir machen es draußen“ ,sagte Baugin sie gingen nach draußen in den Garten, hinter dem gleich auf der andern Seite des Weges der Wald begann. Ronny betrachtete die dunklen Wipfel, die dort aufragten. In der abendlichen Dunkelheit wirkten sie unheimlich und erhaben zugleich. Ein leichter Luftzug bewegte die Baumkronen und lies sie leise rauschen. Er sog die würzige luft durch die Nase ein, die nach Tannen und Erde roch.
„Gut, alle im Kreis um den Stein aufstellen“ ,sagte Baugin und sie stellten sich auf. Ronny sah auf den Stein und auf Baugin ,der laut sagte „Es ist soweit, erfülle deine Aufgabe, bring uns zu Lucina! “Im nächsten Moment begann der Stein hell zuleuchten, dann kamen mehrer Strahlen aus ihm, die die Fünf einhüllten und im nächsten Moment fühlte Ronny, das sich alles um ihn drehte. Die Reise begann. 

Tja,die Reise beginnt.Und wo sie vorläufig endet und was Ronny dort erlebt ,lest ihr im nächsten Kapitel
demnächst auf diesm Blog