Sonntag, 29. Juni 2014

Der Bremer Stadtkater- Über den Dächern des Schnoor



 Das halbe Dutzend Timmys ist voll.Viel Spass!


Die frühsommerliche Sonne wärmte und erhellte die Strassen des Schnoor, und hoch Oben, auf dem Dach eines alten Hauses, in dem sich ein kleiner Laden befand, lag ein kleiner schwarzer Kater ,dessen Lieblingsplatz dies war und schaute müde aus gelb-grünen Augenschlitzen auf das wuselige Treiben in den Gassen unter ihm .Auf die Zweibeiner, die dort emsig umher liefen, oder von anderen Zweibeinern in einem merkwürdigem Vehikel durch gefahren wurden, und die schönen Alten Häuser bewunderten, und in die Läden gingen.

 Er fand es interessant die eigenartigen Rituale der Zweibeiner zu beobachten ,z.b., das sich einer oder mehrere vor einer Skulptur oder einem Gebäude aufstellten und einer ihnen einen kleinen ,schwarzen Kasten entgegen hielt. Anschließend standen sie um den mit dem Kasten herum, sahen hinein,und lachten. Timmy hatte bis Heute noch nicht heraus bekommen, was darin war,das sie so amüsierte.

Er drehte sich um , gähnte, leckte sich kurz das Fell, und wollte sich schon wieder hinlegen um weiter zu schlafen, als plötzlich unten ein lauter Ruf ertönte: “Hilfe Diebe!“
Aus einer Tür kam atemlos eine Mittelaltrige Frau.
 „Meine Kette, sie haben meine Kette gestohlen!“
 Im Nu bildete sich ein Menschenauflauf.
“Was ,schon wieder ein Diebstahl?“ „Das ist schon der Dritte in diesem Monat“ „Holt die Polizei!“

„Was ist denn nun passiert?“ , fragte ein großgewachsener Zweibeiner mit grauem Haar
 „Meine Perlenkette, sie ist weg, ich hatte sie im Badezimmer nur kurz abgelegt.“
„Und sie sind sicher ,das sie gestohlen wurde?“
„Absolut, ich habe überall nach ihr gesucht ,und sie nicht gefunden, und ich weiß ganz genau, das ich sie auf dem Badezimmerregal abgelegt habe, weil ich duschen wollte und dann klingelte das Telefon“
„und in dieser Zeit wurde sie gestohlen?“

 „Es geht nicht anders. Ich habe die Dachluke im Bad offen gelassen. Möglicher Weise ist er dadurch gekommen.“
„Merkwürdig das wäre wirklich der dritte Fall. Erst verschwand eine Taschenuhr und dann eine Brosche. Und immer  gab es ein offenes Dachfenster, durch das der Täter kam“
„Und jetzt meine Kette!“
 „Gut, holen wir erstmal die Polizei“

Timmy hatte das alles mit angehört. Ein Dieb unter den Zweibeinern? Nun eigentlich musste ihn das nicht sonderlich interessieren. Ketten, Broschen und Taschenuhren waren nun nicht unbedingt sein Ding , aber das Ganze erzeugte Unruhe.Außerdem schien der Dieb über die Dächer zu kommen ,auf denen auch Timmy oft unterwegs war, aber er hatte hier nichts ungewöhnliches gesehen. Und so interessierte sich der neugierige Teil in ihm schon für diese ominöse Sache.

Was konnte das für ein Zweibeiner sein, der über die Dächer kletterte, in Dachfenster einstieg und Dinge Stahl ?Wenn es denn ein Zweibeiner war. Aber nein, diesen aufkeimenden Gedanken unterdrückte er gleich wieder. Welches Tier sollte Zweibeiner bestehlen und warum? Wer oder was auch immer er war, er musste äußerst geschickt sein.

Da nun wieder Ruhe war, legte er sich mit diesen Gedanken wieder hin und fiel in Schlaf, wobei er von einem Schatten träumte, der über  Dächer huschte, ihm zu zwinkerte und rief:
„Fang mich , wenn du kannst, und mich findest!“, dann verschwand er
.Timmy wachte auf, und schüttelte den Kopf, dann legte er sich wieder hin und schlief, und diesmal war der Schatten weg. 

So verschlief er den großen Rest des Tages, wie es Katzen ja normalerweise auch tun. Als er erwachte ,begann bereits der Abend zu dämmern ,und der Himmel glühte rot. Er erhob sich, reckte und streckte sich ,machte kurz Fellpflege und wollte schon hinab steigen zur nächtlichen Pirsch, als er eine Bewegung auf dem Dach wahr nahm. Da  huschte doch etwas lang. Neugierig geworden lief er in die Richtung,aus der er das Geräusch gehört hatte, doch dar war nichts und Niemand. Komisch, verwirrt lies er den Blick über die Dächer schweifen, wo hier und da Dachluken offen standen,doch es war nichts zu sehen.
„Ich seh´ wohl schon Gespenster“, dachte er ,lief zu seiner Dachluke,ging hinunter, und dachte nicht mehr daran.

