Sonntag, 23. Dezember 2018

Der Porzellanengel

Die Familie war über Weihnachten in Urlaub gefahren, das wusste er. Er hatte es ausbaldowert, bevor er den Einbruch machte.

Das Weihnachtsmannkostüm war zu dieser Zeit eine hervorragende Tarnung, wer schaute da schon in den Sack, aber Emil hatte auch für diesen Fall vorgesorgt, mit ein Paar leeren Päckchen.

Das Einsteigen war kein Problem. Die Alarmanlage war nicht sonderlich anspruchsvoll Die Beute war nicht schlecht: Tafelsilber, Schmuck, Bargeld, zwei Handys, und ein wunderbarer Weihnachtsengel aus Porzellan.
„Meißen, etwa Achtzehntes Jahrhundert“, meinte er zufrieden nach einem Pfiff durch die Zähne .Das hatte sich gelohnt!

Zufrieden wickelte er die, etwa dreißig Zentimeter hohe, Figur in eine Zeitung, und steckte sie zu den anderen Dingen in den Sack, dann trat er den Rückzug an, und verlies das Haus. Draußen sah er sich kurz um, dann stapfte durch den Schnee die verlassene Strasse entlang, als eine leise Stimme an sein Ohr drang:
„Weißt du nicht, das stehlen eine Sünde ist? Es ist besser, du bringst mich zurück.“
Er stoppte kurz, dann schüttelte er den Kopf
„Du magst ja kurzzeitigen Gewinn machen, doch die böse Tat kann das nicht aufwiegen.“
„Es trifft keine armen. Außerdem ist Weihnachten doch die Zeit des Gebens“, spottete er, um sich gleichzeitig zu fragen:
“Mit wem rede ich da eigentlich?“
„Nenne mich dein Gewissen“

Nun bog er auf eine größere Strasse ein, und schritt sie entlang, bis an ihrem Ende ein Waisenhaus auftauchte. Wie viele andere Häuser in der Strasse war es prächtig weihnachtlich geschmückt und beleuchtet.
„An Weihnachten kommt es nicht darauf an, was man bekommt, sondern, was man von sich selber gibt.“
Er sah sich um. Irgendwo musste die Person doch sein, die mit ihm sprach, doch da war Niemand.

Schließlich begann er die Stimme zu ignorieren
„Da sind sie ja endlich“, klang es von der anderen Seite
Er sah sich erschrocken um, und realisierte, dass er ja noch das Weihnachtsmann-Kostüm trug.
„Kommen sie schon“, sagte eine mittelaltrige blonde Frau mit einer Weihnachtsmütze auf dem Kopf „die Kinder warten schon.“
„Siehst du“, meldete sich die Stimme wieder „Nun kannst du tun, was eigentlich die Aufgabe des Weihnachtsmannes ist, nämlich geben und nicht nehmen.“

Sie führte ihn in einen großen Raum, wo, vor einer kleinen Bühne, an die Dreißig Kinder saßen, welche ihm zu jubelten. Verdattert stand er nun da. Was sollte er nur tun. Er hatte ja gar keine Geschenke in seinem Sack. Im Gegenteil. Aber sie erwarteten  offenbar einen Weihnachtsmann, und der war sicher nicht fern, also musste er Zeit gewinnen.

„Ahm, also, zunächst möchte ich zum Schmuck eures Raumes beitragen.“ Er hatte einen Sockel neben der Bühne gesehen, der ihn auf eine Idee gebracht hatte. eine völlig verrückte Idee ,aber eine, die ihn retten konnte.

Er griff in seinen sack, und nahm den eingewickelten Engel heraus, wickelte ihn aus, und stellte ihn auf den Sockel, trat zurück, sah die Figur an, und erschrak.
Die Augen des Engels schienen ihn direkt an zu sehen, und ihr Blick schien ihn zu durchbohren. Hatte der mund schon vorher dieses wohlwollene Lächeln?
 „Ich glaube, du hast verstanden“, lies sich die Stimme freundlich vernehmen.

Im selben Moment ertönte von der Tür ein lautes „Ho, Ho Ho!“, und ein großer dicker Mann im Weihnachtsmannkostüm trat unter dem Jubel der Kinder ein.
„Äh ja“, sagte Emil „Das ist mein Kollege. Ich war nur die Vorhut.“
Da allerdings nahm keiner mehr wahr, denn der andere hatte bereits mit dem Verteilen von Geschenken begonnen. so nahm er seinen Sack, und stahl sich hinaus auf die Strasse, und wollte nur noch nach Hause. Doch ein innerer Trieb lies ihn zu jenem Haus zurück gehen, aus dem er die Dinge gestohlen hatte, und legte den Sack davor ab, dann ging er, und irgendwie fühlte er sich wirklich gut.

Unmittelbar nach den Feiertagen las er in der Zeitung, das  Waisenhaus eine fürstliche Belohnung für die Rückgabe der wertvollen Figur bekam, welche die Einrichtung vor der Pleite rettete .Da hatte er tatsächlich ein sehr gutes Werk getan,
als er den Porzellanengel dort gelassen hatte!


ENDE

Meinen Lesern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest,und eine guten Rutsch ins neue Jahr!

Sonntag, 16. Dezember 2018

Storyboard Weihnachtsclassics-Ein Strauß Weihnachtswunder

Auch Weihnachtsmänner haben Stress,Eine Gruppe Seenotretter und Schiffbrüchiger werden am Weihnachtsabend durch ein wunder aus größter Gefahr gerettet,Einem Jungen fällt der Weihnachtsmann durchs dach und verliert dabei das Gedächtnis,Mit ein bisschen göttlicher Hilfe löst ein Pastor ein Flüchtlingsproblem,Der Geist der Weihnacht wird einem jungen Zweifler von einem fremden Freund bei gebracht, und auch auf den Traumwiesen wird Weihnachten gefeiert, und notfalls ersetzt ein Einhorn ein lahmendes Rentier am Schlitten des Weihnachtsmanns und ein magischer Weihnachtsbaum bringt die Liebe zurück.Ein bunter Strauß kleiner und großer Weihnachtswunder.

Schönen dritten Advent!

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Sonntag, 9. Dezember 2018

Storyboard-Weihnachtsclassic-Ein Kater auf dem Weihnachtsmarkt

Heute mein zweiter Advents-Klassiker.Diesmal für Kater Timmy-Fans.Timmys Abenteuer auf dem Bremer Weihnachtsmarkt in leicht überarbeiteter Form, also doch irgendwie neu.Viel Spaß und schönen zweiten Advent


Der Bremer Stadtkater-Oh je,du fröhliche


Langsam taumelten Schneeflocken vom Himmel und bedeckten die Bremer Innenstadt mit einer weißen  Puderschicht. Es herrschte viel Betrieb ,denn es war Adventszeit und der Weihnachtsmarkt war eröffnet.

Viele Menschen wuselten da durch die Straßen, die es eilig hatten ihre Weihnachtseinkäufe zu erledigen, oder mit ihnen zu Auto oder Straßenhahn zu kommen. Und weil sie so im Stress waren, nahmen sie kaum von den drei Vierbeinern Notiz ,die sich zwischen ihnen durchschlängelten .Es handelte sich um drei Katzen. Eine große rotbraun getigerte ,eine große, magere weiße mit grau getigertem Rücken ,bei der eine Ohrspitze nach vorn abgeknickt war und schließlich noch eine kleine schwarze mit grünlich gelben Augen. Der geneigte Leser wird natürlich schon erraten haben,das sich um Emma, Toby und -Timmy handelte.

Timmy hatte schon von dem Fest gehört, das die Zeibeiner Weihnachten nannten, und als Toby nun vorbeikam und fragte ,ob er diesen Weihnachtsmarkt mal sehen wollte ,stimmte er begeistert zu und auch Emma beschloss mit zu gehen. So waren sie jetzt also unterwegs ,liefen die Violenstrasse entlang , auf den Domshof, auf  dem viele bunte Buden standen, die mit bunten Buchstaben und Lichtern ihre Waren oder Attraktion beworben. Neugierig sah Timmy sich um, sah diese Häuschen ,von denen einige Räder hatten ,auf denen Engel, Rentiere und Weihnachtsmänner gemalt waren ,Karussells, die sich drehten mit Zweibeinerjungen darin, die vor Vergnügen quietschten. Von unterschiedlichen Buden stiegen ihm die unterschiedlichsten Düfte in die Nase. Sie liefen weiter über den Domshof, schlängelten sich zwischen Zweibeinern hindurch in Richtung der Obernstraße.

Gerade waren sie dort angekommen, zwischen Dom und Rathaus, da rumpelte eine Straßenbahn vorbei. Als sie vorbeifuhr lief Timmy los, umkurvte eine Zweibeinerfrau mit ihrem Jungen an der Hand und drehte sich nach seinen Begleitern um “kommt ihr?“ Aber wo waren sie denn? Sie waren nicht zu sehen .Er sah durch die Menschenmenge auf der andern Seite, wollte schon wieder rüber laufen, doch kam die nächste Straßenbahn  angerumpelt, so das er auf die andere Seite. und am, Roland stehen blieb, wo gerade die gelben Zweibeiner mit den schmalen Augen davorstanden und von ihresgleichen in einiger Entfernung mit kleinen Kisten ,in die sie reinschauten. Timmy hatte inzwischen gelernt, das sie Bilder voneinander machten, wie auch immer das funktionierte.

Er sah sich um,wo waren Toby und Emma?Vor ihm waren bunte Buden und ein Karussel. Vielleicht waren sie dort hinten irgendwo. er lief also um den Roland herum und zwischen einer Bude, an der „K-a-r--t-o-f-f-e-l-p-u-f-f-e-r, stand und die einen angenehmen Duft verströmte, der ihn daran erinnerte ,das er mittlerer Weile sehr hungrig war.

 So lief er weiter, immer Ausschau nach Emma und Toby haltend. Er blieb stehen, schräg hinter ihm war jetzt die Bude mit den Kartoffelpuffern ,auf der anderen Seite das Karussell, daneben eine Bude mit süßen Dingen. “G-e-b-r-a-n-n-t-e- M-a-n-d-e-l-n“ ,stand daran zu lesen. Vor ihm stand ein Imbiss .Daneben hatte jemand eine Pappe mit einer halben Bratwurst fallen lassen. Er lief hin, unbemerkt- und beachtet von den vielen Zweibeinern. Er schnupperte an der Wurst.
“Riecht nicht schlecht“ kurzer Hand schnappte er zu und verspeiste sie und sie schmeckte genauso gut, wie sie roch.

So gestärkt, setzte er seine Suche fort und kam an eine Art großes Haus an dem in verschnörkelten Buchstaben “G-l-ü-h-w-e-i-n“ stand. Es roch hier nach Wein, den Timmy aus dem Laden kannte und Gewürzen. Am Schanktisch stand jetzt ein dicker Zweibeiner mit schwarzen Stiefeln ,einem roten Kostüm und einer roten Zipfelmütze, der einen langen weißen Bart trug ,aus dem eine sehr rote Nase herauslugte.

Timmy hatte von ihm gehört, die Zweibeinigen nannten ihn Weihnachtsmann ,aber ihn nun hier zu treffen? Jetzt drehte sich der Dicke um und sah ihn an. Er beugte sich zu ihm runter ,dabei hielt er einen Becher mit der duftenden ,heißen Flüssigkeit und sagte:
 „A-Auf dein Wohl“, dann nahm er einen tiefen Zug und seufzte behaglich.
“aaah,dass tsut gut „
Ich glaub,der redet mit mir, dachte Timmy .
Der Weihnachtsmann  hatte den Krug geleert und bestellte einen Zweiten .
“Auff einem Bein k-ann man nicht stehen“, sagte er zu Timmy gewandt und zwinkerte ihm zu. Du kannst auch auf beiden nicht mehr ganz stehen ,dachte Timmy, als er sah ,das der Dicke leicht schwankte. Nachdenklich ging er weiter.

Er lies den Blick schweifen. Irgendwo zwischen diesen vielen Zweibeinern mussten seine beiden Artgenossen doch sein und sie würden ihn doch bestimmt auch suchen. Hinten ,hinter den Buden, stand ein großer ,festlich geschmückter Weihnachtsbaum. Er ging in diese Richtung und dort vor einer Holzbude ,an der Treppe der Bürgerschaft, sah er etwas ,das seine Neugier weckte. Da stand ein Mann mit einem Kasten,a n dem eine Kurbel war .An dieser Kurbel drehte er und entlockte dem Kasten damit Töne, die wohl Musik waren, und die viele Zweibeiner anlockte .Ein kleiner Affe an einer langen Leine lief  vor den Zuschauern herum. Er trug ein rotes Jäckchen und eine kleine grüne Melone, die er jetzt abnahm und herumreichte und viele Zweibeiner warfen Geldstücke hinein.

Neugierig ging Timmy zu ihm und wäre fast mit ihm zusammengestoßen.
 “ola  Gato,pase auf,sonste die Geld fällt runter.“
“Tschuldigung“,meinte Timmy,“Sammelst du das für den Zweibeiner ein,der dort am Kasten dreht?“
 „Natürlicke, ische kann docke nixe anfangen damit ,aber Herrchen gibt mirr zu esse und eine eim,obwohle,isch habe mir was anderes vorgestellt ,als ich kam ierr her ,als rum zulaufen in ässliche Jacke und Hut und sammeln Gelde ein.Wäre ich bloß gebliebe an Amazonas.“
“Wieso bist du da weg, wo immer das ist“
„Ich wurde gelockt .Sweibeiner nahm mich mit Aus mit Boot.ätte wieder weglaufe könne in Dschungel,aber gebliebe  bei ihm und nun ier.Naja bin irgendwann gelaufe durch offene Türr in Garrte.wurde gefunde von anderre Mann und nun bei Drehorgel.“
 „Pepe“,rief der Zweibeiner an der nun kurzzeitig verstummten Drehorgel
.“Musse zurücke,Vielleickte,wir sehe uns wieder“
Und das Äffchen lief zurück zu seinem Herrchen,um die volle Melone zu leeren..

Timmy lief weiter an Buden und Zweibeinern vorbei. Immer mal wieder blieb er stehen und lies den blick schweifen, um irgendwo etwas katzenmäßiges zu suchen ohne Erfolg. So lief er noch eine Weile lief auch noch einmal auf den Domshof rüber und allmählich taten ihm die Pfoten weh. Also irgendwo hier mussten sie doch sein. Traurig und erschöpft stand er nun zwischen Dom und Rathaus im Schneegestöber  und zwischen vielen ,wuselnden Zweibeinern.

Sollte er zurück in den Schnoor gehen und auf sie warten?Vielleicht war es das Beste. Er drehte sich um ,um über den Domshof zu laufen, prallte aber sofort zurück. Direkt vor ihm, praktisch Nase an Nase, stand ein riesiger Kläffer, ein Schäferhund, dessen gefletschte Zähne, ihn nicht unbedingt als Katzenfreund auswiesen, was er sogleich bestätigte. 
“Na sieh mal an, knurrte er, da bekomm´ ich ja heut Abend noch was richtig schönes zwischen die Zähne“ Timmy nahm sich gar nicht erst die Zeit zu antworten, wandte sich um, und schoß in Richtung Marktplatz davon.

