Samstag, 27. Februar 2016

Jan-aus dem Rech der Toten-Teil 7

???
Mir wird schlecht .Langsam verwandelt sich diese ganze Sache in einen verdammten Alptraum. Ich berichte von dem Gespräch. Die anderen starren mich ernsten, schreckverzerrten Gesichtern an.
Hanseaten-Columbo schaut auf seine Uhr:
 „Dreiundzwanzig Uhr“, wiederholt er nachdenklich. „Da haben wir grade noch Drei Stunden Zeit. Könnte reichen. Schnell, wir müssen ins Präsidium!“

Fünf Minuten später sind wir dort. Wir gehen in die Kriminaltechnik. Kommissar Lohmann geht hinein, und kommt nach etwa Zehn Minuten wieder heraus. Er hält einen USB- Stick in der Hand.
„Mit besten Grüßen von der Fahndung“, meint er vergnügt. „Die wissen nicht, wie der besagte Stick aussieht .So können wir sie täuschen.“
„Aber wenn sie ihn prüfen. Es gibt schließlich so was wie Tablets und wireles LAN“, gebe ich zu bedenken.

„Guter Einwand, und darum werden wir jetzt kurz ein paar Daten darauf speichern, und mit Kerns Namen versehen. Sie werden schließlich keine Zeit haben, ihn genau zu prüfen, und während sie sich ihn ansehen, hat das SEK die Möglichkeit sich anzuschleichen“
„SEK?“
„Natürlich. Soweit ich gesehen habe, könnten sie von der Kompostierung aus kommen Sie könnten sich auch schon in den Containern verstecken. Die werden sicher auch erst kurz vorher kommen, obwohl sich euer Laden auch hervorragend als Versteck eignet. Am Besten beeilen wir uns mit den Vorbereitungen.“

Fünf Minuten vor Elf. Ich stehe auf der RSB, zwischen Elektro-Geräten und Wertstoff-Behältern. Laternen beleuchten den Platz, unterstützt vom Mond am sternenklaren Himmel. Ein lauer Wind weht einige Papierfetzen hin und her. Die Leute vom SEK  sind hinter Papier und DSD-Behältern, sowie im hinter den Grünabfall-Behältern versteckt, so auch der Kommissar. Die Groß-Geräte-Behälter hinter mir sollen meine Rückzugsmöglichkeit sein, wenn es hart wird.
„Ganz ruhig, wir kriegen das hin“, hat „Hanseaten-Columbo“ noch gesagt, bevor sich zu seinen Leuten gesellt hat.
Adele und Martin sind sicherheitshalber zu Hause geblieben.

In meiner rechten Hand halte ich den USB-Stick, auf dem einige echt wirkende Dateien gespeichert wurden, benannt mit dem Namen des unglücklichen Fred Kern.
Meine Hände schwitzen. Ich muss den Stick fester packen, damit er mir nicht aus der Hand rutscht. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals.

Da, am Tor :Scheinwerfer. Ein Auto hält. Jemand steigt aus, um das Tor zu öffnen. Es ist Rosi. Hinter ihr erscheint die Gestalt eines Mannes.
Sie öffnet das Tor, der Wagen fährt herein, danach schließt sie es, und steigt wieder ein.Das Fahrzeug fährt auf den Platz.

Ein grobschlächtiger Mann steigt aus, und zerrt Rosi Hinaus, die er fest hält. In der Rechten hält er etwas, das unzweifelhaft eine Waffe ist. Er trägt einen schwarzen Trenchcoat und einen Popeye Doyle-Hut, und hat ein pockennarbiges Troll-Gesicht. Eine so miese Kopie hat der gute alte Gene Hackmann nun wirklich nicht verdient, denke ich mir. Nun gut.

„Haben sie es dabei?“
„Sicher“, antworte ich „Und wie soll´s jetzt weiter gehen?“
„Rudi !“
Wie auf Kommando steigt der Zweite aus, und kommt hervor. Sein Gesicht ist kaum ansehnlicher, Er ebenfalls in einen dunklen Mantel gekleidet. hat eine spiegelglatte Glatze  und einen Lolli im Mund. Ach nö, nicht auch noch Kojak für ganz Arme.