Am nächsten Morgen, er war mit Emma unter dem alten Baum, bei der Fellpflege ,.herrschte großer Aufruhr. .Günther trug gerade Kisten in den Laden, als Elise heraus stürmte und ihrem Mann zu rief:
“Hast du es gehört? Es gab wieder einen Diebstahl. Unsere Nachbarn wurden bestohlen. Ein Brillantring ist verschwunden. Frau Gerns hatte ihn gerade abgelegt, da kochte das Teewasser, und als sie zurück kam ,war er weg!“
„Und es gab wieder eine offene Dachluke?“
„Ja, durch die Wohnungstür kann er nicht gekommen sein.“
„Seltsam“ 

Bei der offenen Dachluke hatte Timmy aufgehorcht. Hatte er nicht Gestern Abend etwas auf dem Dach wahr genommen? Hatte er doch keine Gespenster gesehen? Hatte er vielleicht den Dieb gesehen?

Eigentlich war es ja eine Sache der Zweibeiner, doch seine Neugier siegte am Ende, und so beschloss er ,wenn er seinen Lieblingsplatz aufsuchte, noch einmal nach zu forschen. Mittags kletterte die Stufen herauf zum Dachboden, widerstand dem Jagdtrieb, als er die  Mäuse rascheln hörte, und kletterte aufs Dach. Vorsichtig schritt er den First entlang, konnte die engen Gassen sehen, den Dom und die  Innenstadt auf der einen, und die Weser auf der anderen Seite  sehen ,und folgte der Richtung zur Dachluke des Nachbarhauses., sah sich um ,und schnupperte herum, konnte jedoch nichts finden.

 Plötzlich flatterte es neben ihm ,und er wäre beinahe gerutscht. Er sah sich um ,und erblickte :Tauben.
„Sieh an“, gurrte die vorderste „Bist du nicht der Kater, der sonst hinten auf dem anderen Hausdach liegt?“ "Und müsstet ihr nicht beim Anblick einer Katze fliehen?“
 „Red keinen Blödsinn, du würdest uns doch nicht kriegen, außerdem müsste eine Katze ,die bei den großen Zweibeinern lebt auch so genug zu fressen haben “
 „Was nicht heißt ,das sie einen Snack ab und zu verachtet“, ergänzte Timmy ,"aber ihr habt Recht, ich bin auch nicht auf der Jagd, Wer seid ihr eigentlich?“

Die vorderste Taube legte sich in die Brust und antwortete:
„Wir sind Tauben. Ich bin ihre Anführerin und heiße Sissy“
„Tauben -Ach, die Ratten der Lüfte“
„Ähem, bleiben wir doch bei Tauben. Diese beleidigende Bezeichnung der Zweibeiner mögen wir nicht“

„rrruh, rruh ,rrruh“, bestätigten die anderen Tauben.
 „Oh, Tschuldigung“, entgegnete der Kater, „Ihr habt nicht zufällig gestern Abend hier oben was gesehen ? Irgendwas war Gestern hier oben und hat eventuell die Zweibeiner gestohlen, die neben uns wohnen“
 „Nicht ,das ich wüsste, nur diese miesepetrige, Niveaulose Elster. Nicht mein Fall. Aber warum interessiert es dich ,wenn Zweibeiner bestohlen werden? “

„Öh, na ja Neugier schätze i…“ Da, in der Ferne am Schornstein bewegte sich doch was! Wie ein Blitz schoss er darauf zu, vergessend, das ja vor ihm die Tauben saßen, die denn auch zeternd aufflogen.
Timmy focht das nicht an. Schnell lief er das Dach entlang, in der Richtung aus der die Bewegung kam, stoppte kurz und sah sich um.

Da, bei der Dachluke! Er lief weiter, und dann geschah es: Plötzlich schlitterte auf einer Glasscheibe hinunter und in ein anderes Dachfenster hinein ,prallte auf einen Tisch und schließlich auf einen Teppich.

Mühsam rappelte er sich hoch, und sah sich um. Wo war er denn hier? Es handelte sich um ein Zimmer. Hinten an der Wand stand ein Bett, neben einem Holzschrank, auf der andern Seite ein abgewetztes Sofa, dazwischen jener Tisch, auf den er gefallen war. Und da war das Problem Das Fenster war zu hoch ,selbst für die Sprungkraft einer Katze und der Tisch zu niedrig um heran zu kommen ,die Tür war geschlossen, er saß in der Falle.