Der Hund, dessen Herrchen durch ein Gespräch abgelenkt war,  riss sich los und rannte mit schleifender Leine hinter dem Kater her.“Harro hierher, komm zurück“, schrie das erschrockene Herrchen und lief ebenfalls hinterher. Timmy lief über den Markt, schlängelte sich zwischen Zweibeinern hindurch, gefolgt von dem wütenden kläffenden Hund. Hier geriet ein Zweibeiner aus dem Gleichgewicht, da lies einer bald sein Essen fallen und wütend sahen sie hinter den Tieren her, nur um fast mit dem hinterher laufenden und laut „Harro hierher, aus!“, rufenden Herrchen zusammen zu stoßen. Ein, in der Nähe stehender Schutzmann hatte die wilde Jagd bemerkt und lief nun ebenfalls hinterdrein,um zu helfen.

Timmy lief über das sich drehende Karussell ,Hund, Herrchen und Schutzmann liefen umzu, waren dann aber wieder auf seinen Fersen. Jetzt ging es durch eine Menschenmenge nahe der Bürgerschaft und als Timmy hindurchflitze ,sah er die Drehorgel und den Affen. Gleich hinter ihm kam der Hund ,sein Herrchen  und der Polizist prallten in die Menschenmenge und rissen sie um  ,sodass sie ein wild um sich schlagendes Knäuel bildeten.

Durch Timmy und den riesigen Hund und die gleichzeitig wild durcheinander fallende Menschenmenge erschrak auch der Affe. Ein „iiek" ausstoßend. riss auch er sich los und schoß hinter Timmy her der jetzt auf den riesigen Tannenbaum zu rannte.
 „Ich hab dich gleich“, hörte den Hund hinter sich,“Aber vielleicht hol´ich mir vorher diesen Affen.“
Pepe stieß ein noch lauteres „iieek“aus .

Ohne zu überlegen kletterte Timmy den Baum hoch, gefolgt von dem Affen. So entstand jetzt ein groteskes Bild: unten der laut kläffende Hund ,oben auf der Spitze des Baums der Kater und auf seinem Rücken der Affe. 
“Wäre ich bloß geblieben an die Amazonas!“ ,schimpfte er. 
“Kannst du nicht aufhören auf meinem Rücken rumzuhampeln?“ ,fragte Timmy unwirsch. 
“Dann höre du auf zu schwanken, ich werde schwindlig“ 
„Du als Affe?“ 
„Seit hier bin,ich bin nicht wieder auf Bäume geklettert. Wäre ich bloß gebliebe an Amazonas“

„Schön und gut,nur das hilft uns jetzt nicht weiter, solange der da unten ist, außerdem ist es der Baum, der schwankt “
Timmy ließ den Blick schweifen. Von hier oben war der Weihnachtsmarkt wunderschön anzusehen, wenn die Lage nur nicht so ernst gewesen wäre. Während die Menschenmenge bei der Orgel sich langsam wieder aufrappelte, hatte sich unten ,um den Baum schon eine größere Menschenmenge angesammelt die nach oben schaute.

Es waren Zweibeinerjungen dazwischen, die begeistert nach oben zeigten. Merkwürdig, über was die sich freuen konnten. Verängstigt sah Timmy nach unten, er konnte doch nicht die Nacht hier oben verbringen. Und da plötzlich, bewegte sich etwas zwischen den Zweibeinern hindurch. Es war ein Hund, aber einer den Timmy gut kannte .Es war nämlich der Käpt´n. Seelenruhig und von den umstehenden Zweibeinern bestaunt, ging er auf Schäferhund zu, und baute sich direkt vor ihm auf. Redete er mit ihm? Einige Augenblicke später wandte sich der Schäferhund ab und ging der der Menschenwand zu, die sich im selben Moment teilte und das erregte Herrchen durchließ, das ihn sofort fest an der Leine packte und mit fort nahm.

„At dieser  Hund gemacht ,eine Exorzismus mit die andere Hund?“,fagte Pepe 
“Er muss jedenfalls sehr überzeugend gewesen sein “, meinte Timmy. 
Im gleichen Moment tönte von unten die Stimme des Käpt´ns“Was los,wollt iähr da oben anwächsen?“
“Oh ja,“ meinte Timmy,  "machen wir uns mal auf den Weg nach unten“ 
„Nach unte klettern oh je ,oh je“, zeterte Pepe 
“Komm schon, du bist ein Affe“, ermunterte ihn Timmy, “da hast du das Klettern doch im Blut. Diesen Tannenbaum wirst du doch schaffen, auf meinem Rücken kann dich jedenfalls nicht mitnehmen“ 
„Wäre ich bloß gebliebe…“ 
„ich weiß“, unterbrach Timmy und langsam und vorsichtig klettern sie den Baum wieder hinunter.

Unten angekommen lief er gleich zu seinem Helfer hin
 „Hallo Käpt´n. vielen Dank für deine Hilfe, aber was hast du ihm denn gesagt ,wie hast du das geschafft, das er weg gegangen ist?“
 „Och nur das du untär moinem Schutz stehst und das er dich nicht kriegen wird, nor  jor und denn hoben wiär das übliche Spiel des in die Augen Sehens gespielt, woboi verliert, wer als erstes die Augen äbwendet und dobei bin ich unschlogbar .“
„Aber woher hast du überhaupt davon gewusst?“ „Joa,von Gesche doch, die kom zu miär“ Timmy sah sich sofort nach ihr um, aber nirgends war eine Siam-Katze zu sehen.

Aber sie musste doch hier gewesen sein, wenn sie dem Käpt´n von Timmys Notlage erzählt hatte. Geheimnistuerisches Frauenzimmer! “Tja,schoinst ja n´ Schutzengel zu hoben“
 “Timmy!“, klang es da von der anderen Seite .Er drehte sich um und da waren Emma und Toby
 „Wo warst du  ,wir suchen dich die ganze Zeit“ ,tadelte Emma „Ich hab´ euch auch gesucht, na ja,und dann Probleme mit einem Kläffer bekommen“ „Ja,scheinst ja wirklich n´Talent zu haben, Schwierigkeiten anzuziehen“, lachte Toby
 „Noa joar,is jo älles gut ausgegängen“, meinte der Käpt´n
“Ja ,Danke“,sagte Emma „ich glaube, dann sollten wir nach Hause gehen“

Sie verabschiedeten sich vom Käpt´n und machten sich auf den Nachhauseweg, wobei Timmy eng in die Mitte genommen wurde, damit er nicht wieder verloren ging. Der Affe war wieder zu seinem Herrchen mit der Drehorgel zurück gekehrt, der ihn erleichter herzte.

An der Obernstrasse, neben einem großen, hölzernen Nussknacker stand wieder der dicke weißbärtige Mann im im roten Mantel und der roten Mütze. Oder war es ein anderer?Jedenfalls wirkte er ein wenig dicker, hatte aber nicht so eine große Nase ,auch schwankte er nicht und sein Gesichtsausdruck war sehr gütig.

 Normalerweise nahmen die Zweibeiner nicht allzu viel Notiz von ihrer Spezies ,doch der rot gekleidete ging auf sie zu und sagte:“Na,meine kleinen?“
Er bückte sich und nahm Timmy aus ihrer Mitte
 „Bist du ein braver Kater gewesen?“
„Äh,ich denke schon“,sagte Timmy instinktiv
„Gut“, sagte der Dicke und zwinkerte ihm zu“Ich wünsche euch frohe Weihnachten“.
 Timmy sah sich zu den anderen beiden um,denen ,wie ihm die Mäuler offen standen. Dann drehte er sich um, doch der Weihnachtsmann, war er es wirklich?, war verschwunden.

sie beschlossen den Heimweg fortzusetzen und gingen los,da erklang das Geräusch. Unwillkürlich hob Timmy den Kopf nach oben zum dunklen, abendlichen Himmel, von wo das Gräusch erklungen war ,das wie klingende Glöckchen klang und sich entfernte. Spielten ihm seine Sinne einen Streich? Und waren die Glöckchen wirklich da .Sie gingen weiter und Timmy fand ,das der Weihnachtsmarkt plötzlich wunderschön wirkte.

Vom Abendhimmel rieselten langsam große Flocken nieder und das warme Licht der Laternen beleuchtete die vielen schön geschmückten Buden und en prächtigen, strahlenden Weihnachtsbaum, auf dem er vorhin noch gewesen war. Alles wirkte wunderbar festlich. Sie  nahmen sich Zeit für den Heimweg, um die Eindrücke zu genießen. Beim Gerichtsgebäude verabschiedeten sie sich von Toby ,der noch eigene Pläne für diesen Abend hatte.

Später lagen Timmy und Emma behaglich auf ihren Kissen in der warmen, festlich geschmückten Stube. Am Adventskranz brannte das zweite Licht, es roch nach frisch gebackenen Plätzchen und draußen ,hinter dem Fenster rieselte der Schnee.

Vielleicht bekamen sie es hin, am heiligen Abend Toby und den Käpt´n dabei zu haben.Das wären wirklich fröhliche Weihnachten!         

Sonntag, 2. Dezember 2018

Storyboard Weihachts-Classics-Die vier Weihnachtskinder

Langsam neigt sich das Jubiläums-Jahr dem Ende zu.Darum präsentiere ich Heute, und den zwei nächsten Advents-Sonntagen meine besten Weihnachts-Geschichten.am vierten Advent gibt es dann eine neue.
Den Auftakt machen Heute die Vier Weihnachtskinder.Schönen ersten Advent!


http://schumt5.blogspot.com/2016/11/die-vier-weihnachtskinder-teil-1.html
http://schumt5.blogspot.com/2016/12/die-vier-weihnachtskinder-teil-2.html
http://schumt5.blogspot.com/2016/12/die-vier-weihnachtskinder-teil-3.html
http://schumt5.blogspot.com/2016/12/die-vier-weihnachtskinder-teil-4.html

Sonntag, 18. November 2018

Storyboard-Classics-Europäische Odyssee

dies ist vielleicht eines meiner größten Werke(dick aufgetragen, ich weiß).
Es spielt in einer nahen Zukunft, in der Europa eine Diktatur ist. In diesem Totalitärem Superstaat  hat nun ein unscheinbarer Junger Mann es in der Hand , das Regime zu stürzen, doch dafür muss er fünf Personen aufsuchen, und beginnt, gejagt von den Schergen des Regimes, den dunklen Männern, eine abenteuerliche Reise quer durch Europa.
Gute Reise!


http://schumt5.blogspot.de/2015/05/tagebuch-eines-unfreiwilligen-helden-Teil 1
http://schumt5.blogspot.de/2016/05/tagebuch-eines-unfreiwilligen-helden-Teil 17

Sonntag, 4. November 2018

Die Brebolde-Teil 7

Nachdem mein PC nun wieder heil ist:


Siebter Teil:Waage

Umbos List

Was nun? Umbo fühlte sich schrecklich hilflos. Musste er den Stein abgeben, dann war seine Mission endgültig gescheitert, doch dürfte er dafür das Mädchen opfern?
Dabei fand sich der Löwe- Stein auch noch im Besitz von Astralus. Was also tun?

Fieberhaft dachte er nach, und wühlte in seiner Hosentasche. Dabei fühlte er etwas. Es war jener Stein, den ihm Gunnlaug gegeben hatte! Eingewickelt in Pergament.
Du wirst es wissen, wenn es soweit ist...“
Ausgerechnet auf diese Weise? Nun gut, eine andere Möglichkeit sah er nicht.
Langsam ging er auf Grisa zu.
„Gib mir das Päckchen“
„Du willst es ihm doch nicht geben“
„Wir haben keine andere Wahl, oder willst du, das Jo stirbt?“
 Grisa sah ihn zunächst ungläubig an, dann weiteten sich ihre Augen, und sie gab ihm, was er verlangte.

Fast fiel ihm das Päckchen aus der Hand, dann drehte er sich um, und händigte Astralus das Päckchen aus. Dieser nahm es, und mit triumphierendem und gehässigem Lächeln schnippte er mit den fingern und rief:
„Beeilt euch, sie heraus zu holen!“
Dann entschwand er.

Umbo und noch zwei Brebolde sprangen ausdrücklich ins Wasser, und zogen das Mädchen heraus.

Klatschnass und zitternd lag sie einen Moment vor ihnen, dann richtete sie sich auf, und hustete.
„Alles in Ordnung?“, fragte Umbo
„Ja“, stöhnte sie
„In Ordnung, stell dich mal hin“

Sie tat, wie ihr geheißen, Umbo zwinkerte den anderen zu.Sie stellten sich im Kreis um sie auf, und streckten die Hände aus.
Im selben Moment war es jo, als ob sie von allen Seiten gefönt wurde, und kurze Zeit später war sie trocken.

„So, meinte Umbo, und jetzt lasst uns schnell verschwinden, und den Waage-Stein suchen.“
„Aber du hast ihm den Jungfrau-Stein gegeben, und den Löwe- Stein hat er auch.“, meinte Kelbo
„Welchen Sinn soll es da noch machen?“

„Was den Löwe- Stein angeht, den müssen wir ihn noch abnehmen, aber den Jungfrau-Stein hat er nicht.“
Damit griff Umbo in seine Tasche, und holte ein Päckchen hervor.
„Hier ist er. Ich hatte noch den Stein in der Tasche, den mir Gunnlaug gegeben hatte. Ich habe sie vertauscht, als ich ihm den Rücken zu gewandt hatte. Und nun lasst uns erstmal ein Versteck suchen. Er wird sicher bald merken, das er herein gelegt wurde“

Im Reich der Klockmannen

In einer ruhigen Ecke des Bürgerparks packte Umbo den Stein mit dem Jungfrau-Symbol aus, und gab ihn Grisa mit den Worten:
Nun bist du dran. Bring ihn runter“
Sie nickte, und versank mit dem Stein.
„Gut denn“, meinte Umbo zufrieden, „Dann können wir uns jetzt dem nächsten zu wenden.“

Er faltete das Pergament, in dem der Stein eingewickelt war, auseinander, und las:
Wo die Klockmannen einst Zuhause waren, sie auch den Waage-Stein verwahren“
„Die Klockmannen...“, sinnierte Umbo „Wer sind die Klockmannen?“, fragte er Jo

„sie läuteten bei Katastrophen wie Stürmen, Hagel oder Feuersbrunst die Glocken von Liebenkirche, St. Ansgari und Dom, um Die Wetterdämonen zu vertreiben. Im Mittelalter glaubte man, das Glocken Geläut das könnte.

Sie bekamen dafür kleine Häuser als Lehen .die waren im Glockengang ,etwa Zehn Meter Richtung Innenstadt von der Ecke Buchtstrasse und Bürgerstrasse entfernt in der Violenstrasse.“
„Gut, dann müssen wir dorthin, und der schnellste Weg führt in diesem Fall durch den Untergrund.

Diese Methode war Jo inzwischen vertraut, und fünf Minuten später kamen sie an der Violenstrasse wieder hinaus.