„Also, du gibst es ihm jetzt, dann prüfen wir es, und wenn es in Ordnung ist, lassen wir sie frei.“
Eine große Auswahl habe ich nicht. Langsam gehe ich auf Kojak zu, bis ich seinen ausgestreckten Arm erreiche. Ich lege den Stick auf die ausgestreckte Handfläche.
„Ist das Alles?“
„Hätte ich einen Grund euch was vor zu enthalten? Ihr habt schließlich eine Geisel“
Dabei sehe ich zu Rosi herüber, die nun in erreichbarer Nähe von mir steht.
„Sehr richtig“, grinst der andere.
Kojak holt ein Tablet hervor, schaltet es ein, und steckt den Stick hinein.

Ich sehe verstohlen herüber zu den Pressen, wo sich langsam etwas bewegt, und bin nervös, Gleich knallt es. Ich muss Rosi aus der Schusslinie kriegen.
„Nun?“, fragt Popeye Doyle“
„Sieht gut aus“, sagt sein Partner
„Schön, dann bringen wir es jetzt zu Ende. Leider sagt unser Auftraggeber: keine Zeugen.“ Damit richtet er die Waffe auf mich .Kojak zückt seine ebenfalls.

Plötzlich flammt zwischen DSD und Grünabfall ein Scheinwerfer auf, gleich darauf ein Scheinbar entsorgter, der neben den MGB´s für Kleingeräte steht. SEK-Leute kommen, Kommandos bellend hervor.
Verdutzt schauen die Geiselnehmer auf. Ein Moment der Verwirrung, den ich nützen muss.

Nun läuft alles wie im Film ab. Ich gehe zu Popeye Doyle, der noch überrascht auf die Szene schaut, und ramme ihm mit aller Kraft meinen Ellbogen in den Magen. Gurgelnd sackt er zusammen. Im selben Moment greife ich mir die ebenfalls konsternierte Rosi, und zerre sie mit mir zum Groß-Geräte Behälter, zerre noch eine Waschmaschine nach Vorn, und gehe dahinter mit ihr in Deckung.

Das Ganze hat kaum zwei Minuten gedauert, und auch die Knallerei dauert nicht lange. Als es ruhig ist, kommen wir hervor. Die Beiden Geiselnehmer liegen blutend am Boden, und tragen Handschellen. Es ist ein ziemlich reges Treiben, das jetzt hier statt findet.

Ich muss Rosi ein wenig mit zerren, weil sie verstört ist. Ich bringe sie zum Büro-Container, schließe ihn auf, und bringe sie in ihr Büro, wo ich sie unter Zuhilfenahme eines Stuhls in die Schocklage bringe.

„Hanseaten-Columbo“ ist uns gefolgt.“Braucht sie Hilfe?“, fragt er überflüssiger Weise.
„Ja, holen sie einen Krankenwagen. Sie steht unter Schock“, entgegne ich. Lohmann nickt, und zückt sein Handy. Ich decke Rosi mit den Notdecken aus dem Verbandskasten zu.

Wenig später ist der Notarzt da. Auch Zwei weitere und die Spurensicherung, die das Auto der Entführer untersucht.

Rosi hat sich schon einigermaßen erholt, doch die Ärzte nehmen sie vorsichtshalber mit ins Krankenhaus. Ich fahre mit.
„Ich werde erst mal ihren Freunden Bescheid sagen, die warten sicher schon gespannt auf den Ausgang unseres kleinen Abenteuers hier, und dann werde ich mich mal mit diesen Beiden Vögeln beschäftigen“, meint der Kommissar,


„Obwohl ich nicht glaube, das aus denen viel raus zu holen ist. Werden eh ihren Auftraggeber nicht persönlich kennen, und noch viel weniger wissen, worum es geht, aber dennoch, einen Versuch ist es Wert. Rufen sie uns an, wenn sie fertig sind, und sagen sie uns, in welchem Krankenhaus sie sind, und dann werden wir uns mal den Stick ansehen, für den ein Mann sterben musste, und eine Frau entführt wurde.“