Wie kam er da nur wieder raus? Er lies sich auf den Teppich nieder und begann zu grübeln. Wie lange er dort gelegen hatte wusste er nicht .Als er einmal wieder nach oben blickte, sah er ,das es schon dämmerte .Er streckte sich erhob sich und blickte missmutig herauf zum Fenster. Er hatte noch keine Lösung für sein Problem gefunden. Im nächsten Moment fuhr er erschrocken zusammen, als er knarrende Schritte hörte, die die Treppe heraufkamen. Nach kurzem umsehen, flüchtete er unter das Bett, legte sich flach hin und wartete ab.

Die Schritte waren jetzt an der Tür angekommen. Ein Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt, die Tür ging auf, und ein mittelgroßer .dunkelblonder Zweibeiner betrat das Zimmer. er hatte ein schmales Gesicht, mit kleinen. grauen Augen einer spitzen Nase und einem schmallippigen Mund mit einem struppigen Schnurrbart darüber.

Leichten Schrittes lief er durch das Zimmer und lies sich auf dem Sofa nieder. So saß er ein paar Minuten da und wartete, bis es draußen am Fenster raschelte .Was war da? Der Mann stand auf ,stieg auf den Tisch, und griff aus der Dachluke, langte heraus ,zog die Hand wieder herein und hielt lächeln eine goldene Kette vor´s Gesicht!

Dem unterm Bett hervorlugenden Timmy stockte der Atem. Wie kam diese Kette da aufs Dach? Hatte er durch Zufall den Schlupfwinkel des Diebes entdeckt? Aber dieser Mann konnte doch nicht so über die Dächer huschen. 

Doch Timmy hatte keine Zeit darüber noch nachzudenken, denn der Mann kam mit der Kette auf den Schrank zu, der neben dem Bett stand,und der Kater duckte sich weiter unters Bett.
Der Zweibeiner öffnete die Schranktür, und holte ein Kästchen hinaus, in das er die Kette legte, und tat es zurück. Dann setze er sich aufs Bett, zog die Schuhe aus und legte sich hin.

Nach etwa fünf Minuten hörte Timmy ein sägendes, rasselndes Geräusch. Die Zweibeiner nannten es schnarchen. Der Mann schlief also. Vorsichtig schob sich Timmy unter dem Bett hervor und sah sehnsüchtig nach Oben zu dem Dachfenster, durch das am jetzt dunklen Himmel die Sterne funkelten. Aber es war nach wie vor zu hoch. Aber die Tür!

Timmy sah sich um ,und sein Herz überschlug sich. Die Tür stand ja einen Spalt weit offen! Er zögerte keinen Moment weiter und lief zur Tür.Eine Maus huschte ihm über den Weg und lief in Richtung Sofa.
 “ Danke, keine Zeit jetzt für einen Snack“, raunte er.

Die Tür mit der Nase aufzudrücken ,bis er hindurch kam ,nahm nur wenige Augenblicke in Anspruch. Der tief schlafende im Bett merkte nichts. So kam er in ein Treppenhaus mit Holztreppen, die er hinunter lief, bis er unten wieder vor einer verschlossenen Tür stand.

Doch irgendwie schien er heute ein Glückskater zu sein, denn im nächsten Moment öffnete sich die Tür weit ,und eine ältere Dame trat ein. Ohne zu über legen, lief er los und Schoss an der Frau vorbei ins Freie, die einen schönen Schreck bekam .

Hinter der nächsten Hausecke blieb er stehen und lugte herum, doch die Tür hatte sich wieder geschlossen und auf der Strasse war es ruhig. Timmy bleib stehen und dachte angestrengt nach. Er war offenkundig dem Dieb auf die Spur bekommen ,aber wie sollte er das beweisen? Die Zweibeiner nahmen doch eh keine Notiz von Katzen, Na ja ,oder wenig. Aber er konnte ja nicht mit ihnen reden und ihnen sagen, was er wusste. Also sich erst einmal das Haus merken. Es war eines der hier üblichen alten Häuser und dem von Günther und Elise sehr ähnlich. Genau genommen musste es auch in der Nähe liegen.

Er lies den Blick schweifen, und da tatsächlich, da war es, an der nächsten Biegung. Timmy lief die enge Gasse entlang, bis zu dem Haus ,und huschte durch die Pforte in den Hinterhofgarten. Dort saß Emma unter dem Baum und sah ihm entgegen.

„Wo hast du dich denn rum getrieben?“
Timmy erzählte von seinem Abenteuer und Emma hörte aufmerksam zu „Das klingt ja interessant, wie soll er die Dinge denn gestohlen haben?“
„Das ist in der Tat die Frage. Er muss Hilfe gehabt haben.“
 „Hilfe, die über Dächer klettert“, sinnierte Emma „ein besonders kleiner und schlanker Zweibeiner?“ „Möglich“

Lange dachten sie an diesem Abend noch darüber nach ,kamen aber zu keinem Ergebnis.
Später lag er wieder auf seinem Lieblingsplatz auf dem Dach, genoss den klaren Sternen- Himmel und lies seinen Blick über die Dächer schweifen. Ob der Dieb jetzt wieder in Aktion war? Was für ein Helfer konnte das sein? Ach ,warum quälte er sich jetzt wieder damit? Verflixte Neugier!