„Dieser enge Gang dort ist es“, sagte Jo
Sie betraten die Gasse, die so eng war, dass kaum zwei Männer dort durch gehen konnten.
„Ja, aber wo ist jetzt der Stein?“, fragte Umbo „In den Wänden kann er nicht sein“
„Ja wo?“, meinte Jo „Oh warte mal“
Und sie begann den Boden abzusuchen. Schließlich blieb vor einem leicht angehobenen Stein im Pflaster stehen, und bückte sich.

„Hier“
Sie drückte den hinein. er gab nach, und versank. Dafür hob sich der Nachbarstein, und gab ein Fach frei, dem sie den Stein entnahm, der wie die anderen auch, in Pergament gewickelt war.

„Hier ist er“
Die anderen traten heran. Sie wickelte ihn aus, und gab ihn Umbo, der ihn an Kelbo weiter reichte.
„Fahre gleich nach Unten damit“
Kelbo nickte, und versank.
„Und nun wollen wir sehen, wo der nächste Stein...“

Weiter kam er nicht, denn plötzlich ertönte ein schrei und ein lautes Rumoren. sie sahen auf, und erstarrten vor Schreck:
Von der Seite, von der sie gekommen waren, rollte eine große steinerne Kugel auf sie, die keinerlei Zwischenraum ließ, auf der anderen Seite, am Ausgang des Glockenganges stand-Astralus. Sie saßen in der Falle...


Sonntag, 30. September 2018

Storyboard Classics:Rätselhafter Mord im Harz

Komissar Finn Hansens ersten Fall im Harz,der zugleich mein erster Krimi war,habe ich hier schon gebracht.Hier nun sein sein zweiter Fall,von 2014:


http://schumt5.blogspot.com/2014/11/das-verschlossene-zimmer.html

Sonntag, 16. September 2018

Die Brebolde-Teil 6

Sechster Teil:Jungfrau

Auf der Verfolgung

Umbo richtete sich auf .Um sich die entsetzten Gesichter seiner Freunde.
„Es ging alles zu schnell“, sagte Welbo „Wir konnten nichts tun.“
„Schon gut“, ächzte Umbo „Sehen, wir, was wir tun können, um sie zu befreien. Er wird mit ihr wahrscheinlich zu dem Ort gehen, wo der nächste Stein ist.“
Er knüllte das Pergament auseinander, das er in der hand hielt. Es war zwar schräg entzwei gerissen, doch enthielt sein Teil noch den größten Teil der Schrift, so dass er  lesen konnte:

In der Emma-Wasser Schoß,
 bis jetzt die Jungrau Obdach genoss

„Oh je. Wie sollen wir das nur finden?“, fragte Grisa „Ja, wenn wir Jo noch hier hätten.“
„Wir müssen uns auf unsere Fähigkeiten besinnen. Ich etwas von einer Gräfin Emma gehört, um die sich Bremer Legenden ranken. Vielleicht hat das etwas mit ihr zu tun.“
„Aber wo kann man etwas über sie erfahren?“
„Tourist-Info!“, rief Kelbo
„Gute Idee2, meinte Umbo „Und die ist am Hauptbahnhof“
„Dann los!“

Sie stiegen in die nächst bester Straßenbahn, die Richtung Hauptbahnhof fuhr. Ein paar unsichtbare Brebolde fielen dort ja nicht auf. Dort angekommen lenkten sie ihre Schritte dort hin, wo es die Touristen-Informationen gibt, lasen Plakate, blickten auf Broschüren, kamen jedoch nicht recht weiter.

Plötzlich jedoch, stieß Umbo ein erkennendes „Ah“ aus. Die anderen wandten sich zu ihm.
„Das könnte es sein“, sagte er, und wies auf einen Lageplan des Bürgerparks, der 1865, wie der Name schon sagt, von Bürgern der Stadt gegründet wurde.
„Seht ihr? Dort.“
  Die Freunde nickten.Sie lasen an einem Gewässer des Parks den Namen „Emma-See“
„Der Emma Wasser-Emma-See! Ja, das kann es sein.“, meinte Grisa
Umbo nickte.
„finden wir´s raus!“

Der Schatz im Emma-See

Der Emma-See lag im nordwestlichen Teil des Bürgerparks, unweit des Torfkanals, auf einst Torf aus dem Teufelsmoor nach Bremen  transportiert wurde, welcher noch Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts als Heizmittel verwendet wurde, und für die Moorbauern eine wichtige Einnahmequelle war. Nachbildungen der Torfkähne transportieren Heute durch den Kanal und durch die Wümme.

Die Brebode standen am Emmasee, und berieten.
„An welcher Stelle sollen wir nun suchen?“, sagte Welbo „Und wo ist Astralus mit Jo und dem Stein?“
„Würde mich nicht wundern, wenn er ganz in der Nähe ist. Allerdings hatte er nur den kleineren Teil des Pergamentes. Wir müssen auf der Hut sein.Wir sind zu siebt, und beherrschen alle den Luftblasenzauber. Ich schlage vor, wir teilen uns  auf. Fünf von Uns tauchen an verschieden Stellen, Zwei bleiben hier, und halten Wache.“

Die Freunde stimmten zu, so wurde der Plan in die Tat umgesetzt .Der Luftblasenzauber erzeugte eine Luftblase um den Kopf, die es erlaubte, unbegrenzt unter Wasser zu bleiben. Umbo tauchte direkt an der Stelle, an der sie standen, doch er wurde nicht fündig.

Er drehte noch einmal eine Runde, und wollte schon auftauchen, als er in einiger Entfernung ein Bündel erblickte.Er schwamm darauf zu, und das Herz blieb ihm stehen.
Das Bündel war Jo!
Sie war offensichtlich  paralysiert, und befand sich in einer großen Luftblase.
Wie auch immer er es geschafft hatte, Astralus war hier.
  
  Umbo schwamm zu ihr, und versuchte sie zu befreien, doch er kam nicht an sie heran. Die Luftblase schien auch ein magisches Kraftfeld zu sein, das ihn abhielt .Das tat Astralus doch nicht ohne Grund Für´s erste war das Mädchen sicher. Astralus würde sie als Druckmittel benutzen. Im Moment konnte er nichts tun. er schwamm zurück zum Ufer, und entstieg dem Wasser.

Auch die Anderen waren aufgetaucht, und Grisa hielt triumphierend ein kleines Paket in ihrer Hand.
„Wir haben den Stein!“, jubelte sie
„Und ich habe jo gefunden“, meinte er tonlos
„Und sie wird sterben, wenn ihr nicht tut, was ich sage!“, tönte eine stimme hinter ihnen
Sie fuhren herum. Dort stand Astralus
„Ich brauche nur mit dem Finger zu schnipsen, um das Kraftfeld um sie aufzulösen.
Dann ertrinkt sie jämmerlich. Gebt mir den Jungfrau-Stein!“...


Ende des sechsten Teils

Sonntag, 26. August 2018

Storyboard Classsics: Misteröse Morde an der Küste

Tja, das ist jetzt jetzt auch schon Drei Jahre her, seit Fenris diesen verzwickten Fall löste:

Fenris und das Skelett auf dem Kutter:

Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4

Sonntag, 19. August 2018

Die Brebolde-Teil 5

Fünfter Teil:Löwe
Auf der Spur des Löwen

„Ein Schalk“, meinte Jo nachdenklich „Natürlich, wenn der gemeint ist...“
„Weißt  du, wo er ist?“, fragte Umbo
„Vielleicht, wenn ich das Rätsel richtig deute, ist er am Rathaus zu finden...“
 „Dann nehmen wir am besten denselben Weg zurück. Das ist am sichersten.“

Sie schlüpften wieder in die Öffnung, aus der sie gekommen waren.
„Kommen wir dann nicht wieder in den Keller, aus dem wir geflohen sind?“, fragte Jo „Möglicher weise lauert Astralus dort noch.“
„Nein, es gibt einen Abzweig, der uns in den Keller des Rathauses führt.“

Sie folgten dem Gang, der kühl und feucht war. Fackeln beleuchteten ihren weg, die sich entzündeten, sobald sie daran vorbei kamen. Umbos Zauber von vorhin wirkte also noch.
Schließlich rief er: “Achtung, jetzt kommt der Abzweig!“

Genau genommen ging der Abzweig unter den Dom. Gerade aus ging es jetzt unter das Rathaus. Schließlich standen sie vor einer vermoderten, schweren Holztür.

„Uff, lange nicht benutzt“, stöhnte Umbo
Er ergriff eine Fackel direkt neben der Tür, und klappte sie herunter.Die Tür fuhr knarrend auf, jedoch nur einen Spalt.
Umbo stemmte sich dagegen.
„Sie klemmt.“
Die anderen kamen ihm zu Hilfe, und mit vereinten Kräften konnten sie sie soweit aufdrücken, dass sie hindurch schlüpfen konnten. Ein Poltern auf der anderen Seite erschreckte sie.

Als sie sich durchdrückten stellten sie fest, das sie um ein umgestürztes Regal herum klettern mussten. Da hörten sie auch schon schritte von draußen.
„Schnell dort in die Ecke!“, zischte Umbo

Sie versteckten sich. die schere Tür wurde aufgeschlossen, und ein Mann trat herein.
„Oh Mann wie ist denn das passiert?“
Und er begann das umgestürzte Regal wieder aufzurichten. Während dessen schlüpften die Freunde schnell durch die Tür aus dem Raum.


Das Relief

Sie rannten die Treppe hinauf, durch die Halle, verließen das Rathaus, und befanden sich nun, an der dem Dom und dem Markt zugewandten Seite.
 „Ja, das ist die richtige Seite“, meinte Jo „Da ist auch das vergitterte Fenster, ein Symbol für die Tradition zur Fastenzeit Laetare zu sprechen, das Heißt, dem versammelten Volk die Gesetze zu verkünden. Und, ja, da ist er!“
„Wer?“
„Der Schalk, da das Relief von Till Eulenspiegel“
„Ah, verstehe“, sagte Umbo, und begann nach Oben, zu schweben, bis er vor dem Relief  in der Luft stand.

Er machte sich daran zu schaffen, strich darüber, und drückte schließlich kräftig. Da fuhr das Relief nach innen, und gab ein Fach frei, in das er hinein griff, und ein Päckchen heraus holte gleich schwang das bild wieder zurück, verschloss das Fach.

Zufrieden fuhr her hinab, und wollte sich zu den anderen Umdrehen, als er eine schneidende Stimme hörte: „Danke!“

Noch ehe er sich umdrehen konnte, erhielt er einen schlag, das Päckchen wurde ihm aus der Hand gerissen. Krampfhaft packte seine Hand zu, so dass er den größten Teil der Verpackung noch festhielt. Aus den Augenwinkeln konnte er noch sehen, wie Astralus floh, und ihm ein Mann mit der zappelnden Jo folgte. Astralus hatte den Stein und das Mädchen... 

Dienstag, 24. Juli 2018

Der Bremer Stadtkater-Ein Kater verschwindet

 Ausnahmsweise Dienstags zur Breminale Timmy Nummer 13-Viel Spass!

Dunkelheit, das war es, was er als erstes wahr nahm, als er erwachte. Er war in einem dunklen Raum. Er stemmte sich hoch, reckte und  streckte sich, und lief los zu jenem Lichtspalt in der Ferne, welcher der Ausgang zu sein schien.

Doch weit kam er nicht, kaum, das er los lief, wurde er unsanft gebremst. Gitterstäbe, das waren Gitterstäbe. Nun wurde Timmy klar, das er sich in einem geräumigen Käfig in einem dunklen Raum befand. Aber wie war  er denn bloß hierher gekommen, und in diese Lage geraten? Was war passiert? Ja Moment...Er war zum Fest der Zweibeiner gegangen. Sie nannten es Breminale... 

*
Auf dem Rasen eines kleinen Gartens im Schnoor, lag eine rot getigerte Katze, und genoss die letzten Strahlen der Spätnachmittags-Sonne. Sie räkelte sich, und leckte ihr Fell. Doch plötzlich stellte sie die Ohren auf, und sah zum Eingang hin. .Sie bekam Besuch.

Es war ein Katze, genau genommen ein Kater, weiß mit grau getigertem Rücken, der die besten Tage wohl schon hinter sich hatte. Er wirkte abgemagert und klapprig, und ein Ohr war nach vorne umgeknickt, doch seine Augen zeigten jugendlichen Glanz und Frische.

„Hallo Toby“ rief die rot getigerte, und lief auf ihn zu.
„Hallo Emma, hast du Timmy gesehen?“
„Nein, er wollte Heute Morgen zum Fest der Zweibeiner.Da ist er auch hin gegangen.Erwarte ihn eigentlich auch Bald zurück.“
„ Das ist es ja.Ich war mit ihm beim Dom verabredet, doch er ist  nicht erschienen, und niemand hat ihn gesehen. Ich hab´ mit Gesche und Minnie gesprochen. Wir haben uns im Revier umgehört. Keine Spur .Niemand hat ihn gesehen. „

„Hmm, das klingt Ernst. Hast schon was unternommen?“
Gesche holt den Käpt´n und Fiete, und Minnie wartet  auf dem Osterdeich, beim Fest der Zweibeiner auf Uns.“
„Na gut, dann los.“
Und die beiden Katzen, huschten durch die engen Strassen und Wege des Schnoor, kamen an der Tiefer heraus, überquerten die Strasse dort, wo es die Zweibeiner taten, und liefe dem Osterdeich dem Festplatz der Breminale zu.
*

Stimmt, da wollte er ja hin. Er hatte sich am Vormittag von Emma verabschiedet, und war zum Osterdeich gewandert, um zu dem Fest der Zweibeiner zu gehen. Gegen Abend wollte er sich noch mit Toby treffen, aber erst ging es zur Breminale.

Während er am Osterdeich lag lief, konnte er schon den Lärm hören, und der Duft vieler Speisen ging durch seine Nase.

Gerüche und Töne, die er jetzt auch wahr nahm Er konnte auch die nahe Weser riechen Er musste also immer noch in der Nähe sein.

Er lief den Deich hinunter  zu den Buden und Zelten...Doch was war dann, und wie kam er hierher?...
*
Auf dem Osterdeich, wo es nach Unten zum Fest ging, saß eine zierliche grau getigerte Katze, und beobachtete mit scharfen Augen das Treiben dort Unten.
Plötzlich wurde sie durch einen ruf aus ihren Gedanken gerissen.
„Minnie!“
Sie drehte sich um. Da kamen zwei Katzen den Deich entlang gelaufen. Eine rot getigerte und eine magere Weiße mit grau getigertem Rücken.
„Ah, Emma, Toby!“, rief sie zurück
„Ich habe schon von hier Ausschau gehalten, aber ihn nicht gefunden“
„Hätte mich auch gewundert“, meinte Emma „wir müssen noch auf den Käpt´n warten“
„Nech nöödig, bin schon hiär“, sagte da eine tiefe Stimme hinter ihnen.

