Sonntag, 14. Mai 2017

Ronny 2-Rückkehr in den Dusterwald-Teil 10

Die Dunkelheit war von fackeln beleuchtet, welche die unheimlichen Wesen trugen, die sie voran trieben. Über einen Waldpfad, ging es zwischen dichtem Gestrüpp und Bäumen entlang. Wenn eines der Kinder nicht schnell genug lief, bekam es von den ungeschlachten Wächtern einen Stoss, begleitet von üblen Beschimpfungen und Verwünschungen.

Kevin, der blonde junge, der zuletzt dazu gekommen war, war jetzt an der Seite von Pia, die sich mühte, den kleinen Jungen an ihrer Hand mit zu bekommen.
„Sie haben Schwierigkeiten die Kinder zu kontrollieren. Jetzt wäre eine Chance zu  fliehen.“, sagte er leise zu ihr, so das ihre Peiniger es nicht hörten. Sie nickte still.

Nun kamen sie an einem großen, dichten Gebüsch vorbei, und die
Wächter drehten ihnen die Rücken zu. Bewusst ließen sie sic h nach hinten fallen, und als das Wesen zunächst zu ihnen ein Kind vor ihnen antrieb, raunte Kevin:“Jetzt!“

Damit schlug er sich durchs dichte Gestrüpp, und augenblicklich folgte sie ihm, den kleinen Jungen an der Hand.
„Hinlegen und still!“, zischte er .sie taten wie geheißen, und kurze Zeit später war die gesamte Prozession an ihnen vorbei.
Eine Zeit blieben sie liegen und lauschten, dann richteten sie sich auf, und setzten sich.
„Nun“, meinte Kevin, „müssen wir uns überlegen, wie es weiter geht.“…
*
Gefangen in einem unterirdischen Stollen. Von Geröll lebendig begraben. Sollte es ihr Schicksal sein, hier zu verschmachten? Nach dem ersten Schock untersuchte Lucina den Gang. Sie gingen zurück in das Kerker-Gewölbe, in der Hoffnung, hier einen Ausweg zu finden. Möglicher Weise gab es hier ja einen zweiten Ausgang.

Ein Versuch das Geröll magisch zu bewegen, scheiterte. Es war zuviel. Aber dennoch wollten sie nicht aufgeben. Wer immer sie hier gefangen, hatte eine starke magische Barriere gelegt.

Sie folgten einem Gang, der auf der anderen Seite der Kerker lag, aus dem ihnen ein kühler Hauch entgegen kam. Am Ende des Ganges kamen sie zu einer Quelle. Das Wasser ergoss sich hier in einen unterirdischen Flusslauf.

„Das könnte unsere Rettung sein“, meinte Lucina „möglicher Weise fließt dieser Fluss aus dem Berg.“
„Den Versuch ist es Wert’“, meinte Baugin, und auch die anderen stimmten zu.
Vorsichtig stiegen sie ins Wasser, das erwartungsgemäß eiskalt war, und folgten dem unterirdischen Flusslauf. Nur aufgrund der Tiefe des Wassers, konnten sie in dem Gang stehen.

Mit der Zeit wurden das Bett abschüssiger, und die Geschwindigkeit des Flusses schneller, bis sie sich zu einer reißenden Stromschnelle entwickelte. Die Freunde verloren zunehmend den Halt, und wurden  vom Wasser den Lauf hinunter getrieben, prallten hier und da gegen Felsen, und konnten sich nur mühsam über Wasser halten.


Nach ein paar Minuten konnten sie deutlich einen hellen Punkt erkennen, der schnell näher kam, und sich tatsächlich als Öffnung nach draußen erwies, auf die sie nun zu trieben, Schon durchquerte das Wasser die Felsenöffnung, und stürzte sich einen Abhang hinunter- und die Freunde mit ihm…