Aber da! Da war doch eine Bewegung! Dort ,direkt über dem Dach. Timmy sprang auf und lief in die Richtung, da war es wieder. Nachdem er an einem Schornstein vorbei, sah er das Wesen genau. Es war ein mittelgroßer, dunkler Vogel, Jetzt ging er über einer Dachluke nieder. Sollte das etwa…? Der Vogel ließ etwas fallen, das er offenbar im Schnabel getragen hatte, dann stieg er wieder auf, und flog er davon. Neugierig stieg der Kater vorsichtig herunter, zweimal wollte er nicht den selben Fehler machen, bis er an dem Fenster war .Er warf einen Blick durch die Luke. Tatsächlich, das war jenes Zimmer, in das er gefallen war.

Er betrachtete den Gegenstand ,der vor der Luke lag. Es war ein glänzendes Schmuckstück. Etwas, mit dem sich Zweibeinerfrauen gern schmückten. Plötzlich wurde das Fenster angehoben ,und ein Arm kam heraus, der nach dem glänzenden Gegenstand griff. Im selben Moment durchzuckte Timmy ein Gedanke und instinktiv nahm der das Ding zwischen die Zähne und lief los . Er konnte hören, wie sich die Luke öffnete und der Mann heraus stieg. Konnte seine Stimme hören, die ihm nachrief:
 “Verdammtes Mistvieh, bleib stehen!“, worauf er freilich nicht hörte, sondern weiterlief, in Richtung seines Dachs und der Dachluke und tatsächlich erreichte er sie, blieb kurz stehen, und sah sich um. Der Mann hatte die Verfolgung aufgegeben .

Ohne weiter nachzudenken ,schlüpfte er in die Dachluke, lief den Dachboden entlang und zur Treppe. Jetzt erst begann er sich zu fragen: „Und was nun?“  erst mal runter so lief er die Treppe hinunter ,bis zur Haustür- die geöffnet war! Und von draußen klangen aufgeregte Stimmen. Stracks lief zur Tür hinaus, auf die Strasse.

Hier war eine große Zweibeineransammlung, in deren Mitte Zwei standen, die schwarze Kleidung trugen, deren Brusttaschen das Wort P-o-l-i-z-e-i, trugen, und die versuchten Beruhigend auf die Menschen einzureden.

 Als Timmy mit dem Gegenstand im Maul herauskam, zeigte eine hagere ,ältere Dame auf ihn, und rief:
 “Da, die Katze hat mein Kollier!“
Uups, und nun? Timmy sah sich Sekundenschnell um, und ja, da war das Haus des Diebes! Ein neuer Gedanke durchzuckte ihn und im selben Moment schoss er los, in Richtung des Hauses.

„Moment, unser Kater hat nichts damit zu tun!“ , hörte er Günther rufen.
“ Trotzdem ,wir müssen die Katze erstmal kriegen“, sagte eine tiefe Stimme, die wohl einem der schwarz gekleideten gehörte, und im Nu war der ganze Auflauf hinter ihm her, wie Timmy ,durchaus zufrieden, feststellte.

Da war das Haus. Jetzt noch ein bisschen Glück-Ja ,die Tür öffnete sich, jemand kam heraus, tatsächlich die selbe alte Dame ,die ihm schon einmal unfreiwillig geöffnet hatte. Wie ein Blitz flitze er zwischen sie und die Tür durch
.“Oh nein, nicht schon wieder dieser Kerl!“ ,rief sie .Weiter kam sie nicht, weil jetzt die Verfolger, denen sich auch Emma angeschlossen hatte ,nachkamen und ins Haus drängten. „Was ist denn hier los?“, zeterte die Frau.

Timmy rannte inzwischen die Treppe hoch. Wo war das Zimmer? Es musste jedenfalls ganz oben sein, schließlich war es direkt unter dem Dach. So lief er die Treppen bis ins obere Stockwerk hoch und da öffnete sich gerade eine Tür, und er Mann vom Dach kam heraus und starrte den Kater entgeistert an.
“Du? das gibt ´s doch nicht!“, rief er. Bevor er noch nach ihm greifen konnte, flitzte Timmy zwischen seine Beinen durch ins Zimmer. Jetzt musste sich zeigen, ob seine Idee gut war.