Dort stand ein Hund, genauer ein Beagle, der die besten Tage auch schon hinter sich hatte.
 Sein Fell war ein Wenig zerzaust und hier und da fehlte auch ein kleines Büschel. Eines der Schlappohren hatte eine große Kerbe und über dem linken Auge, zog sich eine Narbe bis in die Augenhöhle, wodurch deren oberer Teil leicht gespalten wurde. Und doch konnte man seine Haltung würdevoll nennen und die Augen zeigten einen Ausdruck jugendlicher Frische und blickten Wach, aber freundlich.

„Häb gehört, der kleine steckt wiedär in Schierigkoiden. Häb zur Sicherheit auch Fiede mitgebrocht“
Tatsächlich saß auf eine Lachmöwe.
„Hallo Käpt´n. Bisher wissen wir  das noch nicht, aber er ist wohl verschwunden, und wir wollen ihn suchen. Das Fest der Zweibeiner ist unser einziger Anhaltspunkt“
„Na denn, dann sollten wiär uns ma umsehen. Ma gucken, Ein Hund, drei Katzen, Vier Ecken, sollten wir hinkriegen. Fiede , du bis Luftbeobachtung, quasi, unsere Drohne“
„Ich fliech viel besser als ne´Drohne Käpt´n du“
„Joar, woiss ich doch, und wenn du Sissy triffs, und ihre Tauben solln auch ma gucken“
„Jo Käpt´n, geit klar!“

Damit erhob sich die Möwe, flog zum Festplatz, und begann zu kreisen.
„Nun“, meinte Emma, dann sollten wir auch keine Zeit mehr verlieren.Auf gehts!“

*

Er lief zwischen den Zelten und Buden herum. Da waren Künstler und Musiker. Vielen Zweibeiner unterschiedlichen Alters, Größe, und Herkunft wuselten herum. Quiekende Zweibeiner-Jungen liefen an ihm vorbei. Dort, zwischen zwei Zelten standen ein Zweibeiner, und verkaufte Flaschen mit einer Flüssigkeit, auf denen E.I.N.H.O.R.N.P.I.P.I stand, und an denen ein Stab befestigt war.

Zweibeiner, die davon gekauft hatten, bliesen damit bunte Seifenblasen in die Luft.
Bunt wie ein Regenbogen, dachte Timmy Regenbogenblasen- Das gefiel ihm.
Und dann war da jenes andere Zelt. Es roch eigenartig von dort. Die Neugier zog ihn an.
Er trat näher. Schob mit der Nase den Vorhang zur Seite, und trat ein.

Da standen einige Kanister mit Schläuchen Helme und schwarze Anzüge lagen dort auf einem Tisch.
Was wollen die damit?, dachte er. Ist das ne´ neue Art von Kunst? Dann ertönte ein Zischen hinter ihm. Erdrehte sich um, und sah, das aus einem Kanister ein wenig Rauch heraus kam.Er ging darauf zu, und schnupperte ein wenig daran, und plötzlich wurde ihm schwummrig. Die Beine wurden ihm schwer, und gaben nach. Schließlich wurde alles schwarz...
*
Sie hatten eine ganze Weile gesucht, und nichts gefunden. Auf einem Platz zwischen zwei Zelten, wo Seifenblasen gemacht wurden, traf sich das Schnoor-Hilfs-Corps wieder.
„Kann doch nicht sein, irgendwo muss er hier doch sein“, sagte Minnie frustriert“
„Es sei denn, er ist doch noch woanders hin gegangen“, meinte Emma
„Oder“, sagte eine rauchige stimme hinter ihnen „Er hat fast den ganzen Tag verschlafen“
Sie drehten sich um.

Dort stand eine schlanke Siam-Katze, und blickte sie aus blauen Augen an.
„Gesche, hast du ihn gefunden?“
„Ich denke schon, wenn auch zufällig. Fiete ist dort, und hält Wache. Es ist ein Zelt in Richtung Sielwall, kommt!“
*
Ja, so war es, darum hatte er so lange geschlafen .Doch irgendjemand musste ihn in diesen Käfig gesteckt haben, und hörte er auch, wer es war. Da standen drei Zweibeiner beieinander.
Sie unterhielten sich, und es schien, über ihn.
„Was machen wir jetzt mit dem Vieh?“
„Kann da im Käfig bleiben, bis wir fertig sind. Schein wieder zu sich gekommen zu sein Wäre aber zu gefährlich, sie jetzt frei zu lassen. Sie könnte Aufmerksamkeit auf uns lenken, und das können wir jetzt nicht gebrauchen.“

Wovon redeten die da? Hatten die etwas vor. Hatten die Kanister damit zu tun?
„Also, es ist das große Zelt in der Mitte, da werden sie drin sitzen. Wenn es bei denen so wirkt, wie bei der Katze, dann sollten wir kein Problem haben.“

Langsam wurde Timmy doch unheimlich. Wo war da nur wieder rein geraten?...
*
Vier Katzen und ein Hund waren bei dem Zelt angekommen. Vorsichtig lugten sie hinein, und sahen die Männer sich leise unterhalten.
„Da“, rief  Emma, da ist Timmy“
, und sie wies mit der Vorderpfote auf einen Käfig, der hinter den Männern stand.

„Hob ich doch gesacht“, warf der Käpt´n ein „Er is ma in Schwierigkoiden“
„Jo, has mo wieder recht gehabt, Käpt´n du“, meinte Fiete, der wieder auf seinem Rücken saß. „Und wäs nu?“
„Tjo, würd´ sagen, Frontalangriff“, schlug der Beagle vor. Und zu den Katzen gewandt:“Wäs meint ihr?“

„Gesche und ich schleichen uns hinter den Kanistern in ihren Rücken“, meinte Emma „Was da wohl drin ist? Wie auch immer, wenn wir in ihrem Rücken sind, schlagen wir los.“
Sie waren sich einig, und Emma und Gesche begannen ihren Schleichweg. Dabei behielten sie immer Blickkontakt zu den Freunden. Schließlich hatten sie ihr Ziel erreicht. Sie nickten einander zu, und schlugen los...
*
Plötzlich brach die Hölle los. Fünf Tiere stürzten sich auf die Männer Kreischend, bellend, und fauchend. Dazwischen flog eine Möwe, die immer wieder hier und da den Männern mit dem Schnabel gegen den kopf hackte.  Verzweifelt wehrten sich die Männer gegen den für sie völlig überraschenden Angriff.

Timmy war erleichtert. Seine Freunde waren da. Er begann an der Tür seines Käfigs zu rütteln
Der Tumult wurde immer lauter, so dass schließlich der Vorhang des Zeltes zurück geschoben wurde, und mehrere Zweibeiner in Uniform eintraten, auf deren Brust, das ihm bekannte Wort P.O.L.I.Z.E.I. stand.

„Was ist hier los, und wo kommen die Tiere her?“, fragte der erste, von dem Toby und der Käpt´n abgelassen hatte. Auch Gesche und Emma hatten sich jetzt brav an die Seite gesetzt.

„Verstehe ich auch nicht“, entgegnete der angesprochene „Die waren einfach plötzlich  da, und sind über uns her gefallen.“
„Ganz ohne Grund?“
„Na Ja, was sollten wir denen denn tun?“
„Hmm...“, sein Blick fiel auf den Käfig „Und warum ist diese Katze eingesperrt?“
„Die?.. Oh das war ein Versehen“ und schnell öffnete der Mann den Käfig, und lies Timmy heraus, der sofort zu Emma lief.

Ein jüngerer Polizist hatte inzwischen die Kanister begutachtet.
„Bernd“, meinte er "sieh mal, das ist ein Nervengas zur Betäubung!"
 Der Angesprochene sah es sich selber an. In diesem Moment versuchte der bisher befragte zu fliehen, landete jedoch in den Armen zweier weiterer Beamte, und auch seine Komplizen wurden gepackt, und bekamen Handschellen an.

Sie wurden durchsucht, und in den Taschen des zuerst befragten, der wohl auch der Boss war, fanden die Beamten ein paar Fotos, bei deren Anblick  der Beamte die Augen aufriss.
„Jetzt wird alles klar, die wollten die Familie des Botschafters entführen. Jens, geh doch mal zum Zelt, und sage dem Sicherheitschef bescheid. Möglicherweise haben sie schon Gaskanister dort hin gebracht.“

Der angesprochene beamte nickte und ging.

Fünf Katzen, ein Hund, und eine Möwe wurden nicht weiter beachtet. So stahlen sie sich aus dem Zelt, und gingen .Als Zeugen taugten sie ja eh nichts .Wie hätten ein Hund oder eine Katze auch vor einem Zweibeinergericht aussagen können?

Sie sahen sich noch ein wenig auf der Breminale um, die nun von der untergehenden Sonne in ein rotglühendes Licht getaucht wurde, und betrachteten das glitzernde Wasser der majestätisch dahin fließenden Weser.

Dann gab es einen herzlichen Abschied vom Käpt´n und Fiete, und schließlich weiter Oben von Minnie. Toby und Gesche begleiteten Timmy und Emma noch bis zum Schnoor. Schließlich lag Timmy noch ein wenig an seinem Lieblingsplatz  auf dem Dach, genoss die erfrischend kühle Abendluft, und den Blick über die Breminale , die Weser und den sternenklaren Himmel...
ENDE

Sonntag, 8. Juli 2018

Die Brebolde-Teil 4

Vierter Teil:Krebs


Flucht zur Schlachte

Da stand Astralus mit wehendem Gewand im Domeingang.
„Gebt mir den Stein, oder ich hole ihn mir!“, rief er.
„Dann hole Ihn dir!“, entgegnete Umbo, und zu den anderen gewandt, rief er:“Die Treppe runter, in den Keller!“
Augenblicklich wandten sie sich der Treppe in den Keller hinunter, an der Absperrung vorbei. So schnell hatte Astralus nicht reagieren können.

„Aber was jetzt?“, fragte  Jo „Hier sitzen wir doch auch in der Falle.“
„Nicht wirklich“, meinte Umbo „wir haben ein geheimes Gängesystem, und hier hinter dieser Mauer...ah ja“
Er hatte die Mauer abgeklopft. Nun tippte er in bestimmtem daran, und im nächsten Moment wurde eine Öffnung sichtbar.
„Rein hier, schnell!“, rief Umbo, und sah zurück, wo ihr Gegner bereits auf der Treppe zu sehen war.

Sie schlüpften in Öffnung, und gerade als Astralus heran war, schloss sich das Loch.Umbo vollführte eine wedelnde Bewegung mit der Hand, und im nächsten Moment brannten an den Wänden Fackeln, die ihren Weg beleuchteten.
„Zur Schlachte geht es hier lang.“

Es dauerte etwa Zehn Minuten, dann öffnete sich vor ihnen der Gang, und sie traten hinaus ins Freie .sie standen auf einer Treppe, die hinunter ans Weserufer führte, und die Links und Rechts jeweils Zwei senkrechte Schlitze besaß.
„Ah, die Schlachte „, meinte Jo zufrieden „Und das müssen die Schlitze für die Fluttore sein. Bei Sturmfluten schob man dort Platten rein, die das Hochwasser aus der Stadt fern halten sollte.“

Das Geheimnis in den Fluttoren

Sie begann die Schlitze zu untersuchen, fuhr mit den Händen hinein, konnte aber nichts finden. Waren sie falsch? Noch einmal fuhr sie mit der Hand durch den vorderen Schlitz, und blieb plötzlich an einem Widerstand hängen .Sie drückte kräftig daneben, und plötzlich gab er nach. Gleichzeitig fuhr eine Lade heraus. und ein Päckchen fiel heraus.Danach schloss sich die Lade wieder.

Jo hob es auf, und wollte es auswickeln, doch Umbo kommandierte: “Zurück in den Gang, da sind wir sicher!“
Sie verschwanden also wieder in der Öffnung. Dort wickelte Jo das Päckchen aus, und hielt den Stein mit dem Sternzeichen Krebs in der Hand.

Umbo wandte sich Rungo zu:
„du bist der nächste. Nimm den Stein, und bring ihn nach Unten, damit ist dein Auftrag erledigt.“
Rungo nickte, nahm den Stein, verabschiedete sich von den Anderen, und versank.

„Gut, und wir sehen jetzt mal, wo wir den nächsten Stein finden.“, meinte Jo, und sie strich das Papier glatt, in dem der Stein eingewickelt war, und im Schein der Fackeln lasen sie:
„Wo Senatoren gehen aus und ein, da hütet ein Schalk den Zwillingsstein.“



Ende des vierten Teils

Sonntag, 24. Juni 2018

Storyboard Classics:Mein erster Krimi

Und Finn Hansens erster Fall im Harz.Viel Spass!

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Sonntag, 10. Juni 2018

die Brebolde-Teil 3

Dritter Teil:Zwillinge:

Im Reich der Brebolde

Jo wusste nicht wie ihr geschah. Es dauerte kaum eine Minute, bis sie Unten waren. Sie sah an sich herunter, sah zu den anderen, und erschrak.
„Warum bin ich plötzlich so klein wie ihr.“
„Nichts schlimmes“, beruhigte Umbo ist ein magischer Nebeneffekt. du kommst in unser Reich, und nimmst unsere Größe an. Wenn wir wieder hoch gehen, bekommst du auch deine eigentliche Größe wieder. Tja, willkommen im Reich der Brebolde. Du bist der erste Mensch, der das hier sieht!“  

Jo sah sich um. Das war eine fremde Welt, und doch irgendwie der eigenen nicht unähnlich. sie betrachtete die aus dem  Stein gehauenen Häuser, der Schänke, und den Platz mit der großen Scheibe, und die hier lebenden wesen, die emsig an ihr vorüber schritten, und sie neugierig betrachteten.

„Wir müssen zu Gunnlaug“, meinte Umbo, und sie gingen zum Gemeinschaftsplatz, überquerten ihn, und gingen einem großen Haus zu. Umbo klopfte an die Tür.
Sie öffnete sich, und Gunnlaug kam zum Vorschein.

Erstaunt betrachtete er die Ankömmlinge, und sein Blick blieb an Jo hängen.
„Was tut ihr hier? Ihr solltet doch Oben sein. Und wer ist sie?“
„Ihr Name ist Jo, sie ist ein Mensch, und hilft uns bei unserer Aufgabe. Aber es gibt ein Problem. Hast du schon einmal etwas von einem Alexander Astralus gehört?“

„Astralus, Astralus, ich glaube, den Namen habe ich schon gehört.Äh, kommt rein, Wir sehen in den alten Schriftrollen nach.“
Und er gab den Weg nach Innen frei,  lies sie eintreten, und führte sie in eine art Bibliothek.
An der wand waren mehrere Vorsprünge in den Stein gehauen worden, welche als Regale dienten, auf denen unzählige Pergamentrollen lagen.