Er wandte sich um und lies den Gegenstand aus dem Maul fallen. Schmeckte eh nicht besonders.
 „So, bringst du mir das Kollier selbst zurück? , sagte der Mann höhnisch. In diesem Moment erklang Lärm aus dem Treppenhaus, und der Mann wandte sich um, nur um zu sehen ,wie jetzt eine große Menschenmenge das Zimmer betrat und Emma ,die sofort zu ihrem Ziehsohn eilte.

“Was hast du denn nun wieder angestellt?“, fragte sie.
 „Gar nichts“, erwiderte Timmy etwas beleidigt, "ich habe glaub ich, gerade den Dieb zur Strecke gebracht“

Dies sollte im nächsten Moment bestätigt werden, denn der eine schwarz gekleidete legte seine Hand schwer auf die Schulter des Mannes und sagte:
 „Der Ornithologe, so was habe ich mir schon gedacht. Wieder die Nummer mit der Dohle?“
 Der Mann schwieg mit zu gekniffenen Mund.
„Nun gut“,meinte der Polizist „ keine Antwort ist auch eine …ah, das Kollier. Nun frage ich mich nur ,was der Kater damit zu tun hat, oder ist er zufällig daran gekommen?“

Inzwischen hatte sein Kollege ihm Handschellen angelegt.
„Bekomm ich nun mein Kollier wieder ,und was ist das mit der Dohle“, klang eine Frauenstimme von hinten . „Sicher, sobald sie nicht mehr als Beweismaterial benötigt wird. Die Dohle ist sein Werkzeug .sie ist auf glänzende Gegenstände dressiert. aber natürlich nicht  hier, was Paule, nein, du hast noch ein zweites Zimmer, wo du sie hältst. Wahrscheinlich einen Dachboden oder so.aber wollen doch mal sehen, ob wir hier nicht mehr Diebesgut  finden.“

Ehe Emma ihn zurückhalten konnte lief Timmy zu dem Schrank und begann mit der Vorderpfote dran zu zerren.
„Scheinst dich hier aus zu kennen?“, fragte der Polizist, ging zum Schrank und öffnete ihn.
Timmy lief zurück zu Emma. Nach kurzem Suchen fand der Polizist das Kästchen, und öffnete es
.“ Na mein lieber Herr Gesangsverein, da dürften wir ja wohl das ganze Diebesgut haben. Ja, damit ist der Fall wohl klar, bis auf die Frage ,was dieser Kater damit zu tun hat ,und wieso er wusste, wo das Diebesgut war. Das wirkt ja fast als wenn… ,nein, nein, wahrscheinlich war es doch ein großer Zufall. In Ordnung, dann können wir wohl gehen.Den Rest erledigt dann die Kripo“

Und die Versammlung löste sich auf. Sie verließen das Zimmer und das Haus, Timmy und Emma auf den Armen von Günther und Elise .Der Dieb wurde von den Polizisten abgeführt .Draußen zerstreute sich der Auflauf und langsam kehrte wieder Ruhe ein ,im Schnoor. Das war auch Zeit, denn es wurde Nacht.

Am nächsten Tag, um die Mittagsruhe, lag Timmy wieder an seinem Lieblingsplatz auf dem Dach ließ den Blick auf das Treiben in den Gassen und dann über die Dächer schweifen. Da, da bewegte sich doch was! Er sah auf-.Ach nein, es waren nur die Tauben.

“Hallo, “rief er „ Rru,rru,rru“, schallte es zurück .Timmy legte sich aus Augenschlitzen blickend auf die Seite und schloss die Augen ganz. Diebe und ähnliches mussten jetzt erstmal warten. Später konnte er mal sehen ,was los war, über den Dächern des Schnoor, und friedlich schlief er ein.    