Er durchsuchte sie, und förderte schließlich eine ältere zu Tage. Dann blies er den Staub  davon, und entrollte sie .Er setze sich eine art brezelförmige Brille auf die Nase, und begann zu lesen.
„Hmm, ah ja, sagte er „Akhbar Astralus war der Grund dafür, das die Steine versteckt wurden. Offenbar besitzt seine Familie eine eigene Scheibe, die ihnen in Kombination mit den Steinen unbegrenzte Macht verleiht. Alexander dürfte ein Nachfahr jenes Akhbar sein.“

„Und nun ist er unser Konkurrent, und ein gefährlicher dazu.“, meinte Umbo „Aber wir müssen unsere Suche fortsetzen...“
„Warte mal “, sagte Gunnlaug „Vielleicht kann ich euch helfen .Ich habe eine Art Waffe für Euch“

Und er ging zu einem Schränkchen, öffnete es, und holte einen glatten, bläulich leuchtenden Stein daraus hervor, den er Umbo reichte.
„Setze ihn nur im äußersten Notfall ein.“
„Aber wie?“
„Wenn die Zeit reif ist, wirst du es selber heraus finden, und nun geht.“


Sie verließen Gunnlaugs Haus, und gingen zu jenem Punkt zurück, an dem sie hier unten angekommen waren.

„Kark“, sagte Umbo „Mit dem Fund des zweiten Steines ist auch für dich die Mission beendet. du bleibst hier.“
Kark nickte, verabschiedete sich von den Freunden, und entfernte sich.
„Jo, wie war noch der letzte Hinweis?“
In des Kaisers Krone gibt es viele Stein. einer davon wird der richtge sein“
„Wo gibt es in Bremen denn eine Kaiserkrone“
„Hmm, mal überlegen...Ja vor dem Dom stehen Fünf Steinskulpturen. Eine davon stellt Karl den Großen dar, aber während der Domsanierung zwischen 1888 und 1901 wurde der Kopf gegen den von Wilhelm II ausgetauscht .Aber auch der trägt eine Krone.“

„Nun gut, das ist das unser einziger Anhaltspunkt. Dann kommen wir dort raus.Dann wollen wir mal.“
Und sie fuhren hoch.

Die Krone des Kaisers

Ebenso schnell, wie sie unten gewesen waren, standen sie nun vor dem Dom, und dort war auch die Statue. Umbo und Edele schwebten an der Figur empor, und untersuchten die Krone.
Ein Stein an der Dom zugewandten Seite der Figur ließ sich bewegen, und gab ein Fach frei, in dem sich ein kleines Päckchen fand.

„Kommt, wir ziehen uns damit in Dom zurück, wo wir geschützt sind.“, schlug Umbo vor, und sie gingen hinein.
Drinnen wickelten sie das Päckchen aus. Es war der dritte Stein mit dem Zwillingszeichen.
Umbo reichte ihn Edele.
„Bring ihn nach Unten“
„In Ordnung“ Sie verabschiedeten sich, und Sie versank.

Während dessen wickelte Umbo das Papier, in das der Stein eingewickelt war auseinander, und las:
„Weil der Krebs ins Wasser muss, findet sich der vierte Stein am Fluss“

„Am Fluss?“, sinnierte Umbo „Das muss die Weser sein“
„Ja“, meinte Jo „Aber Aufgrund der Zeit, in der die Steine verschwanden, können wir uns auf den Bereich der Schlachte konzentrieren.“
„Nun denn, dann machen wir uns auf“, meinte Umbo
„Ihr geht nirgendwo hin!“, klang peitschend eine scharfe stimme hinter ihnen...


Sonntag, 27. Mai 2018

Storyboard Classics:Als Neptun in Norddeutschland war

Ja doch, Neptun war hier.Ich hab´s damals dokumentiert: 
Neptun hat´s Satt

Eine frische, frühsommerliche Brise weht über die Nordseeküste bei dem Dorf  Bensumersiel. Man bereitet sich auf die Hauptsaison vor, die unmittelbar bevor steht. Am Strand sind bereits die ersten Touristen angekommen, die die vormittägliche Sonne genießen, während auf den benachbarten Salzwiesen friedlich Kühe grasen.

Es ist Ebbe. Das Meer ist trocken gelegt, und man kann bis zum Horizont über das in der Sonne glitzernde Watt sehen.

Nanu, da bewegt sich doch was .Ist schon jemand im Watt unterwegs?
Zwei Gestalten sind es, die da durchs Watt in Richtung Strand kommen. Je näher sie kommen, desto mehr Aufmerksamkeit haben sie. Immer mehr Leute stehen auf und gehen zum Strand .Neugierig blicken sie auf die höchst seltsame Prozession, die ihnen da entgegen kommt.

Jetzt kann man sie gut  erkennen. Es handelt sich um einen älteren Mann  und ein Mädchen. Das wäre erst einmal nicht ungewöhnlich. Das Besondere ist ihr Aussehen. Der Mann hat langes weißes Haar, das grünlich schimmert, und einen ebensolchen, langen, Bart. Tang hängt vereinzelt zwischen den Haaren .auf seinem Kopf sitzt eine goldene Krone, und über die linke Schulter trägt er einen…, ja, einen Dreizack.

Bekleidet ist er mit einem weißen Gewand, das an ein Fischernetz erinnert. Fußbekleidung trägt er keine, aber auf seiner rechten Schulter sitzt ein Hummer.
Das Mädchen ist etwa 16 Jahre alt, hat langes schwarzes Haar, das blaugrün schimmert. sie trägt ein  grünes Kleid .Auch in ihrem Haar ist Tang zu sehen, und eine Muschel, die wie ein Schmuck im Haar sitzt. Auch sie ist barfuss.

Dieses seltsame Paar ist nun am Strand angekommen, und ersteigt das Ufer. Oben bleiben sie kurz stehen, und sehen sich um. Dann erblicken sie einen Mann, der an seiner Brust ein Schild, mit Aufschrift: Tjark Matthiessen, Strandmeister trägt. Mann und  Mädchen nicken sich zu, dann bahnen sie sich den Weg durch die erstaunten Touristen zu jenem Mann, der nicht weniger erstaunt zu sein scheint.

„Verzeihung“, sagt der alte Mann mit tiefer, aber angenehmer Stimme „Können sie mich zu ihrem Anführer bringen?“
Der Strandmeister sieht die Beiden mit offenem Mund verdattert an. Er hätte wohl nicht weniger ungläubig ausgesehen, wenn ihn eine Kuh nach dem Weg gefragt hätte.

„Bitte“, sagt der Alte geduldig,  „Wenn sie ihren Mund genug gelüftet haben, könnten sie dann meine Bitte erfüllen, und uns zu ihrem Anführer bringen?“
„Zu meinem, äh, also zum Bürgermeister?“
„Nun, wenn er sich so nennt ,dann also zum Bürgermeister.“
„Aber so? Ich meine in ihrem Aufzug?“
„Wieso, was ist damit?“

„Na ja, ins Büro des Bürgermeisters geht man in einem Anzug oder etwas ähnlichem.“
„So, nun, ich glaube diesmal geht´s auch so, ich habe etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen.“
„Und wen soll ich ihm melden?“
„Oh.. Neptun, nebst Tochter Bella“, damit weist er auf das Mädchen.
„Und was is mit mir?“, zischt es von seiner Schulter
„Oh ja“, meint der alte Mann lächelnd „und Käpt´n Kidd“
Und er zeigt auf den Hummer auf seiner Schulter.

Der Strandmeister sieht jetzt noch entgeisterter aus „Hat das Ding…“
„Der Hummer“, verbessert Neptun sanft „Ja ,er hat gesprochen. Eigentlich tut er das immer. Sie können ihn jetzt verstehen, weil ich dabei bin, aber wieder zu meiner Bitte…“
Strandmeister Matthiessen  überlegt kurz, dann sagt er: „Kommen sie“
Der Strandmeister führt das seltsame Paar den Strand hinauf ,am kleinen Kutterhafen vorbei ,über den Deich zur Ortschaft. Nur 200m weiter kommen sie zu einem großen, alten Gebäude ,auf dem oben „RATHAUS“ steht.

Sie betreten das Haus, und gehen an staunenden Gemeindebeamten vorbei zum Amtszimmer des Bürgermeisters. Matthiessen klopft an. „Herein“, klingt es von drinnen, und sie treten ein.
Bürgermeister Grams sitzt an seinem Schreibtisch. Er ist ein großer, dicker Mann mit einer Glatze, und einem vollen, Runden Gesicht mit wasserhellen, blauen Augen, und einer großen Knollennase.

Auch er schaut erstaunt auf die merkwürdigen Gäste, die Strandmeister Matthiessen da anbringt.
„Matthiessen, was zum…“
Doch da kommt schon der Alte mit strahlendem Lächeln  auf ihn zu, und reicht ihm die Hand.
„Neptun, mein Name. Ich freue mich sie kennen zu lernen. Ich habe wichtiges mit ihnen zu besprechen, genau genommen möchte ich mich beschweren. Also, wir dürfen keine Zeit verlieren, die Menschheit ist in Gefahr!“, so sprudelte es aus ihm heraus.
„In Gefahr?“, wiederholt Grams.

„Ja ,in Gefahr, wenn das mit der Meeresverschmutzung so weiter geht. Ich möchte mich im Namen der Meersbewohner über die Verschmutzung und Leerfischung der Meere beschweren, und ich wäre ungern gezwungen drastische Maßnahmen gegen die Menschen zu ergreifen. Ich habe es nun gründlich satt!“
„Sie wollen was? Maßnahmen ergreifen?“
„Na ja, immerhin bin ich der Gott der Meere“
„Vielleicht sollten wir das Irrenhaus verständigen“, schaltet sich Matthiessen ein
„Was ist ein Irrenhaus?“, fragt das Mädchen interessiert. Statt einer antwort sagt ihr Vater:
„Hören sie, ich bin weder verrückt, noch ein Hochstapler. Meine Warnung ist ernst und gut gemeint.“

„Hmm... macht der Bürgermeister, aber vielleicht bin ich dann die falsche Instanz. Vielleicht sollten sie dann lieber mit der Kanzlerin reden.“
„Was soll das heißen, haben sie nichts zu sagen?“
„doch schon, aber nur hier im Ort. Wenn es um eine so große Sache geht, dann reichen meine Kompetenzen nicht weit genug“
„Und diese Kanzlerin, ist das ihre Königin?“
„Oh äh, so was in der Art, ja“
„Dann möchte ich zu ihr“
„Ja nur sie sitzt in Berlin, das ist recht weit von hier“
„Und wie komme ich dorthin?“
„Mit dem Zug vielleicht“
„Zug?“
„Ja. Wagen, die auf Schienen fahren“
„Und wo fährt der“
„Vom Bahnhof, etwa 150 Meter die Strasse hinauf.“
„Nun Gut, dann werde ich es versuchen“ er nickt seiner Tochter zu “Komm, wir gehen.“

Als sie draußen sind, sagt der der Strandmeister :
„Glauben sie diesen Unsinn etwa?“
„Nun, eigentlich wollte ich diesen Spinner nur los werden, der kommt sowieso nicht zur Kanzlerin“
„Na hoffentlich irren sie sich da nicht…“
*
Der Bahnhof von Bensumersiel ist ein altes Gebäude aus dem Neunzehnten Jahrhundert. Hier fahren nur noch ein paar Nahverkehrszüge entlang. Neptun und Bella betreten das alte Gebäude und gehen in Richtung Bahnsteig, als sie den Schalter mit der Aufschrift: FAHRKARTEN UND INFORMATION, bemerken. Einer Eingebung folgend, lenkt Neptun seine Schritte dorthin.

„Guten Tag“, begrüßt er den Mann am Schalter, einen schmächtigen Mittfünfziger, „Können sie mir wohl sagen, welchen Zug ich nach Berlin nehmen muss?“
„Berlin?“, fragt der Bedienstete erstaunt, „Äh, von hier aus kommen sie nicht direkt nach Berlin. Sie kommen von hier bis nach Oldenburg, und von da nach Bremen, ja und von Bremen kommen sie dann nach Berlin “

„Ganz schön kompliziert“, meint der Meergott „Ist denn Berlin so unbedeutend , das man nicht direkt von hier hin kommt?“
„Im Gegenteil, wir sind so unbedeutend , das es von Berlin keine Verbindung hierher gibt. Hier fährt nur ein Nahverkehrszug ,und auch der ist der Bahn eigentlich noch zu teuer.“
„Ah so. Nun gut, dann nehmen wir also diesen Nahverkehrszug nach Oldenburg“
„Schön“, sagt der Mann am Schalter, „Das macht dann 6,50€ pro Person“
„Oh Geld? Ja, natürlich“, Neptun beginnt in seinem Gewand zu suchen.
„Auch für Hummer?“, zischt Käpt´n Kidd

„Wie meinen?“ fragt der Schalterbedienstete irritiert „Äh, nein, höchstens für Hunde ,aber für Hummer gibt es keinen Fahrpreis.“ Und zu sich selbst: „Was rede ich denn da  ,der ist doch bestimmt nicht echt“
„Darauf kannst du Gift nehmen, das ich echt bin“, gibt der Krebs auf Neptuns Schulter zurück.

„Oh, ist schon in Ordnung“, meint der alte Mann lächelnd, und holt eine Hand voll Münzen unter seinem Gewand hervor, die er auf den Tresen wirft. „Sie nehmen ja sicher auch Gold-Dublonen. Hab` ich von ein Paar gesunkenen Schiffen.“

Die Augen des Mannes hinter dem Tresen weiten sich, dann sagt er unsicher: „Äh, entschuldigen sie ,aber ich kann hier nur Euro entgegen nehmen. Vielleicht gehen sie erstmal zur Kreissparkasse und tauschen sie, oder verkaufen sie ans Museum.“
„Wo ist denn diese Kreissparkasse?“
„Ähem ,an der Hauptstrasse schräg gegenüber“
„Ah ja“, sagt Neptun lächelnd, und sammelt die Goldmünzen wieder ein „Dann gehe ich mal eben rüber, und komme dann wieder her. bis gleich“
„Äh ja, bis gleich“
„Paps, wir könnten doch sehr viel einfacher hin kommen“, meint Bella, als sie draußen über die Strasse gehen.
„Das mag sein, entgegnet der Meergott, aber ich möchte mich doch der Methoden der Menschen bedienen, so respektiere ich sie. Außerdem kann ich sie so besser kennen lernen.“

In diesem Moment rast ein Auto laut hupend nur zentimeterweit an ihnen Vorbei.
„Uups, hier muss man ja ganz schön aufpassen.“

Sie betreten die Kreissparkasse, die in einem flachen  Gebäude unter gebracht ist. Hier gehen sie zum Schalter. Neptun greift wieder in die Tasche seines Gewandes, und holt einige Goldmünzen hervor, die er auf den Tresen legt.

„Guten Tag, ich habe gehört, sie könnten dies in Euro umtauschen.“
Die junge Frau am Schalter, Anfang dreißig, mit dunklen Haaren und Brille, sieht auf die Münzen, dann betrachtet sie eingehend den alten Mann, der ihr gegenüber steht, und seine Begleiterin, die sich interessiert umschaut.