Sonntag, 22. Juni 2014

Der Zwerg,der aufmüpfig wurde Teil 6




Sechstes Kapitel

Wirtschaftliche und politische Mühlen beginnen zu mahlen

Reto  Schwätzli eilte den Gang zum Konferenzraum der Bechard-Konzernzentrale in Basel, entlang. Der Bechard- Konzern kontrollierte große Teile der europäischen Lebensmittelproduktion unterschiedlichster art, darunter auch eine Getränke-Sparte,für die Schwätzli zuständig war.er ein kleiner Mann ,Mitte Vierzig,mit angegrautem Haarkranz und Nickelbrille. Atemlos betrat er den Konferenzraum, in dem bereits der Vorstand ,unter der Leitung des Vorstandsvorsitzenden Carlo Krämi tagte.
„Setzen sie sich Schwätzli“, sagte Krämi, ein großgewachsener, weißhaariger Endsechziger ,mit glattrasiertem Gesicht, und stechenden, grauen Augen unter buschigen Brauen.
Wir haben sie hergebeten, wegen diesem Bericht“, er wies auf eine, vor ihm liegende, Zeitung.“ diese Mineralwasserquelle in dem Deutschen Dorf…“ „Fürstentum“, berichtigte ihn einer der Manager „Na eigentlich ist es doch ein Dorf“ „für sie vielleicht, aber sie nennen sich Fürstentum und gehören nicht mehr zu Deutschland, also sagen sie selbst. Sie haben sich für unabhängig erklärt.“ „Aber die Bundesregierung hat das doch nicht anerkannt, also ist es Deutschland“ „Streng genommen ja, ich hörte ,sie wollen bereits etwas übernehmen.“ „Wie dem auch sei, Schwätzli, was wissen sie über die Quelle?“
„Nun“ ,begann Schwätzli, und erhob sich „Es handelt sich um eine Hochwertige Mineralwasserquelle mit Heilwasserqualität. Meine Mittelsmänner teilten mir auch mit, das sie sehr ergiebig ist.“ „Und wie gewinnträchtig ist sie?“ „Sehr“, antwortete  Schwätzli Bei der Qualität und der Ergiebigkeit sind Gewinnmargen im Millionen- ,bis Milliardenbereich drin.“
„Wie können wir sie am einfachsten kriegen?“ „Nun, meiner Einschätzung nach, wäre es am Besten für uns ,wenn wir die Unabhängigeitsbestrebungen Güllebergs unterstützen. ein kleines Fürstentum, oder wie auch immer die sich nennen, lässt sich leichter korrumpieren, als Deutschland ,und vor allem preiswerter. Die deutschen Politiker sind doch ziemlich gierig. Diese Kleinstaat-Politiker dürften doch bescheidener sein.“ „Hmm interessant, meinte Krämi ,und wie würden sie´s anstellen?“ „Ich plane ,mich morgen mit meinem Schwager, einem Beamten im Außenministerium zu treffen,dann fahren wir nach Gülleberg und knüpfen diplomatische Kontakte“
„Gut, stimmen wir darüber ab“, sagte Krämi „Wer ist dafür?“ Alle Hände hoben sich. „Schön. Ach, es ist ihnen natürlich klar, das der Name unseres Unternehmens nicht öffentlich auftauchen darf.“ „Versteht sich“, entgegnete Schwätzli.

*
Fern davon,in Berlin, saß Staatssekretär Stabel  dem Agenten Paul Heimlich in einem Hotelzimmer gegenüber. „Nun ,haben sie ihren Auftrag verstanden?“ Heimlich war ein kleiner schmächtiger Mann mit zurück gekämmten mausgrauen Haar, und einem Gesicht, das ebenfalls irgendwie Mäuseähnlich wirkte, mit den kleinen braunen Knopfaugen, der spitzen Nase und dem schmallippigen Mund.
„Alles klar“, sagte Heimlich mit leiser Stimme „Destabilisierung Güllebergs, Diskreditierung seiner Regierung und Anzettelung eines Aufstandes ,mit dem Ziel des Wideranschlusses an Deutschland. Übrigens, wenn ihr das mit Putin weiter plant ,kann ich noch russische uniformen besorgen.“ „Ähem, na warten wir erstmal ab. Wir bereiten schon Pressemitteilungen vor ,die das Ganze unterstützen sollen. Offiziell gehört Gülleberg immer noch zu Deutschland., und so soll es auch bleiben. Jetzt ,wo sie die Mineralwasserquelle gefunden haben, ist das noch umso dringlicher. Ach noch Eins: Die Bundesregierung bleibt narürlich nach Außen hin aus dem Spiel. Wenn etwas schief geht, wir wissen von nichts. Die Kanzlerin wird jede Kenntnis leugnen.“ „Das tut sie doch sowieso immer“, feixte Heimlich
„Blödmann“, gab Stabel unwirsch zurück. Innerlich aber, musste er dem Agenten Recht geben .Wenn nun die Sache schief ging und etwas nach Aussen drang, wer würde dann verantwortlich sein. Und irgendwie kam er immer zu dem Ergebnis, das er am Ende der Dumme war. Blöde Situation, da musste man doch was machen können. Nachdenklich schied er von Heimlich, der sich auf den Weg machte ,seine Mission anzutreten.

*
An einem anderen Ort in Berlin saßen die Verteidigungsministerin, ein General und ein junger Leutnant des Militärischen Abschirmdienstes zusammen.
„Ist es denn möglich, das wir militärisch gegen Gülleberg vorgehen?“ fragte Martin Jensen, der MAD-Leutnant „Im Moment noch nicht“, sagte die Ministerin, aber das kann sich schnell ändern, und es wird sich ändern. Wir müssen endlich die Leistungsbereitschaft unserer Armee unter Beweis stellen. Immerhin wäre es nicht mal ein Einsatz im inneren“ „Darum sollen wir eventuell auf sie schiessen?“
„Jensen, wenn sie ein Gewissen haben, sind sie in ihrem Job schlecht aufgehoben“, sagte der General „Sowas ist nur hinderlich bei der Beförderung Es geht ja auch um unseren Etat.“
„Ja, aber rechtfertigt das einen Krieg?“ „Guter Mann“, meinte die Ministerin „Es ist alles gerechtfertigt, was dem Wohl unseres Landes und seiner Wirtschaft dient. Außerdem geht es erstmal nur darum auszukundschaften, wie ihre Armee- und Waffenstärke ist, das können wir allein mit Satelliten nicht erkunden. Alles Andere entscheiden wir dann, wenn wir diese Informationen haben. Aber wenn sie nicht wollen,gibt es sicher noch andere für diese Mission“ „Nein, nein“, antworte Jensen düster,“ Ich mach´ s“ „Gut“,meinte der General „Dann gehen wir jetzt in mein Büro und besprechen die Einzelheiten.“
Und so kam es ,das sich drei Personen auf den Weg ins kleine, vorher noch unbedeutende Gülleberg machten .mit Absichten, die nicht wirklich zum Besten des neugeborenen Staates waren…      