„Woher haben sie das ?“ ,fragt sie misstrauisch.
„Gefunden, in einigen gesunkenen Schiffen“, gibt Neptun bereitwillig Auskunft.
„Gesunken, wo?“
„Im Meer“
„Das Meer ist groß“
„Da haben sie Recht“
„Sie werden verstehen, das wir bei solchen Wertgegenständen nach der Herkunft fragen müssen. Wegen Hehlerei und so. Wir müssen sicher gehen, das sie die Münzen nicht auf illegalem Weg erworben haben.“

„Ist es bei den Menschen illegal, was immer das heißen mag, etwas im Meer zu finden?“
„Grundsätzlich nicht, nein. Sie können sich ausweisen?“
„Ausweisen?“ 
„Mir bestätigen, wer sie sind.Das muss schon sein, denn es geht hier ja um etwas mehr Geld.“
„Ach so. Nun ja, also hier ist meine Krone“, er zeigt auf seinen Kopf, „und hier ist mein Dreizack. Ich bin Neptun, Gott des Meeres, und offen gesagt ,ich habe es ein wenig eilig ,ich muss nach Berlin, und brauche das Geld für die Zug-Fahrkarte.“
„Äh ja gut, und wie ist ihr richtiger Name?“
„Hab´ ich ihnen doch grade gesagt, ich bin Neptun, und dies ist m eine Tochter Bella, und wir wollen nach Berlin. Wir müssen dringend mit der Kanzlerin sprechen. Es ist sehr wichtig.“

Die Frau am Schalter betrachtet die beiden sinnend, dann nimmt sie Münzen, legt sie in eine viereckige Schale, und sagt:
„Warten sie einen Augenblick ,ich wiege die Münzen eben aus, um zu sehen, wie viel das Gold wert ist.“
Sie lächelt die beiden gezwungen an, und verschwindet nach Hinten. Sie warten zirka fünf Minuten, dann betreten zwei Polizei-Beamten die Sparkasse,  und nehmen die Beiden zwischen sich.
„Ihre Ausweise!“ fordert einer der beiden streng.
„Ausweise?“, sagt Neptun „Wir haben keine Ausweise“
„Dann“, sagt der Beamte „Begleiten sie uns bitte aufs Revier, und machen sie keine Geschichten“
„Mann, seid ihr Menschen kompliziert ,aber wenn sie meinen“
Die Kassiererin kommt hinter dem Tresen hervor, mit einer  durchsichtigen Tüte ,in der sich die Münzen befinden.
„Ach“, fragt der Meergott den Polizisten, „ haben sie eine Dusche auf ihrem Revier?“
„Eine Dusche? Wollen sie duschen?“
„Ich nicht,aber mein Hummer könnte etwas Wasser vertragen“
„Kommen sie“, knurrt der Beamte

*
Im Büro der Polizei-Wache sitzen sie dem Polizei- Kommissar Kremer, einem mittelgroßen, aber kräftigen Mann, Mitte Fünfzig, mit grauem Haarkranz, gegenüber.
„Also“, sagt er kurz angebunden „Ihre Namen, aber die richtigen.“
„Neptun, und Tochter Bella“, antwortet der Gefragte und fügt hinzu:“ nebst Käpt´n Kidd“, als der Hummer die rechte Schere hebt.
„Sie sollten meinen Humor und meine Geduld nicht überstrapazieren“, sagt der Polizei-Chef düster. “Nun gut ,sie Heißen also Neptun. Und wo sind nun diese Goldmünzen her?“ Dabei weist er auf den Beutel mit Dublonen, die auf seinem Schreibtisch liegen.

„Vom Meeresboden, aus einigen versunkenen Schiffen, das hatte ich in der Bank schon gesagt. Wirklich, es wäre nett, wenn wir jetzt gehen könnten. Ich hab ´s  nämlich eilig, Ich muss dringend nach…, wie nennen sie es? Berlin.“
„Ach, müssen sie“, fragt der Kommissar lakonisch „Tja, daraus wird wohl nichts werden. Sie haben diese Münzen nicht zufällig irgendwo mitgehen lassen?“
„Werden denn irgendwo in der Gegend welche vermisst?“
„Werden sie nicht frech. Wir werden das selbstverständlich überprüfen, und solange bleiben sie unsere Gäste.“
Und so landen sie erst einmal in einer U-Haft-Zelle.
*
„Weißt du Paps, ich glaube, wenn ´s so weiter  geht, kommen wir gar nicht nach Berlin. Ich meine, wir können doch nicht warten, bis die fertig überprüft haben.“, sagt Bella, auf der Pritsche sitzend, und mit den Beinen baumelnd.
„Ich fürchte, du hast Recht“, meint ihr Vater, der am Waschbecken steht, und den Hummer badet.

„Wenn der Käpt´n genug Wasser hatte, machen wir, das wir hier raus kommen. Ich hab´ noch genug Dublonen bei mir, da brauchen wir nicht an seinem Schreibtisch vorbei.“
Nach etwa einer Stunde nimmt Neptun den Hummer wieder auf seine Schulter, dann geht er zur Zellentür. Er hebt die rechte Hand, und zeigt mit dem Finger auf das Schloß, das sich augenblicklich öffnet. Die Tür geht auf, und sie verlassen die Zelle.
Ein Polizist kommt ihnen entgegen. Neptun hebt die Hand, und der Beamte erstarrt in der Bewegung.

„In Fünf Minuten kannst du dich wieder bewegen“, sagt Neptun lächelnd.
Sie gehen weiter den Gang entlang.
„Schätze, wir nehmen besser den Hinterausgang“, meint der Meergott, und steuert die Herrentoilette an.
Innen gehen sie auf die gegenüber liegende Wand zu. Neptun hebt die Hand, und vollführt eine seitliche Bewegung. Die Mauer teilt sich, und sie treten hinaus ins Freie. Danach schließt sich die Mauer wieder, und sie treten auf die Strasse.
Neptun nimmt die Krone ab, und kratzt sich am Kopf.
„Wo war noch gleich dieses Museum? …ah ja, dort!“ er zeigt, auf ein schräg gegenüber liegendes Gebäude. „Die kaufen sicher alte Dublonen an.“
*
Der Museumsdirektor ist begeistert.
„Wunderbare Münzen“, schwärmt er „Die sind natürlich einiges wert. Gibt es da, wo sie her kommen noch mehr?“
„Hören sie, ich bin gerne bereit zurück zu kommen, und ihnen zu zeigen, wo die Schiffswracks liegen. Nur habe ich es im Moment ziemlich eilig.“

Wenig später sind sie mit einem Scheck über eine nicht ungeringe Summe in der Bank. Die Angestellte, die sie schon kennen, betrachtet sie misstrauisch, doch muss sie feststellen, das der Scheck in Ordnung ist, und zahlt die Summe aus.
So geht es zum Bahnhof. Auch der wohl bekannte Mann am Schalter ist erst misstrauisch verkauft ihnen aber die Fahrkarte, und so warten sie nun auf den Zug.
*
In der Polizeiwache kehrt Kommissar Kremer gerade zurück, und muss entdecken, dass seine Gefangenen  entkommen sind. Er lässt sich von dem Polizisten, dessen Lähmung nun nachlässt berichten.
„Hab ich´s doch geahnt. Ein klares Schuld- Eingeständnis, und dazu noch ein Angriff auf einen Beamten, wie immer die das gemacht haben. Kommen sie, vielleicht kriegen wir sie noch am Bahnhof!“
Als sie am Bahnhof ankommen, fährt gerade der Zug nach Oldenburg ab. Kremer nimmt sein Handy aus der Tasche, und tätigt einen Anruf in die Zentrale.
„So“, meint er zu dem jungen Beamten „Sie sind zur Fahndung ausgeschrieben, und wir nehmen jetzt den Wagen, und fahren nach Oldenburg. Da müssten wir sie abfangen können.“

Im Zug sitzen Neptun und Bella in ihrem Abteil und blicken sich interessiert um. Sie ahnen noch nicht, dass sie jetzt auf der Fahndungsliste stehen, und ihnen ein hartnäckiger Kommissar auf den Fersen ist….
*

 In Oldenburg haben sie noch etwas Aufenthalt, bis der Anschlusszug nach Bremen fährt. Den nutzt Neptun, um die Herren-Toilette aufzusuchen, und Käpt´n Kidd etwas Wasser zu geben. „Für was man bei den Menschen alles bezahlen muss“, sagt er zu sich selber, als er die Zahlschranke passiert. Bella wartet derweil draußen.
*
Zur selben Zeit, kommt oben Kommissar Kremer mit einigen Polizisten an. Sie durchsuchen den Zug nach Bremen, der auf dem Bahnsteig bereits steht, sowie den Zug von Bensumersiel, doch ohne Erfolg.
„Vier von euch bleiben oben und überwachen den Bahnsteig ,wir suchen unten“, befiehlt der Kommissar, und so geschieht es.
*
„Vielleicht sollten wir uns doch etwas anders anziehen, damit wir nicht so auffallen“, schlägt Bella vor.
Neptun nickt. „Warum nicht? Es kann nicht schaden, wenn wir uns den Menschen etwas besser anpassen.
In einer Boutique in Bahnhofsnähe kleiden sie sich rasch ein. Die Krone und die Gewänder verschwinden in einer Tüte. Neptun trägt nun einen Anzug aus dunkelbraunem Stoff, Bella Jeans und T- Shirt .  Aus dem Dreizack macht der Meergott mit einer Handbewegung einen Knotenstock. Käpt´n Kidd verschwindet erst einmal in einer Jackentasche. So gehen sie zurück zum  Bahnhof.
Als sie den Bahnsteig betreten, kommen sie an zwei Polizisten vorbei, die einen Mann mit Algen behangenem Gewand ,Krone und Dreizack und weißem Vollbart, sowie einem Mädchen im Feengewand aufhalten.
„Verdammt noch mal,“ schreit der Mann „Meine Nichte und ich wollen nur zu einem Kostümfest, einen Kommissar Kremer kenne ich nicht, und von was für Dublonen reden sie?“
„Nette Ausrede“ ,sagt einer der Beamten streng„Geben sie sich keine Mühe. Ihre Reise ist hier zu Ende.“
Neptun und Bella gehen ruhig vorbei, und schauen unauffällig zurück.
„Dz.Dz, Sachen gibt´s“, kommentiert Neptun „Deine Idee mit dem Umkleiden war wirklich nicht schlecht.“
Sie besteigen den Zug nach Bremen, der im Begriff ist los zu fahren.
*
Im Büro der Bahn-Polizei in Oldenburg sitzt Kommissar Kremer missmutig den beiden „Verdächtigen“  gegenüber ,die auf dem Bahnhof verhaftet wurden, um sie zu entlassen.
„Es tut mir wirklich Leid , das sie fälschlicher Weise  festgenommen wurden.“
„Selbstverständlich werden wir ihnen den entstandenen Schaden ersetzen“, fügt der Beamte der Bahnpolizei hinzu.

Nachdem die beiden entlassen worden sind berät man sich.
„Mit Sicherheit sitzen die Beiden jetzt im Zug nach Bremen“, konstatiert Kremer
„Ja“, meint der Bahnpolizist „Aber das ist ein Nahverkehrszug, der hält im Prinzip vor jeder Scheune.“
„Dann müsste man ihn noch einholen können“
„sicher ,wenn es einen außergewöhnlichen Grund gibt, könnte man ihn auch auf offener Strecke halten lassen.“
„Zum Beispiel wegen einer Bombendrohung?“
„Na ,das wäre doch arg übertrieben, aber eine Gefährdung wegen eines technischen Defektes wäre möglich“
„Dann machen wir es so“
*
Die Fahrt im Zug verläuft weitgehend ereignislos. Am Fenster ziehen Häuser, Bauernhöfe, Felder und Wiesen vorbei. Im Abteil sitzen Neptun und Bella eine ältere Frau, die mit Stickereien beschäftigt ist , sowie ein junger Mann gegenüber, der mit einem Tablet hantiert, gegenüber.

Plötzlich wird der Zug langsamer ,und stoppt schließlich vor einem kleinen Bahnhof. Eine Stimme erschallt aus dem Lautsprecher: „Verehrte Fahrgäste: Wegen eines technischen Defektes ,der behoben werden muss, muss der Zug hier leider anhalten. Wir hoffen, das Problem schnell beheben zu können.“

„Na typisch Bahn“, brummt der junge Mann „Das kommt davon, wenn man an der Instandhaltung spart.“
Doch Neptun hat draußen bereits Uniformierte ausgemacht. „Fürchte ,das technische Problem sind wir“, raunt er seiner Tochter zu, die zustimmend nickt.
Sie erheben sich, nicken ihren Reisegefährten lächelnd zu, und verlassen das Abteil. Bis zur Zugtür ist es nicht weit . Dort steht ein Polizist.

„Und nun?“, flüstert Bella ,doch ihr Vater geht unbeirrt auf den Beamten zu, hebt die Hand ,und lässt ihn erstarren, wie schon den Beamten im Gefängnis. Lächelnd tätschelt er ihm die Schulter, Bella zwinkert ihm zu, und sie verlassen den Zug .

Sie betreten das kleine Bahnhofsgebäude, und beobachten aus einer Nische ,wie die Uniformierten schließlich den Zug wieder verlassen, der sich nun wieder in Bewegung setzt. Sie warten, in die Nische gedrängt, bis die Uniformierten abgezogen sind, dann treten sie wieder auf den Bahnsteig .
„Tja“, fragt Bella „Und wie geht es jetzt weiter?“ 
*
 Sie sehen sich im Bahnhofsgebäude um. Da, zur Strasse hin ,befindet sich ein kleines Restaurant. Dorthinein gehen sie, und setzen sich an einen Tisch. Ein Kellner kommt dienstbeflissen herbei, und erkundigt sich nach ihren Wünschen.
Da sich Neptun und Bella mit menschlichen Speisen nicht so auskennen, bestellen sie Wasser und einen Salat. Sie essen ruhig. Hin und wieder lässt der Meergott etwas Wasser in seiner Tasche beim Hummer verschwinden.

Am Nebentisch sitzt ein Junger Mann, vielleicht Mitte Dreißig, bekleidet mit Cordjeans, und einem Baumwollhemd ,das bis an die Ellbogen aufgekrempelt ist. An den Füssen trägt er ausgelatschte Schuhe .Neben sich ,auf dem Tisch hat er eine alte Mütze liegen. Auf der Stuhllehne hinter ihm hängt ein braunes Jackett mit Flicken auf den Ellbogen.
Er hat lockiges ,rotes Harr und grüne Augen. Da runde ,rosige Gesicht ist voller Sommersprossen.

Er beobachtet die beiden interessiert. Schließlich geht er zu ihnen rüber ,und fragt: “Entschuldigung, sie sind nicht von hier oder?“
„Nein, sind wir nicht“, antwortet Neptun lächelnd „Wir sind eben mit dem Zug gekommen.“
„Aber der ist ja jetzt wieder weg. Wollten sie denn hier bleiben?“
„Eigentlich nicht. Wir wollen nach Berlin. Wir haben etwas wichtiges zu erledigen. Wenn wir gegessen haben, werden wir sehen, das wir uns ein Ticket für den nächsten Zug holen.“
„Oh, der kommt vielleicht erst in Drei Stunden, wenn heute noch einer kommt, dieses Nest ist nicht so bedeutend, wissen sie?“

Neptun nickt „Natürlich, das ist uns aufgefallen, das es bei ihnen Orte gibt, die bedeutender sind, und solche, die wenig bedeutend sind.“
„Äh, ja“, meint der der junge Mann „was meinen sie mit >bei ihnen<.“
„Na ja , bei den Menschen, und darf ich fragen …“
„Oh Jan ,äh…Jan Kolle .Ich bin Landwirt hier im Ort, hatte aber vor nach Bremen zu fahren, weil ich da geschäftlich zu tun hab.“
„Sehr interessant“, findet Neptun
„Was ist ein Landwirt?“, fragt Bella interessiert.
„Nun ja“, meint Jan „Ich baue Getreide an, aus dem Brot gemacht wird ,und halte Kühe ,die Milch geben…“
„Sie erzeugen, das ,was die Menschen essen“, wirft Bella altklug ein.
„Genau“
„Sagen sie“, fragt Neptun „sie sagten, sie wollten nach Bremen. wie kommen sie denn dahin?“
„Mit dem Auto, das heißt, wollte ich, aber nun hat das Auto einen Schaden, und ich muss auf einen Mechaniker warten.“

„Was ist denn kaputt?“
„Ach irgendwas mit dem Anlasser“
„Hmm, wenn man es wieder in Ordnung kommt ,würden sie dann zwei Fahrgäste mitnehmen?“
„Drei“, zischt es aus seiner Tasche
„Natürlich drei“
„Drei?“ Jan sieht sich um
„Oh ,nur kleines Selbstgespräch“, sagt Neptun lächelnd.
„Na gut, wenn sie das schaffen, aber ich glaube es nicht.
„Sehen wir mal. Wo steht ihr ,äh, Auto?“
„Auf meinem Hof, 10 Minuten Fußweg von hier entfernt.“
„Dann lassen sie uns gehen.“
Sie erheben sich, zahlen, und verlassen das Restaurant durch den Eingang ,der zur Strasse hin geht. Gerade als sie heraus sind, kommt zur Bahnhofsgewandten Tür Kremer mit zwei Beamten gestürmt.
*
Sie gehen die Landstrasse hinter dem Bahnhof entlang. Bald lassen sie die Häuser hinter sich .Es tauchen Felder und Wiesen auf, deren Halme sich leicht im lauen Sommerwind wiegen.
Nach einiger Zeit taucht rechterseits eine Gruppe alter Gebäude auf, von denen das Hauptgebäude ein altes Fachwerkhaus ist, unter dessen Giebel in altdeutscher Schrift: “Anno 1663“ steht.

Auf dem Hof steht ein Auto, ein älterer Mercedes. Neptun und Bella betrachten ihn interessiert.
„Das ist er“, sagt Jan „Warten sie ,ich öffne mal die Haube.“
Er setzt sich auf den Fahrersitz., und zieht den Hebel, der die Haube öffnet, dann geht er herum, und stemmt die Motorhaube auf.
Neptun sieht eine Weile hinein.

„Hmm ja, versuchen sie mal anzulassen“
Jan geht wieder zum Fahrersitz
„Aber Paps, du verstehst doch nichts von diesen Dingern“, wirft Bella ein.
„Muss ich auch nicht unbedingt“, meint Neptun und zwinkert ihr zu. Dann streckt er einen Zeigefinger aus, aus dem ein dünner blauer Blitz in den Motor schießt ,und als Jan den Anlasser betätigt, springt das Fahrzeug sofort an.
„Wie haben sie das gemacht?“, fragt Jan staunend
„Es hat nur etwas geklemmt“, sagt  Neptun lächelnd . „Können wir jetzt los?“
„Oh äh, natürlich, ich muss nur noch einpaar Papiere holen.
Und fünf Minuten später geht die Fahrt los.
*
Im Bahnhofsrestaurant spricht Kommissar Kremer mit dem Kellner.
„Wir suchen einen älteren Mann und ein Mädchen, sind solche Leute hier gewiesen.“
„Ja“, meint der Bedienstete „Sie sind gerade raus auf die Landstrasse .Sie haben sie ganz knapp verpasst.“

Ohne sich zu bedanken, laufen der Kommissar und die beiden Polizisten zum anderen Eingang hinaus, doch draußen ist niemand zu sehen.
„Sie beiden gehen in Richtung Ortsmitte, ich in die andere“, entscheidet Kremer und wendet sich auf die Landstrasse. Die beiden Beamten gehen in die entgegen gesetzte Richtung.
Nach etwa zehn Minuten taucht Rechts ein Bauernhof auf, aus dessen Einfahrt ein alter, blauer Mercedes gefahren kommt. Als das Fahrzeug an ihm vorbei kommt, sieht der Kommissar auf dem Beifahrersitz einen alten Mann, der ihm zulächelt, im Fond sitzt ein Mädchen. Die Gesuchten!

Wild gestikulierend rennt er hinter dem sich rasch entfernenden Fahrzeug her, doch er holt es nicht ein.
Japsend bleibt er stehen , schüttelt die Faust hinterher und ruft keuchend: “Denkt nur nicht ,das ihr entkommen seid. Ich kriege euch doch!“…
*
Der Mercedes fährt über die Landstrasse hin. Nach ein Paar Kilometern biegt Jan auf die Autobahn nach Bremen.
„Sie haben mir ihren Namen noch nicht gesagt,“ wendet er sich an seine Passagiere.
„Oh Entschuldigung, Ich heiße Neptun, und dies ist meine Tochter Bella.“
Jan sieht seinen Beifahrer kurz von der Seite an. Mit einem Blick, der verrät, das er sich gerade fragt, ob er es nicht besser gewesen wäre ,allein zu fahren,. als mit einem Verrückten, doch der der Blick des Alten ist so fest, aber gleichzeitig so wohlwollend, das er die Besorgnis ablegt.

Dennoch fragt er:
„Neptun? Ist doch n´ Künstlername oder?“
Neptun sieht ihn überrascht an.
„Künstlername? Nein, ich heiße wirklich so , schon seit ein Paar Jahrtausenden.“
„Äh ja. Und sie haben in Berlin was zu erledigen?“
„Ich muss zur Kanzlerin, die Meeresverschmutzung, und das Leer fischen stoppen. Sie muss verstehen, das man so mit seiner Natur nicht umgehen kann.“
„Da haben sie sich aber was vorgenommen.“
„Ja, aber es muss sein. Ich habe es zu lange schleifen lassen und im letzten Jahrhundert war es besonders schlimm. Die menschliche Arroganz bringt ihre Spezies und nicht nur sie an den Rand des Untergangs. Darum muss ich nun etwas unternehmen.“
„Ach steht es schon so schlimm?“
„Leider ja, darum bin ich aus dem Meer gekommen.“

Sie fahren weiter über die Autobahn, und eine gute Stunde später sind sie in Bremen angekommen. Neptun und Bella verabschieden sich von Jan, und sehen sich um. Jan hat sie in der Nähe des Hauptbahnhofes abgesetzt. Sie gehen zum Bahnhof, und ins Reisezentrum, um sich nach der schnellsten Möglichkeit nach Berlin zu erkundigen.

Mehr durch Zufall sieht er auf einem Monitor ein Phantombild von sich und Bella. Um nicht erkannt zu werden, sieht er den Schalterbeamten nicht direkt an. Schnell haben sie ihr Ticket, gekauft von dem Geld aus dem Verkauf der Dublonen ans Museum von Bensumersiel. Sie müssen einen Umweg über Hamburg nehmen.

Auf dem Bahnsteig beobachten sie die vielen Menschen, da sind auch Polizisten zu sehen, die aufmerksam die Bahnsteige absuchen. Neptun sieht, das er und seine Tochter von Werbetafeln und ähnlichem verdeckt sind, damit sie nicht gesehen werden.
Sie gehen immer wieder zu entgegen gesetzten Ende des Bahnsteiges , so das sie immer weit von den Beamten entfernt sind.
So geht es einige Zeit lang, während auf der Anzeigetafel die Verspätung des Zuges angezeigt wird.

Neptun und Bella wollen sich gerade auf eine Bank setzen, als sich eine Hand schwer auf seine Schulter legt. Ein finster aussehender uniformierter sagt streng:
„Bahnpolizei. Kommen sie doch bitte mal mit.“
„Warum bitte?“
„Das werden sie in unserem Büro erfahren.“
Um nicht weiter Aufsehen zu erregen, gehen sie mit.
Im Büro der Bahnhofspolizei sitzen sie dem Beamten gegenüber ,den sie nun besser sehen können. Er ist groß und kräftig, hat braunes ,kurzes Haar und stechende graue Augen,
und ein kantiges Gesicht.

„Also nun“, fragt Neptun, „warum sind wir hier?“
„Waren sie vor kurzem in Bensumersiel?“, fragt der Beamte
„Bensumersiel? Also an der Küste war ich unlängst, wie der Ort hieß, an dem ich war, kann ich allerdings nicht sagen. Ich bin ja erst kurz in der Welt der Menschen, da kenn ich mich noch nicht ganz so aus. Immerhin hab´ ich das mit dem Geld schon gelernt.“

Man merkt es dem Bahnpolizisten an, das er sich fragt, ob er den Psychiatrischen Dienst holen, oder sein Gegenüber in die Ausnüchterungszelle sperren sollte. Allerdings scheint der alte Mann zu glauben, was er sagt.

„Ein älterer Mann und ein Mädchen werden dort gesucht, weil sie wohl illegal erworbene Goldmünzen verkaufen wollten und aus dem Gefängnis entwichen sind.“
„So“ meint der Meergott scheinbar erstaunt. “Und sie meinen, das könnten wir gewesen sein?“
„In Kürze wird ein Kommissar Kremer hier eintreffen, dann werden wir mehr wissen. Einstweilig machen sie es sich in unserer Zelle Bequem, Meyer!“

Ein anderer, jüngerer Beamter kommt herbei, und führt die Beiden zu einer Zelle. Als sie drin sind, bückt sich Neptun und sagt:
„Nanu, gehört das hier rein?“
Der Beamte kommt mit in die Zelle, ,um nach der Stelle zu sehen, nach der Neptun sich gebückt hat. Er gibt seiner Tochter ein Zeichen, und langsam verlassen sie rückwärts die Zelle
Sie schlagen  hinter dem verdutzen Bahnpolizisten die  zu, und Neptun dreht den Schlüssel um.

„Hey,“ ruft der Beamte
„Nichts für ungut“, meint Neptun „aber wir haben ´s leider eilig .“
Sie gehen zum Ausgang .Die Tür öffnet sich und herein kommt - Kommissar Kremer. Gerade noch gelingt es Neptun und Bella sich abzuwenden, so das er sie nicht erkennt. Er eilt an ihnen vorbei, und kaum ist er weg, verlassen die Zwei das Polizeirevier in Richtung  Bahnhof.

„Unser Zug dürfte schon abgefahren sein. Da müssen wir uns etwas anderes überlegen. Im Bahnhof laufen viel Uniformierte .Sie senken den Blick und laufen zum anderen Ausgang, der in die Innenstadt führt. Fürs Erste sind sie in Bremen gestrandet…
*
Sie treten hinaus auf den Bahnhofsvorplatz, und gehen in Richtung Innenstadt. Die Bahnhofstrasse  hinunter, dann rechts ab, an den Wall- Anlagen vorbei, bis zur Sögestraße, wo sie die Bronze-Schweine und ihren Hirten interessiert betrachten, bevor sie weiter gehen, Richtung Domshof, den sie überqueren bis zum Marktplatz.

Hier setzen sie sich erst einmal auf die Terasse eines Cafes. Während sie auf Kaffee und Kakao warten, beobachten sie das Treiben auf dem Marktplatz.
„Hast du ne´ Idee, wie wir weiter kommen?“, fragt Bella. 
„Nicht wirklich“, antwortet Neptun
„Wohin wollen sie denn?“, fragt eine Stimme
Sie sehen auf .die Kellnerin steht vor ihnen, mit den bestellten Getränken, und lächelt.
„Äh, nach Berlin“, sagt Neptun

„Ja, wenn´s mit Zug nicht geht, fahren auch Busse vom ZOB am Breitenweg.“
„Ah ja, und wo ist das?“
„Neben dem Hauptbahnhof, unter der Hochstrasse“
„Na, dann werden wir das schon finden, vielen Dank“
„Paps, da“, sagt Bella, und weist vorsichtig in Richtung Rathaus. Neptun räuspert sich, nimmt die Karte und hält sie sich vor´s Gesicht. Bella senkt das Gesicht, bis die Beamten vorbei sind. Unauffällig legt Neptun einen Geldschein auf den Tisch, und sie erheben sich und gehen davon.

Ohne weiter Zwischenfälle gelingt es ihnen zum Hauptbahnhof zu kommen.
„So wo wie das noch? Neben dem Bahnhof, unter der Hochstrasse, ah da“
Sie überqueren den Breitenweg, biegen links ab, und gehen zum ZOB. Es dauert eine gute Stunde ,bis ein Grün-Orange farbener Bus kommt und an der Haltestelle hält. sie lösen beim Fahre ein Ticket, und  suchen sich eine Sitzplatz weiter hinten. Als der Bus los fährt, sehen sie Kommissar Kremer den Breitenweg entlang gehen. Als der Beamte zum Bus aufschaut, kann es sich Neptun nicht verkneifen, ihm zuzuwinken.
*
Die Fahrt verläuft zunächst ohne besondere Vorkommnisse. Draußen wechseln sich Felder und Wiesen mit Industrieanlagen und Ortschaften ab. Besonders interessiert sieht sich Neptun die großen Windmühlen an, die immer mal wieder an der Autobahn auftauchen.
Innen haben sich viele Passagiere die Sitze  zu behelfsmäßigen Betten umgebaut , und schlafen.

In Hamburg gibt es einen Zwischenstopp. Als sie wieder losfahren, kommen ihnen zwei Polizei-Fahrzeuge entgegen. In einem sitzt Kommissar Kremer.
Wieder geht es auf die Autobahn. Die Fahrt verläuft ruhig ,und schließlich kommen sie am zentralen Omnibus-Bahnhof in Berlin an.

Am Informationsschalter fragt der Meergott unbedarft: “
wo finden wir hier die Kanzlerin?“
„Äh, wohl im Reichstag“, meint der Mann am Schalter, und gibt eine S-Bahn- Verbindung an.
Sie gehen also zum S-Bahnhof. In jenem Moment, als sie unten bei der S-Bahn ankommen, fahren zwei Polizei-Fahrzeuge am S-Bahnhof vor. Kremer hat sie mal wieder knapp verpasst.
Der Ticket- Automat macht ein wenig Schwierigkeiten. Mit etwas Hilfe von Passanten, gelingt es Neptun und Bella doch ein Ticket zu ziehen.