Sonntag, 8. Juni 2014

Ronny Riese vom Dusterwald Teil 13


 Schloß Grendelsen


"Sieh mal an,welch unerwartetes Vergnügen" ,sagte der schwarze Wolf  höhnisch,der vorhin mit den Trollen gesprochen hatte.Baugin,Fenrick,Grauwyn und Rotpelz waren in Fesseln vor seine Füße gelegt worden.
"Ist uns immer eine Freude anderen Vergnügen zu bereiten",meinte Baugin lakonisch."Ihr sollt euch doch wenigstens einmal freuen", ergänzte Fenrick.
"Eure Witze werden euch noch vergehen",meinte der Schwarze Wolf. "Wir bringen euch jetzt zu unserem Herren".
Die Trolle schwangen sich die Gefangen auf die breiten Schultern und dann zogen sie los ,die beiden schwarzen Wölfe voran.Etwa eine Stunde ging es durch felsiges ,dann morastiges Gebiet,dann durch den Wald,und schließlich einen Berg hinan ,auf dem die düsteren Silhouetten eines Schlosses zu sehen waren ,das nicht eben einladend wirkte.
Sie betraten den Schlosshof  und gingen dem Hauptgebäude zu,wo ein ungeschlachter,pockennarbiger glatzköpfiger Mann stand."Euer Bote hat uns erreicht.Bringt sie gleich nach Oben in den Thronsaal.Der Herr wartet schon" Sie folgten dem Befehl,betraten das Gebäude , stiegen eine breite Treppe hinan,und gelangten in einen großen Saal,in dessen Mitte jener unheimliche,hagere Mann stand,den sie in der Waldmühle gesehen hatten.Die Trolle liessen ihre Gefangenen wie Säcke auf den Boden fallen."Was für zartfühlende Seelen",raunte Baugin,"Na ja ,Trolle"
"Willkommen auf Schloß Grendelsen",sagte der Baron mit schneidender Stimme "Hätte nicht gedacht,das wir uns so schnell wieder sehen" "Hätte von uns aus auch nicht unbedingt sein müssen",entgegnete Fenrick "Aber wir dachten uns ,wenn wir schon in der Nähe sind..." "Köstlich",sagte der Schlossherr "Humor im Angesicht des Todes.Euch müsste doch klar sein,das ihr hier nicht mehr lebend heraus kommt." "Och eigentlich wollten wir noch einen Freund treffen" "Wenn ihr den Jungen meint,jetzt wo wir euch haben,werden wir ihn bald auch kriegen und dann..." "Seid euch da bloß nicht so sicher", antwortete jetzt Grauwyn"Er hat mächtigen Schutz" "Ah", der Baron wandte sich dem Wolf zu"Der berühmte König der Wölfe.Glaubst du wirklich,die könnten dem Schattenfürsten widerstehen?Nun,du wirst bald eines Besseren belehrt werden.Ihr werdet den dunklen Göttern geopfert,sobald der Fürst hier ist,und bis es soweit ist,seid ihr hier meine Gäste.Oh,ihr werdet sicher Verständnis haben,das ich euch keinen besonderen Komfort bieten kann,dafür vereinige ich euch mit einem Freund."Er wandte sich den Trollen zu "In den Kerker mit ihnen,zu dem Elf.Ach ja,die Fesseln könnt ihr ihnen unten ruhig abnehmen,sie entkommen ja doch nicht."
Die Trolle luden sich die Gefesselten wieder auf die Schulter und stapften von dannen,die Treppen zu den Kerkern herab.
Der Baron wandte sich den beiden schwarzen Wölfen zu."Geht wieder hinaus.Meine Kundschafter haben den Jungen bei der Hütte der Mummine gesehen.sie dürften also wieder auf dem Weg sein." Die Wölfe machten Kehrt und verschwanden.
Im tiefen Keller bei den Kerkern, machten die Trolle mit ihrer Fracht halt.Hier machte ein weiterer Troll den Kerkermeister."Bringen viel wichtig Gefangene ,sollen gesperrt werden zu Elf." "Gut" ,sagte der Kerkermeister"Kommen mit" Sie gingen einen düsteren Gang entlang,bis der Kerkermeister vor einer schweren,massiven Eichentür stehen blieb.Er nahm einen großen Schlüsselbund von seinem Gürtel,und schloss die Tür auf.
Die anderen Trolle warfen die Gefangenen ab und nahmen ihnen die Fesseln ab.Kaum,das das geschehen war,wurde die schwere Kerkertür zu geworfen und die Trolle stapften davon.
"Na schön,da sind wir jetzt wenigstens unter uns und nicht mehr gefesselt",meinte Baugin und rieb seine Hand-und Fussgelenke "Baugin?",rief eine Stimme aus dem inneren des Kerkers "Lichtfang,bist du´s?" "Mann bin ich froh",rief der Elf und lief auf die Stimme des Freundes zu ."Tja,eigentlich wollten wir dich ja befreien,aber jetzt sind wir alle gefangen""Wartet,ich mach mal Licht",meinte Fenrick.er hatte den Mondstein noch in die Tasche stecken können ,als sie gefangen genommen worden und benutzte ihn jetzt.
"Konntest du mit Zauberkraft nichts tun?",fragte Rotpelz "Leider nicht",sagte Lichtfang "Es gibt hier keine Fenster,aber dafür magische Barrieren.Die haben an alles gedacht.""Wer weiss,vielleicht nicht an alles",meinte Fenrick."Vielleicht können wir sie überlisten" "Wie denn?" "Ich denke ,ich habe schon eine Idee,meinte der Kobold "Mit einem Schwebezauber rechnen sie bestimmt nicht."
"Der Kerkermeister leerte gerade einen Humpen Wein,als es aus dem Kerker rief:"Hey Troll,komm mal,mit dem Elf stimmt was nicht" "Was nicht stimmen mit Elf",grunzte der Troll zurück "Na er rührt sich nicht..Ich glaube,dein Herr wird nicht begeistert sein,wenn er ihn nicht mehr opfern kann" Der Troll kratzte sich verwirrt am Kopf,dann rief er "Gut,kommen", und stampfte zum Kerker Schloß ihn auf und trat ein.
"Jetzt",rief Fenrick"Die Keule" Die Keule,die der Troll in seinem Gürtel trug,schob sich aus diesem raus und schwebte nach oben ,bis sie etwa auf Höhe mit dem Kopf des Trolls war.Mit großen Augen folgte der Kerkermeister der Bewegung der Keule und starrte sie an."Und nun gut Nacht ",sagte Lichtfang,vollführte eine schlagende Handbewegung und die Keule schlug,wie von Geisterhand geführt,ihren Besitzer nieder."Na, war doch nicht so schwer oder etwa doch?", meinte 'Fenrick zufrieden.Lichtfang grinste. "Jetzt aber raus hier",meinte Grauwyn und lief los ,die andern folgten ihm .auf dem Gang zur Treppe begenete ihnen niemand,aber als sie die Treppe hochlaufen wollten ,prallten sie zurück.Eine ganze Armee Trolle wälzte sich auf sie zu,und der Vorderste trompetete laut:"Gefangene entkommen,Gefangene entkommen,nicht lassen weg!"
Die Freunde drehten sich um "Den Gang runter ",rief Baugin,ohne zu wissen wo sie dann ankommen würden,und sie liefen,gefolgt von den Trollen den Gang hinunter,bis sie abrupt halt machten.Sie standen vor einer Wand."Och nö,nicht schon wieder in der Falle",entfuhr es Lichtfang."Ich werde erstmal unsere Freunde ein wenig aufhalten",meinte Fenrick, und stellte sich zwischen die Freunde und die herannahenden Trolle.Er legte die Fäuste aneinander und aus ihnen entlud sich ein grüner Lichtstrahl der eine Wand bildetete ,an der die verdutzen Trolle abprallten."Aber wie lange hält das?",meinte Grauwyn "So lange ,bis wir hoffentlich einen Ausweg gefunden haben",gab Lichfang zurück, und tastete die Wände ab."Mist,da ist nichts",meinte er enttäuscht,und lehnte sich an die Wand,dabei spürte er,wie ein Stein nachgab,und nach innen drückte"Auch noch schlechte Bausubstanz",konnte er gerade noch sagen,da begannen sich die Wand und der Boden unter ihnen zu drehen,und plötzlich standen sie in einem völlig anderen Raum....

Tja,aber wo stehen sie?Davon demnächst mehr in diesem Blog