Als sie beim Brandenburger Tor aus der S-Bahn steigen, folgen sie  nach nochmaligem Einholen einer Auskunft den Wegweisern zum Reichstag ,und zum Kanzleramt. Dort angekommen, müssen sie feststellen, das die Kanzlerin gar nicht da ist.
„Sie ist in Bremerhaven. Dort soll sie auf einer Meeresschutz-Konferenz sprechen“ 
„Also wieder zurück an die Küste“, sagt Bella
„Oh, wäre das schön“, zischt es aus Neptuns Tasche
„Ach“, sagt Neptun. “ Dich hätte ich ja fast vergessen“ 
Er sieht sich kurz um, geht dann zur Spree , wo er den Hummer aus der Tasche nimmt und hin hinein hält.
„Aber heute kommen wir wohl nicht weg“, meint Bella, sieht nach Oben auf die Strasse, und sagt: Oh ,oh“
Zwei Polizisten ,nebst Kremer haben sie gesehen, und kommen auf sie zu…
*
„Oh je“, meint Neptun „die haben noch gefehlt.“
Er sieht sich am Ufer um. Von Beiden Seiten kommen Polizisten auf sie zu, auch von der Strasse herunter.
„Tja“, meint Bella „Da gibt´s wohl nur einen Ausweg“ sie weist mit dem Kopf aufs Wasser .
Neptun nickt ,greift in die Innentasche seines Jacketts, holt das Geldbündel heraus, und steckt es in die Hosentasche .Käpt´n Kidd krabbelt auf seine Schulter So gehen sie beide ins Wasser ,und ihre Unterkörper verwandeln sich in schuppige Fischleiber. Mit einem Satz tauchen beide unter.

„Halt, lasst sie nicht entkommen“, ruft Kremer. doch die Beiden sind weg. Fieberhaft wird der Teil des Flusses abgesucht, doch man findet sie nicht.
Etwa fünfhundert Meter flussaufwärts tauchen die gesuchten wieder auf. Sie steigen aus dem Fluss ,und die Fischleiber verwandeln sich wieder in Beine. Neptun holt das unversehrte Geldbündel wieder aus der Hosentasche, und steckt es wieder ins Jackett. Den Hummer wieder in die Seitentasche. So gehen sie, die Blicke einiger erstaunter Passanten ignorierend, auf die Strasse, nehmen einen Bus und fahren in Richtung Innenstadt.
In der Nähe des Hauptbahnhofes steigen sie aus, und sehen sich um.

„Wie kommen wir jetzt nach Bremerhaven? Ein direkter Zug fährt wohl nicht“, sinniert Neptun, da reißt ihn eine stimme aus seinen Gedanken.
„Neptun, Bella, was für eine Überraschung!“
Sie sehen sich um. Da steht Jan Kolle und strahlt.

„Sie hier in Berlin?“, fragt Neptun, und reicht ihm lächelnd die Hand.
„Ja , hat sich unerwartet so ergeben. Und was sagt die Kanzlerin?“
„Haben sie nicht angetroffen, sie ist in Bremerhaven bei einer Meeresschutzkonferenz. Sie wollen nicht zufällig wieder Richtung Küste fahren?“
„Offen gesagt doch, und ich habe jetzt viel Zeit. Soll ich sie nach Bremerhaven bringen?“
„Oh liebend gern“

Sie gehen zu seinem Auto, und sind bald darauf unterwegs .
Auf der Fahrt gibt es keine besonderen Vorkommnisse .man erzählt sich gegenseitig die bisherigen Erlebnisse. Schließlich, gegen Abend kommt man in Bremerhaven an. Auf eine Erkundigung hin findet man heraus , das die Meeresschutzkonferenz im Atlantic -City Sail-Hotel statt findet. Sie fahren hin, und checken ein, in dem Neptun Einladungskarten für alle Drei hervor zaubert.

Nachdem sie sich auf dem Zimmer frisch gemacht haben gehen sie zum Abendessen nach unten. Käpt´n Kidd sitzt wieder auf Neptuns Schulter.
Sie kommen ans Buffet mit Salaten, Fleisch ,Wurste ,Fisch und Meeresfrüchte.
Plötzlich hört Neptun ein Schluchzen von seiner Schulter. Er schaut hin.

„Na mein alter, was gibt´s denn?“
Schluchzend weist Käpt´n Kidd auf seine appetitlich angerichteten Artgenossen im Buffet.
„Oh“ der Meergott nickt mitfühlend. „Du hast Recht. Mein Beileid.“
In diesem Moment tritt ein Kellner an ihn heran.
„Äh, mein Herr, auf ihrer Schulter…“
„Ja?“
„Da sitzt ,äh…ein Hummer“
„In der Tat“, nickt Neptun
„Soll ich ihn mit in die Küche nehmen , damit er zubereitet wird?“

„Wage es !“, zischt Käpt´n Kidd, und hebt drohend die Scheren „Und du servierst in Zukunft mit drei Fingern weniger!“
„Oh, äh, nein, nein, lassen sie ruhig“, sagt Neptun beschwichtigend.
„Ach ,sie wollen ihn lieber roh?“
„Ich will ihn gar nicht essen. Man isst nämlich keine Freunde“

Etwas verdattert geht der Kellner von dannen.
Nach dem Essen gehen sie kurz nach draußen ,um frische Luft zu schnappen. Sie stehe am Ufer ,und blicken auf die Wesermündung, hinter der das Meer beginnt.
„Ich muss Morgen weise Worte finden, wenn ich sie überzeugen will“, grübelt Neptun

Inzwischen hat Kremer heraus gefunden, das Neptun im Kanzleramt war, und wo er nun hin will. Mit ein Paar Beamten macht er sich auf den Weg nach Bremerhaven…

*
Am nächsten Morgen sitzen Neptun, Jan und Bella beim Frühstück. Käpt´n Kidd hat der Meergott vorsichtshalber Oben in der Badewanne gelassen.
„Haben sie sich überlegt, was sie sagen wollen?“, fragt Jan
„Sicher, so in etwa schon, aber ich rede lieber aus dem Bauch heraus.“
„Wie wollen sie es eigentlich schaffen da rein zu kommen und zu reden?“
Neptun lächelt.
„Oh, da machen sie sich keine Sorge“

Sie verlassen das Restaurant und gehen in Richtung Kongress-Saal. Vorher geht Neptun noch nach oben ins Zimmer und holt Käpt´n Kidd, den er sich in die Tasche steckt, und greift sich seinen Gehstock. Die Konferenz soll um 9:00 Uhr beginnen. Während dessen erreichen ein ziemlich erschöpfter Kommissar Kremer und einige Polizei-Beamte das Hotel, betreten das Foyer, und gehen zur Rezeption.

„Entschuldigung“, spricht der Kommissar die junge Dame an. „Haben hier in letzter Zeit ein alter und ein junger Mann, sowie ein Mädchen eingecheckt?“
„Ja ,gestern Abend. Ein Meeresforscher samt Tochter und Assistent.“
„Wissen sie, wo sie sind.“
„Möglicher Weise beim Frühstück oder schon im Saal. Die Konferenz beginnt ja um Neun“
Der Kommissar bedankt sich und geht mit den Beamten zunächst zum Speisesaal.

Inzwischen kommen Neptun, Jan und Bella beim Kongress-Saal an. Davor steht ein Portier.
„Guten Morgen. Wer sind sie?“
„Professor Neptun, Meeresforscher, mit Assistent Kolle und Tochter“ dabei holt er die Karten hervor.
Der Portier geht seine Liste durch „Hmm, ich finde sie nicht“
„Sehen sie noch mal genau nach.“, entgegnet Neptun liebenswürdig, dabei richtet er verstohlen den Zeigefinger auf die Liste, aus dem  ein kleiner blauer Blitz ins Papier fährt.
„Ah ja, da sind sie!“, ruft der Portier aus. Wie konnte ich das übersehen?“
„Ach, das passiert manchmal. “ sagt der Meergott gutmütig, und betritt mit seinen Begleitern den Saal.

Es sind bereits viele Leute dort. Sie suchen sich einen Platz und setzen sich. Draußen kommt Kremer nach ergebnisloser Suche im Speisesaal wieder im Foyer an.
„Zum Kongress-Saal“, befiehlt er kurzer Hand.
Drinnen hat die Konferenz begonnen. Gerade spricht die Kanzlerin. Neptun hört den Reden von Wissenschaftlern, Politikern, Wirtschaftsvertretern und Vertretern der Umweltschutz-Verbände interessiert zu.

„Es scheint guter Wille da zu sein, aber sie begreifen offenbar das eigentliche Problem nicht“, sagt er zu sich.

Schließlich ist es soweit: Neptun geht auf die Bühne und zum Rednerpult. Gleichzeitig langt Kremer beim Saal an.
„Entschuldigung, da läuft eine Konferenz, da können sie jetzt nicht rein.“ Sagt der Portier.
„Polizei“, raunzt der Kommissar. Widerwillig öffnet der Portier die Tür. Zwei bleiben draußen, und bewachen die Tür“, kommandiert Kremer, und betritt mit den restlichen Beamten den Saal.

Hier steht Neptun am Rednerpult, blickt auf die Leute unter sich und beginnt:
„Meine Damen und Herren, Frau Kanzlerin, liebe Menschen.
Mein Name ist Neptun, und zwar DER Neptun.“ Damit verwandelt er sich. Der Anzug verschwindet, und Vorschein kommt sein grünlich schimmerndes Gewand, Käpt´n Kidd sitzt wieder auf seiner Schulter, er trägt eine Krone, der Gehstock in seiner Hand, verwandelt sich in seinen Dreizack. Er wirkt nun nicht mehr, wie ein unbedarfter alter Mann, sondern macht einen Respekt einflößenden, majestätischen  Eindruck. Er lässt den Dreizack leicht auf den Boden auftreffen, und der ganze Saal erzittert in einem leichten Beben.
Lautes Tuscheln erfüllt den Raum, dann ist es wieder still. Alle starren auf die Erscheinung am Rednerpult.

„Ich hoffe, das reicht, um sie zu überzeugen, denn wir haben wichtiges zu tun.
Nun denn, ich bin aus meinem Reich zu ihnen gekommen, weil es, wie man bei ihnen sagt, schon Fünf nach Zwölf ist. Zu lange habe ich mit angesehen, wie der Mensch die Meere verschmutzt und Raubbau an ihnen getrieben hat. Wie er seinen Müll in ihnen ablädt, sie aus Profitgier  mit Riesenflotten leer fischt, sie mit Waffen, Öl und anderen Stoffen verseucht und wertvolle Lebensräume zerstört.

Ihr wirklich bemerkenswerter technologischer Fortschritt hat die Menschheit hochmütig werden lassen. Sie haben die Geschwindigkeit erfunden, doch innerlich sind sie stehen geblieben. Wie kann es sein, das Heute oft mehr Einfallsreichtum aufgewendet wird, um Arten des Tötens zu erfinden, als dazu, Leben und  Schöpfung zu erhalten?

Sicher, sie haben hier das Weltnaturerbe Nationalpark Wattenmeer, das ich sehr begrüße, aber gleichzeitig exportieren sie mit Waffen Krieg und Tod in andere Regionen, und zerstören woanders Meere und Natur im Interesse ihrer Konzerne, weil im Zweifel kurzsichtige Interessen nach immer höhern Renditen in immer kürzerer Zeit, über die Interessen der Menschen und nicht zuletzt die der Natur gestellt werden.

Natürlich hätte ich als Gott der Meere die Mittel, die Menschheit von der Erde zu tilgen, doch dann hätte ich mir sicher nicht die Mühe gemacht hierher zu kommen. Ich glaube, dass die Menschheit es wert ist zu überleben, und davon abgesehen hätte ich es gar nicht nötig, denn, wenn sie so weiter machen, werden sie sich letztendlich selbst vernichten.

Sie, liebe Menschen, begreifen einen entscheidenden Punkt nicht .Auch sie sind nur Teil der Natur, und nehmen sich darum mit deren Zerstörung zunehmend selbst die Lebensgrundlage. Denken sie daran. Die Natur, wie auch das Meer braucht sie nicht, aber sie brauchen die Natur und das Meer. In diesem Sinne, und in ihrem Interesse meine wirklich wohlwollend gemeinte Aufforderung: Denken sie um!“  

Neptun verlässt die Bühne und tosender Applaus brandet auf, der sich zu stehenden Ovationen auswächst. Ein Blitzlicht-Gewitter geht auf ihn nieder, aber er beachtet die Kameras nicht. Er setzt sich zu Bella und Jan.

Kremer steht an der Tür und blickt sich verstohlen um. Wenn er den Alten jetzt verhaftet, wird es ihn wohl den Job kosten. Die Anklage wird sich wohl jetzt nicht aufrecht erhalten lassen. Er bedeutet den Beamten ihm zu folgen und verlässt den Saal.
„Der Einsatz ist abgeblasen“, stößt er mühsam hervor, und sie verlassen das Hotel.

Drinnen fasst man nach kurzer Diskussion eine Resolution, eine Absichtserklärung, sich verstärkt für den Meeresschutz einsetzen zu wollen, und dafür bei den anderen Staaten zu werben, denn nationale Alleingänge bei gesetzlichen Regelungen gehen doch nicht.

Sie bleiben noch eine Nacht. Früh am nächsten morgen gehen sie zum Meer überqueren den Deich und bleiben am Ufer stehen. Es ist Ebbe. Das Meer hat sich zurück gezogen, und glitzernd liegt das Watt in der Morgensonne. Etwas weiter kann man durch die Fahrrinne die dicken Pötte in die Wesermündung einfahren sehen.

Neptun, Jan, und Bella sehen auf das schier endlose Watt.
„Glauben sie, dass sie erfolgreich waren?“, fragt Jan
„Nun“, meint der Meergott „Ich habe nicht so viel mehr als eine solche Resolution erwartet. Aber ich glaube schon, das ich ihnen eine Saat ins Herz pflanzen konnte.Ich habe, glaube ich die Menschen erreicht, und wenn nun langsam ein Umdenken beginnt, war ich erfolgreich, aber das wird die Zukunft zeigen. Im Grunde genommen ist die Menschheit noch eine sehr junge Spezies, quasi noch im Flegelalter, und nun entwickelt sie sich hoffentlich weiter und wird erwachsen.“

Er reicht Jan die Hand
„und bei ihnen, denke ich, ist die Saat bereits aufgegangen. Vielen Dank für ihre Hilfe. Leben sie wohl“
„Sie kommen nicht wieder?“
Neptun lächelt.
„Vielleicht, aber wohl erst zu einer Zeit, wo es sie nicht mehr gibt.Doch eventuell lerne ich dann ihre Nachkommen kennen. ansonsten, werde ich die Menschen sowieso im Auge behalten.“
Sie reichen sich noch einmal die Hände, Bella umarmt Jan
„Mach´s  gut“
Käpt´n Kidd schließlich, winkt zum Abschied mit der rechten Schere. Dann wenden sich Neptun und Bella um, und gehen ins Watt. Gemütlich, wie sie gekommen sind, gehen sie auch. Einmal noch wenden sie um, und winken dem jungen Mann, der mit zugeschnürter Kehle am Ufer zurück bleibt. Immer kleiner werden sie bis sie schließlich das Watt und der Horizont verschlucken.

ENDE